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Italien will einstiges Skigebiet am Comer See wieder eröffnen – Kritiker involvieren George Clooney

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Die Stadt Bellagio will den Wintersport auf dem Monte San Primo wiederbeleben. Doch Widerstand formiert sich – sogar Hollywood könnte involviert sein.

Bellagio - Der Wintersport hat in Italien nach wie vor einen hohen Stellenwert. Allerdings gilt dies nicht mehr für den Monte San Primo in der Nähe der italienischen Stadt Bellagio. Im Laufe der Jahre hat der Schnee auf dem Berg stetig abgenommen. Ursächlich hierfür waren steigende Temperaturen und sinkende Schneefallmengen, was dazu führte, dass der Berg „entblößt“ wurde. Ähnlich ergeht es auch Skigebieten in Österreich.

Seit einem Jahrzehnt ist das Gebiet für den Wintersport geschlossen, das soll sich jetzt ändern. Die Stadt Bellagio plant nun, die einstige Pracht des Berges wiederherzustellen und ein neues Skigebiet zu errichten.

Monte San Primo
Früher war der Berg bei Skifahrern beliebt, doch auf dem Monte San Primo hat es seit Jahren nicht mehr genug geschneit. © DanieleMezzadrix/Imago

Italienisches Skigebiet ohne Schnee: Bellagio erhält millionenschwere Unterstützung für künstlichen Schnee

Laut CNN wurde bereits im vergangenen Jahr entschieden, dass die Stadt finanzielle Unterstützung von der nationalen und regionalen Regierung für das Projekt erhält. Um Touristen anzuziehen, sind künstliche Beschneiung, ein großer Parkplatz, Rodelbahnen und neue Lifte geplant. Das Projekt wird die Region rund fünf Millionen Euro kosten. Allerdings gibt es auch Widerstand gegen die ehrgeizigen Pläne: Insbesondere Umwelt- und Sportorganisationen äußerten Kritik.

CNN berichtet, dass sich 33 Gruppen zusammengeschlossen haben, um das Projekt zu stoppen. Unter dem Namen „Lasst uns Monte Primo retten“ haben sich unter anderem der World Wildlife Fund und der italienische Alpenverein zusammengeschlossen. Roberto Fumagalli, ein Sprecher der Gruppe, meint, dass die fünf Millionen Euro besser in andere Projekte investiert werden könnten, um mehr Touristen anzuziehen. Auch für ein anderes Millionenprojekt hagelt es von Anfang an Kritik von Tier- und Umweltschützern.

Künstliche Beschneiung in Italien wird von Umweltschützern schon jetzt kritisiert: „Wir wollen nicht warten“

Er forderte, dass die Führung des Unternehmenskonsortiums sich mit den Projektleitern treffen sollte, bevor das Bauprojekt beginnt: „Wir wollen nicht warten, bis wir gegen die Bulldozer protestieren. Es wäre produktiver, sich jetzt hinzusetzen.“ Fumagallis Gruppe würde eine Erweiterung der Wanderwege einem künstlichen Skigebiet vorziehen. Ein anderes Alpen-Skigebiet musste bereits für immer schließen. In ihrem Bemühen wandte sich die Gruppe sogar an Hollywood-Star George Clooney, der regelmäßig am Comer See lebt. „Er hat nicht geantwortet, aber wir hoffen, dass er es tun wird“, so Roberto Fumagalli.

Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteur Kilian Bäuml sorgfältig überprüft.

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