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Oxford-Studie: Geimpfte doch so ansteckend wie Ungeimpfte? Delta-Variante ausschlaggebend

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Von: Michelle Brey

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Eine Studie aus Großbritannien liefert Erkenntnisse zur Viruslast von Geimpften, die sich mit der Delta-Variante infiziert haben. Die Impfstoffe schützen dennoch gut vor der Corona-Mutation.

London / München - Doppelt geimpft, schützt gut. Auch bei der Delta-Variante bietet die Impfung einen guten Schutz vor schweren Verläufen. Dennoch besteht eine Möglichkeit, dass Geimpfte sich infizieren. In Deutschland ist laut Intensivmedizinern jeder zehnte in einer Klinik trotz Impfschutz erkrankt*. Doch wie ansteckend sind Geimpfte?

Neue Corona-Studie: Geimpfte so ansteckend wie Ungeimpfte?

Daten einer Pre-Print-Studie der Universität Oxford in Großbritannien sollen zeigen, das Delta-Infizierte, die geimpft wurden, eine ähnlich hohe Viruslast haben wie Ungeimpfte. Von einem unabhängigen Forschungsgremium wurde die Studie noch nicht geprüft.

Details zum Studiendesign:

Vergleichbare Viruslast mit der von Ungeimpften: Wie ansteckend sind Delta-Infizierte?

Ein Ergebnis der Studie: War die Viruslast bei Geimpften zu Zeiten der Alpha-Variante noch geringer als bei Ungeimpften, führte die Delta-Variante bei Geimpften zu einer vergleichbaren Viruslast wie die von Ungeimpften. Stecken sich Geimpfte also mit der Delta-Variante des Virus an, könnten sie ähnlich ansteckend sein wie Menschen, die noch nicht geimpft sind. Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kamen Forscher übrigens in den USA und in einer Pre-Print-Studie in Japan.

Die Tatsache, dass man mehr Viruslast sehe, deute darauf hin, dass die Herdenimmunität schwieriger werden könnte, so Koen Pouwels, Co-Autor der Studie gegenüber Reuters. „Impfstoffe sind wahrscheinlich am besten geeignet, schwere Krankheiten zu vermeiden und etwas weniger, um die Übertragung zu verhindern“, so der Wissenschaftler.

Studie: Wirksamkeit von Biontech lässt bei Delta schneller nach als Astrazeneca - doch Impfstoffe schützen gut

Zwei Impfdosen mit Biontech oder Astrazeneca würden dennoch einen guten Schutz vor der Delta-Variante bieten, so lautet ein weiteres Studienergebnis. Darüber hinaus kamen die Forscher zu folgenden weiteren Erkenntnissen:

Diese Zahlen zeigten, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer tatsächlich nachlasse, erklärte Koen Pouwels. Dagegen könnte der über die Monate geringe Rückgang bei Astrazeneca „dem Zufall geschuldet“ sein. Pouwels hob gleichzeitig hervor, dass die Wirksamkeit der beiden Impfstoffe trotz „dieser leichten Abnahme des Schutzes“ weiterhin „sehr hoch“ sei.

Auch Karl Lauterbach hatte zuletzt auf die nachlassende Wirkung der Impfungen hingewiesen. Der Gesundheitsexperte erwartet Impfdurchbrüche sechs Monate nach der Impfung. Im Gespräch sind deshalb in Deutschland bereits sogenannte Booster-Impfungen, also Corona-Auffrischungsimpfungen. (mbr/afp) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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