Baby-Cam entlarvt lebensgefährliche Krankheit – Mutter entdeckt Detail und reagiert goldrichtig
Tag und Nacht haben Eltern ihre Lieblinge gern im Blick. Bilder auf dem Baby-Monitor machen eine Mama jedoch stutzig. Die Augen sehen seltsam aus.
Salt Lake City – Schwarzweißaufnahmen von Babykameras sind immer so eine Sache. Doch in diesem Fall entpuppten sich die Monitor-Überwachung für den kleinen Bennett als Segen. Auf den Fotos war ein bösartiger Tumor zu erkennen.
Völlig unterschiedliche Augen – Baby-Cam-Aufnahme entlarvt bösartigen Tumor
Bei der nächtlichen Baby-Cam-Überwachung fielen der Mutter plötzlich völlig unterschiedliche Augen auf. Eines war schwarz wie ein Loch, aus dem anderen strahlte dagegen das Licht. Schmutz auf der Kameralinse schien für Bennetts Mama anfangs die logischste Erklärung. Die Oma des Kleinen bemerkte aber dann, dass ein Auge bei bestimmten Lichtverhältnissen trüb aussah. Nach einer kurzen Internet-Recherche wurde der Familie klar, dass etwas Lebensbedrohliches dahinter steckt, berichtet das Intermountain Primary Children’s Hospital im US-Bundesstaat Utha in einer Pressemitteilung.

So häufig ist Netzhautkrebs (Retinoblastom) bei Babys und Kleinkindern
Bei der ärtzlichen Untersuchung bestätigt sich der schreckliche Verdacht: Bei Benny (sechs Monate) wird ein sogenanntes Retinoblastom (Netzhautkrebs) diagnostiziert, und zwar in dem Auge, das wie ein schwarzes Loch aussah.
Der bösartige Tumor tritt in der Regel bei Babys und Kleinkindern auf und geht von Zellen der Netzhaut (Retina) aus, teilt die Krebsgesellschaft mit. Das Retinoblastom ist eine seltene Tumorerkrankung. Allerdings würde es sich um den häufigsten Augentumor im Kindesalter handeln. Laut der Kinderaugenkrebsstiftung erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 50 Kinder neu an dieser Krebsform. In den USA werden jährlich etwa 300 Fälle diagnostiziert.
Retinoblastom – Bennys Familie will auf typische Symptome aufmerksam machen
Mit Bennys Geschichte will die Familie anderen Eltern helfen und sie sensibilisieren. Denn sein Krebs wurde in einem frühen Stadium erkannt. Eine „klassische“ Chemotherapie blieb dem kleinen Jungen wohl auch deswegen erspart. Ärzt:inne konnten die Chemotherapie direkt in den Tumor hinter dem Auge injizieren. Durch diese Methode waren laut der Kinderklinik keine weiteren Operationen sowie Behandlungen nötig. Und besonders wichtig: Bennys Auge konnte gerettet werden.
„Ich hatte noch nie von einem Retinoblastom gehört“, sagte Bennys Mutter. Rückblickend, mit ihrem jetzigen Wissen, hätte sie das „Glühen“ in Bennys Augen bereits drei Monaten früher sehen können. Kostbare Zeit bei dieser Form von Augenkrebs.
Früherkennung sei bei einem Retinoblastom wirklich wichtig, betont Matthew Dietz, DO, pädiatrischer Onkologe an der University of Utah Health und dem Intermountain Primary Children‘s Hospital. Wie wichtig es ist, Alarmzeichen ernst zu nehmen, zeigt die Leidensgeschichte von einer kleinen Patientin.
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Das sind die Warnzeichen für ein Retinoblastom – darauf sollten Eltern bei ihren Babys achten
„Eltern müssen auf Fotos, Videos und andere Bilder ihrer Kinder achten, bei denen ein Auge leuchtet und das andere nicht“, so Dr. Dietz. „Mit den Fortschritten bei den Handykameras, die den ‚roten Blick‘ eliminieren, wird dies immer schwieriger, aber es ist immer noch möglich.“ Eltern, denen etwas auffällt, sollten sich sofort an einen Augenarzt oder eine Augenärztin wenden und ihr Kind untersuchen lassen.
Es gibt Warnzeichen – ein Retinoblastom zu erkennen. Die Kinderaugenkrebsstiftung listet folgende auf ihrer Webseite auf:
- Eine weiße Pupille auf Blitzlichtfotos sind ein Alarmsignal.
- Das Fehlen „roter Pupillen“ auf Blitzlichtfotos.
- Schielen
- Häufig rote, entzündetes oder geschwollenes Auge ohne eine Infektion
- Veränderung der Farbe der Iris
- Verschlechterung der Sehfähigkeit
Benny ist übrigens laut der US-Kinderklinik inzwischen 18 Monate alt und ein fröhlicher Junge. Die Diagnose „Krebs“ bei Kindern ist für Eltern eine große Belastung. Doch auch schon andere Krankheiten können eine Familie schon aus der Bahn werfen – diese fünf Krankheiten sollten Eltern kennen. (ml)