Unglaubliche Stellenausschreibung bei Edeka – Sprecherin klärt auf, was sich der Filialleiter dabei dachte

Man möchte gar nicht genau wissen, was in diesem Edeka abläuft: Eine Stellenausschreibung, die über Twitter die Runde macht, lässt Beobachter schaudern.
Update vom 20.09.2022: Mittlerweile hat sich Edeka zu der Stellenanzeige geäußert. Auf Anfrage von BuzzFeed News Deutschland teilte die Edeka-Sprecherin Kerstin Holla mit, dass der Filialleiter Herr Gebhardt mit seiner Anzeige niemanden kritisieren oder diskriminieren wollte. Er wollte „mit einem Augenzwinkern Aufmerksamkeit erregen“, wie die Sprecherin schrieb. Trotz des Textes soll die Anzahl der Bewerbungen deutlich höher als bei Standardtexten gewesen sein, erklärte Holla BuzzFeed News.
Unglaubliche Stellenausschreibung bei Edeka: „Du bist nicht komplett verpeilt?“
Erstmeldung vom 14. September: München/Detmold - Es gibt Anzeigen, die machen sprachlos. Kontaktanzeigen gehören zweifellos oft dazu. Mit welch speziellen Vorlieben manche Menschen ihre bessere Hälfte suchen, mag noch zum Schmunzeln sein. Doch was eine Stellenausschreibung der Supermarkt-Kette Edeka in Detmold (Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen) über die Arbeitsbedingungen in der Filiale verrät, klingt besorgniserregend (bei Edeka fand ein Kunde am Preisschild eines Produkts einen ungewöhnlichen Unterschied).
Ein Twitter-User hat diese in der Zeitung „Lippe akutell“ entdeckt. Edeka Gebhardt sucht darin einen Mitarbeiter in Vollzeit. Schon bei der genaueren Beschreibung des Geschlechts wird man stutzig: „(m/w/d/ ... usw. usf.)
Unglaubliche Edeka-Stellenanzeige: „Du bist in der Lage, dir morgens eine Stulle zu schmieren?“
Doch die wirklichen Paukenschläge kommen erst noch. So fragt die Anzeige gleich im ersten Stichpunkt: „Du bist nicht komplett verpeilt?“ In diesem Stil geht es weiter: „Du kannst eine Kiste Bier von einer Kiste Wasser unterscheiden?“ und „Du bist in der Lage, dir morgens eine Stulle zu schmieren?“
Weitere der Fragen lassen vermuten, dass die Chefs dieses Edekas gar nichts von wertschätzendem Betriebsklima halten: „Du musst nicht beim kleinsten Kratzen im Hals eine Woche krank feiern?“ oder „Du kannst dir vorstellen, fünfmal die Woche zu arbeiten, ohne gleich an Burnout zu erkranken?“
Weitere „Highlights“: „Du kannst die Uhr lesen und freundlich ‚Guten Tag‘ und ‚Auf Wiedersehen‘ sagen?“ sowie „Du musst nicht alle drei Minuten eine WhatsApp schreiben oder Insta checken?“ und „Du beherrscht die Grundrechenarten und kannst dich in deutscher Sprache verständigen?“
„Du bist devot, lässt dich gerne ausbeuten und verhöhnen?“
Dass das mit der deutschen Sprache auch beim Betreiber des Edekas nicht immer zutrifft - darüber macht sich auch der Twitter-Nutzer lustig, der die Anzeige gefunden hat. Er oder sie schreibt: „Du bist devot, lässt dich gerne ausbeuten und verhöhnen? Du magst Arbeitgeber*innen mit Rechtschreibschwäche? Du verachtest modernes Arbeitsrecht und steckst infiziert gerne Kollegen und Kunden an? Dann bewirb dich bei Edeka Gebhardt in Detmold.“
Dass über diese wirklich jemand in der Filiale anfängt, ist stark zu bezweifeln, und demjenigen definitiv nicht zu wünschen. (cg)
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