DB-Beschwerde über Sitzplatz ohne Fenster: Bahn reagiert – „Wir ärgern uns auch immer“

Wer ein Bahnticket kauft, will auch komfortabel reisen. Ein Kunde hat mit seinem Platz eine schlechte Erfahrung gemacht - und sich beschwert.
München - Wer regelmäßig mit der Bahn fährt, kennt die gängigen Widrigkeiten wahrscheinlich gut: Verspätungen, Zugausfälle, überfüllte Züge. Erst kürzlich blieb ein Zug auf offener Strecke stehen. Fast 500 Gäste mussten zwei Stunden im ICE ohne Klimaanlage ausharren. Nur um einige zu nennen. Ein Fahrgast hatte jetzt mit einem Problem der anderen Art zu „kämpfen“. Seine unschöne Erfahrung schilderte er bei Twitter.
Der Nutzer teilte seine Aussicht, die er während einer Bahnfahrt von seinem Sitzplatz hatte. Man sieht nur eine beige Wand mit einer vertikalen Strebe. Unter das Foto schrieb er in höflichem seine Beschwerde: „Sagen Sie, verehrte Deutsche Bahn, wer kam denn bei Ihnen auf die Idee, Sitzplätze ohne Fenster zu planen? Bahncard und Ticket kosten ja, was sie kosten, und etwas Aussicht wäre nicht schlecht gewesen.“
Beschwerde wegen Platz ohne Aussicht: Deutsche Bahn gesteht Mangel
Die Beschwerde ist verständlich. Wer will schon während einer Zugfahrt die ganze Zeit auf eine Wand oder in den Waggon starren? Die DB zeigte prompt Verständnis und antwortete auf den Tweet: „Ich ärgere mich auch immer, wenn ich so einen Platz zugewiesen bekomme. Leider können die Streben nicht bei der Buchung berücksichtigt werden. Tut mir leid.“
Das Problem ist dem Unternehmen also bekannt, angepackt scheint es noch nicht worden zu sein. Jedenfalls entbrannte auf die Antwort eine kritische, lebhafte und mitunter witzige Debatte. Ein User nahm die Bahn in Schutz, es gebe doch die „grafische Sitzplatzreservierung“, wo Plätze mit eingeschränkter Sicht gekennzeichnet seien.
Kritik an Deutscher Bahn: „Man muss dankbar sein, Sitzplatz in fahrendem Zug zu haben“
Ein anderer Kunde berichtete von einer ähnlichen Situation. Damals habe er vom Personal gesagt bekommen, er hätte mit seinem Ticket „lediglich ein Transportentgelt bezahlt, ohne Komfortversprechen“. Ein Sitzplatz-Problem bei der Deutschen Bahn hatte auch der selbst ernannte „Größte Tiktoker Deutschlands“. Doch der Konzern konterte schlagfertig.
Weitere Nutzer witzelten, dies sei „Teil des Sanierungskonzepts. Plätze mit Aussicht nur noch bei Aufzahlung.“ Oder „Aus Versehen bei DB Cargo mitgefahren?“ Ein Bundestagsabgeordneter der FDP kommentierte wohl in Anspielung auf die teils chaotischen Verhältnisse im Zuge des Neun-Euro-Tickets, man müsse ja „dankbar sein, einen Sitzplatz in einem fahrenden Zug zu haben.“ (mt)