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Nach tödlicher Attacke in Italien: Bären-Spuren in Bayern und Tirol aufgetaucht

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Von: Christoph Gschoßmann, Johannes Welte

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In Deutschland und Österreich treiben sich wohl wieder Bären herum. Es wurden frische Abdrücke entdeckt und es gibt Sichtungen.

Rosenheim – Ein Bär ist in Deutschland unterwegs: Das Landesamt für Umwelt (LfU) teilte am Montagabend (17. April 2023) mit, dass im bayerischen Oberland frische Trittspuren eines Braunbären festgestellt wurden. Und auch in Österreich gibt es Bären-Sichtungen, dort sind es gleich vermutlich zwei Tiere.

Erst knapp zwei Wochen ist es her, dass eine Bärin in Italien einen 26-jährigen Jogger tödlich attackiert hat. Nun wurde Bärin Gaia, die Schwester des „Problembären“ Bruno, eingefangen. Bruno war 2006 aktiv und wurde auf Anordnung der bayerischen Staatsregierung erschossen. Um Bruno oder Gaia kann es sich also nicht handeln.

Braunbär auf der Wiese. (Symbolbild)
In Garmisch-Partenkirchen tappte ein Braunbär am Wochenende in eine Fotofalle. (Symbolbild) © imagebroker/Imago

Bär-Spur entdeckt: Es handelt sich wahrscheinlich um das gleiche Tier wie beim G7-Gipfel

Doch der Bär, der aktuell in den Landkreisen Miesbach und Rosenheim unterwegs sein könnte, ist hierzulande womöglich bereits zuvor aufgefallen. Letztmals hatte im Sommer kurz vor dem G7-Gipfel in Elmau ein Bär für Aufsehen gesorgt und 15 Schafe gerissen. Ob es der gleiche Bär ist, der jetzt in Bayern gesichtet wurde, ist noch unklar.

„Eine Indi­vidualisierung aufgrund von Trittsiegeln ist nicht möglich“, sagte der LfU-Sprecher weiter und verwies auf die Verhaltensre­geln beim Zusammentreffen mit Wildtieren. Inter­essenverbände, Behörden und Vertreter von Nutztierhaltern seien in­formiert worden.

Nach den letzten Spuren im Kreis Bad Tölz gab es Meldungen über Wildkameras im an Bayern angrenzenden Tirol und über Bären-Sichtungen im Bereich der Landkreise Miesbach und Rosenheim. Es ist also wahrscheinlich, dass es sich um das gleiche Tier handelt.

Zwei Bären in Tirol und Bayern unterwegs?

Es könnte sich sogar um zwei Bären handeln: Wie Merkur.de von IPPEN.MEDIA weiß, sind der oder die Bären im südlichen Mangfallgebirge sowie in den angrenzenden Brandenberger Alpen auf Tiroler Gebiet von Wildkameras fotografiert worden, also unweit der bayerischen Grenze. Fotos und Augenzeugenberichte gab es im März, als eine Jägerin von einem großen und einem kleinen Tier berichtete. Ein Bär hatte demnach auf einer Alm nahe der bayerischen Grenze in der Nähe des Hinteres Sonnwendjochs mindestens drei Schafe gerissen. Auch waren in der Nähe von Futterstellen für Rotwild von einer Almbäuerin Spuren gefunden worden, sowie im Oktober 2022 einen Schafriss, der per DNA bestätigt wurde.

Im österreichischen Bezirk Kufstein war von zwei Bären berichtet worden. „Und sie sind wieder bei uns unterwegs“, sagte Bezirksjägermeister Michael Lamprecht im März bei einer Jägerversammlung. Um einen „Bärentourismus“ zu verhindern, wolle er aber das Aufenthaltsgebiet der Tiere nicht nennen. (cgsc)

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