„Diebstahl“ in Italien: Bei Aufpreis für einen Crêpe platzt jetzt den Einheimischen der Kragen
„Geteilt“ stand auf der Rechnung: Der Preis von einem Euro in einem Lokal in Lecce sorgt für Aufruhr im Netz. Kritiker nennen die Praxis „beschämend“.
Lecce – Längst kein Einzelfall mehr in Italien – zumindest, wenn man den diversen Posts in den Sozialen Medien Glauben schenken kann. Nun erregt ein weiterer Fall von Extrakosten infolge eines Lokal-Services, der bei vielen Urlaubern, aber auch Einheimischen als Selbstverständlichkeit angesehen wird, die Gemüter in der süditalienischen Stadt Lecce.
Die Geschichte aus Apulien reiht sich in die ausgelöste Aufregung ein, die ein Aufpreis von zwei Euro für einen leeren Teller oder die Zusatzkosten von ebenfalls zwei Euro für das Teilen eines Sandwiches aufgewirbelt hatte. Selbst internationale Medien wie The Times und CNN hatten die Geschichte über den kostspieligen Restaurant-Service am Comer See aufgegriffen.
Preiserhöhung in Italien: Extra-Kosten fürs Halbieren eines Crêpes sorgt für Aufregung
Während in Italien eine Revolte wegen einer neuen Strandregel tobt, dreht sich der neuerliche Fall in Italien um die Beschwerde eines Kunden, der am Sonntag (20. August) einen Crêpe in einem beliebten Lokal in Lecce bestellt hatte. Der Besucher bat nach Angaben von La Repubblica darum, den Nutella-Crêpes zu halbieren. Sein blaues Wunder erlebte der Kunde dann, als ihm die Rechnung präsentiert wurde. Schwarz auf weiß stand unter dem Preis für die Süßspeise von 4,50 Euro noch „Divisio“, was einen zusätzlichen Euro auf der Rechnung fällig werden ließ. Der Extra-Kosten auf der Quittung fanden ihren Weg dorthin, weil der Kunde darum gebeten hatte, den Crêpe zu teilen.

Abseits der neuen EU-Ankündigung, die Italiens Strandbetreiber verärgert zurücklässt, wurde die Quittung in der Facebook-Gruppe Vivere Lecce gepostet, einer Seite, die Berichte und Proteste von Bürgern sammelt. In der Folge entwickelte sich in der Gruppe eine Diskussion, in dessen Zentrum das Foto von der Rechnung stand. Die Reihe von Kommentaren reichte von Empörung und Entrüstung bis hin zu Verständnis und Verteidigung über die Preiserhöhung in der Bar in der Nähe der Piazza Sant’Oronzo in der Hauptstadt des Salento.
„Alles hat seine Kosten“ in Italien: Extra-Kosten fürs Halbieren des Crêpes sind „fair“
Einige der Verteidiger der Preiserhöhung für den geteilten Nutella-Crêpe argumentierten laut La Repubblica den Aufpreis mit der Notwendigkeit einer weiteren Untertasse, die dem Ladenbesitzer zusätzliche Kosten verursache. „Wenn der Crêpes geteilt und vielleicht auf eine Untertasse gelegt wurde, ist es fair, dass man den Aufpreis bezahlt“, schrieb ein Mitglied der Gruppe zur erneuten Diskussion in Italien über „gerechtfertigte“ Preiserhöhungen in der italienischen Gastronomie.
„Ich möchte keine Kontroverse auslösen, aber alles hat seine Kosten, wie zum Beispiel das zusätzliche Spülen des Geschirrs mit dem zusätzlichen Stromverbrauch.“
„Diebstahl“ in Italien: Extra-Kosten fürs Halbieren des Crêpes sind „beschämend“
Während ein kleiner Preisaufschlag für Cappuccino-Krach in Italien sorgt, gab es in der Facebook-Gruppe nicht nur Verteidiger, sondern auch vehemente Kritiker, die die Praxis des Lokals in der Region am Absatz des italienischen Stiefels scharf anprangerten. „Es ist einfach beschämend, […], ich kenne das Salento seit mehr als 40 Jahren, aber sie waren nie solche Bettler“, schrieb ein User in der Gruppe.
Des Weiteren fragen sich wieder andere, ob überhaupt eine zusätzliche Untertasse verwendet wurde oder ob das geteilte Dessert einfach auf dem gleichen Teller serviert wurde. „So oder so“, heißt es auf der Seite, „handelt es sich um Diebstahl, vor allem, wenn die Kosten vorher nicht angegeben wurden.“ Kritik hagelte es auch für einen Mittelmeer-Kellner, weil er einem Gast wegen „nur“ 500 Euro Trinkgeld nachjagte oder für ein Restaurant in Saint-Tropez, das „geizige“ Gäste auf eine schwarze Liste setzte.