ESC 2023: Alle Infos zum Eurovision Song Contest in Liverpool
Der ESC 2023 findet am 13. Mai in Liverpool statt. Alle wichtigen Infos rund um den Eurovision Song Contest und seine Teilnehmer gibt es in der großen Übersicht.
Liverpool – Der Eurovision Song Contest 2023 (ESC) findet vom 9. bis zum 13. Mai in Liverpool statt. In der M&S Bank Arena werden zuerst die Halbfinals am 9. und am 11. Mai und im Anschluss das Finale am 13. Mai veranstaltet. Für das Finale können sich insgesamt 26 Länder qualifizieren.
Sechs von ihnen stehen im Vorfeld schon fest. Dies sind der ESC-Gewinner von 2022, die Ukraine, sowie Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien. Diese fünf Länder nehmen als Teil der sogenannten „Big Five“ jedes Jahr automatisch am großen ESC-Finale teil.

ESC 2023: Eurovision Song Contest wird dieses Jahr in Liverpool veranstaltet – Vorjahressieger Ukraine muss passen
Jedes Jahr findet der ESC im Land des Gewinners des Vorjahres statt. Im Jahr 2022 gewann die ukrainische Band Kalush Orchestra mit „Stefania“ den ESC. Aufgrund des Ukraine-Kriegs muss die Austragung jedoch in ein anderes Land verlegt werden. Hier trat recht schnell Großbritannien auf den Plan, Zweitplatzierter beim Eurovision Song Contest 2022.
Mit dem Song „Spaceman“ von Sam Ryder hielt das Land seit langem wieder Einzug auf dem Podest – und darf den ESC zum nun fünften Mal für das vorherige Gewinnerland ausrichten. 1960 sprang Großbritannien für die Niederlande ein, 1963 für Frankreich, 1972 für Monaco und schlussendlich 1974 für Luxemburg.
Eurovision Song Contest in Liverpool: ESC 2023 steht im Zeichen der Verbundenheit zwischen der Ukraine und Großbritannien
Der Slogan des diesjährigen ESC „United by Music“ soll die Partnerschaft zwischen Großbritannien, der Ukraine und der Stadt Liverpool signalisieren.
Der Eurovision Song Contest 2023 wird nicht in der Ukraine stattfinden, sondern zur Unterstützung der Ukraine.
Auch das Bühnendesign vom ESC 2023 steht ganz im Zeichen der Verbundenheit zwischen den Gastgeberländern. Es soll eine Umarmung symbolisieren und das Vereinigte Königreich und die Ukraine repräsentieren.
Flüchtlinge aus der Ukraine erhalten 3000 Tickets fürs ESC 2023
Die britische Regierung stellt 3.000 ESC-Tickets für geflüchtete Ukrainer, die jetzt in Großbritannien leben, zur Verfügung. Diese werden für einen kleinen Preis verkauft. Auch damit setzt Großbritannien im Rahmen vom ESC 2023 ein Symbol für das eigentliche Gastgeberland und für die Verbundenheit zwischen den beiden Ländern.
Diese Bands und Künstler nehmen am ESC 2023 teil
Die Teilnehmer für die ESC-Shows mitsamt ihrer Songs stehen mittlerweile alle fest. Die insgesamt 37 teilnehmenden Länder haben die Songs und Interpreten, mit denen sie den Eurovision Song Contest 2023 für sich entscheiden wollen, bekannt gegeben.
Für das erste ESC-Halbfinale, welches am 9. Mai ab 21:00 Uhr stattfinden soll, stehen folgende Teilnehmer fest:
- Aserbaidschan: TuralTuranX - „Tell Me More“
- Finnland: Käärijä - „Cha Cha Cha“
- Irland: Wild Youth - „We Are One“
- Israel: Noa Kirel - „Unicorn“
- Kroatien: Let 3 - „Mama ŠČ“
- Lettland: Sudden Lights - „Aijā“
- Malta: The Busker - „Dance (Our Own Party)“
- Moldau: Pasha Parfeni - „Soarele şi luna“
- Niederlande: Mia Nicolai & Dion Cooper - „Burning Daylight“
- Norwegen: Alessandra - „Queen of Kings“
- Portugal: Mimicat - „Ai coração“
- Schweden: Loreen - „Tattoo“
- Schweiz: Remo Forrer - „Watergun“
- Serbien: Luke Black - „Samo mi se spava“
- Tschechien: Vesna - „My Sister‘s Crown“
Das zweite ESC-Halbfinale findet am 11. Mai ebenfalls ab 21:00 Uhr statt. Folgende Teilnehmer stehen hierfür fest:
- Albanien: Albina & Familja Kelmendi - „Duje“
- Armenien: Brunette - „Future Lover“
- Australien: Voyager - „Promise“
- Belgien: Gustaph - „Because of You“
- Dänemark: Reiley - „Breaking My Heart“
- Estland: Alika - „Bridges“
- Georgien: Iru Khechanovi - „Echo“
- Griechenland: Victor Vernicos - „What They Say“
- Island: Diljá - „Power“
- Litauen: Monika Linkytė - „Stay“
- Österreich: Teya & Salena - „Who the Hell Is Edgar?“
- Polen: Blanka - „Solo“
- Rumänien: Theodor Andrei - „D.G.T. (Off and On)“
- San Marino: Piqued Jacks - „Like an Animal“
- Slowenien: Joker Out - „Carpe Diem“
- Zypern: Andrew Lambrou - „Break a Broken Heart“
Jeweils zehn Teilnehmer der beiden Halbfinals treten anschließend den Weg ins große ESC-Finale am 13. Mai an. Hier treffen sie auf die Starter der eingangs erwähnten „Big Five“: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien, sowie auf den Gewinner des Eurovision Song Contest 2022, die Ukraine. Mit diesen Songs gehen sie ins Rennen:
- Deutschland: Lord of the Lost - „Blood & Glitter“
- Frankreich: La Zarra - „Évidemment“
- Großbritannien: Mae Muller - „I Wrote a Song“
- Italien: Marco Mengoni - „Due vite“
- Spanien: Blanca Paloma - „Eaea“
- Ukraine: Tvorchi - „Heart of Steel“
Die beiden Halbfinals werden jeweils im Livestream von 21:00 bis 23:10 Uhr übertragen. Dieser ist unter eurovision.de erreichbar. Dort sind auch viele weitere Sendungen rund um den ESC zu finden. Im Vorfeld der Shows werden hier immer wieder Songchecks übertragen. Auch das Finale kann im Livestream verfolgt werden, außerdem überträgt das Erste das Spektakel live von 21:00 bis 0:45 Uhr.
ESC 2023 in Liverpool: Was ist neu in diesem Jahr?
2023 gelten neue Regeln für das Voting beim ESC. Dabei können erstmals auch Fans der Show aus Ländern, die nicht teilnehmen, für ihren Favoriten abstimmen. Diese Stimmen werden zusammenaddiert und zählen wie das Voting eines Teilnehmerlandes. Dabei können die Teilnehmerländer lediglich über Telefon oder SMS abstimmen.
Nicht-Teilnehmer am ESC 2023 können wiederum auf ein kostenpflichtiges Online-Voting zurückgreifen. Außerdem gibt es in den ESC-Halbfinals keine Jury mehr. Lediglich das Publikum entscheidet über den Einzug ins Finale am 13. Mai.
Wie funktioniert das Voting beim ESC 2023?
Die Wertung für die Lieder der antretenden Länder setzt sich zusammen aus einem Jury-Voting und dem Zuschauer-Voting. Die Jury setzt sich in jedem Teilnehmerland aus fünf Experten verschiedenen Alters, Geschlechts und aus verschiedenen beruflichen Hintergründen zusammen. Diese Experten entscheiden bereits während der zweiten Generalprobe, also nicht erst beim großen ESC-Finale am 13. Mai. Sie bilden eine Gesamtreihenfolge zwischen 1 und 26.
Gemeinsam mit den Stimmen des Televotings, welches eröffnet wird, nachdem alle Interpreten aufgetreten sind, ergeben sich daraus die Gesamtpunkte eines Landes beim ESC 2023. Dabei werden die zehn besten Titel jeweils mit den Punkten 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 und 12 bewertet. Aus Zeitgründen werden von den Moderatoren des jeweiligen Landes jedoch nur die Punkte 8, 10 und 12 verlesen. Im Zweifelsfall entscheiden die Stimmen der Zuschauer bei einem Gleichstand von mehreren Ländern. Das Publikum hat also Vorrang vor der ESC-Jury.
ESC findet 2023 bereits zum 67. Mal statt – Historie reicht bis in 50er-Jahre zurück
Seit 1956 wird der Eurovision Song Contest jedes Jahr ausgerichtet. Damals wurde der Wettbewerb als wiederkehrender Anlass für die Zusammenarbeit der europäischen Fernsehanstalten ins Leben gerufen. Die Europäische Rundfunkunion (EBU), ein Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten, ist der Veranstalter der Show. Deshalb ist der ESC auch kein rein europäischer Wettbewerb, wie er manchmal fälschlicherweise bezeichnet wird. Denn auch Länder wie Israel nehmen regelmäßig am Eurovision Song Contest teil.
In Locarno in der Schweiz fand 1956 der erste ESC, damals noch Grand Prix genannt, statt. Nur sieben Teilnehmer wohnten damals dem Wettbewerb bei, wobei jeder ganze vier Songs präsentieren konnte. Was seit jeher gilt: Um die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fernsehanstalten nicht zu gefährden, sind politische Äußerungen beim ESC tabu und werden vermieden.
Besonders den älteren ESC Fans sollte die Bezeichnung „Grand Prix Eurovision“ noch ein Begriff sein. Denn in den 90ern war der französische Begriff für den Wettbewerb in der Bundesrepublik vorherrschend. In den englischsprachigen Ländern hieß der ESC allerdings bereits seit Beginn Eurovision Song Contest. Seit 2004 wird der englische Name übergreifend genutzt, da ein einheitlicher Markenauftritt gewährleistet werden soll.
Gesamtbilanz beim ESC: Wer hat beim Eurovision Song Contest die Nase vorn?
Rekordsieger beim ESC ist Irland mit insgesamt sieben Siegen. Auf den Plätzen folgen Schweden mit sechs Siegen und Großbritannien mit fünf Gewinnen. Die Briten sind übrigens auch der Rekordvize beim ESC. Ganze 15 Mal wurde Großbritannien nämlich Zweiter.
Doch es geht auch weniger erfolgreich, wie nicht zuletzt Deutschland in den vergangenen Jahren gezeigt hat. Die Tabelle der schlechtesten ESC Teilnehmer führt die Bundesrepublik aber nicht an. Diese zweifelhafte Ehre obliegt Norwegen. Das Land belegte ganze elfmal den letzten Platz – dicht gefolgt von Deutschland und Belgien mit zehn letzten Plätzen.
Ganz oben steht Deutschland im ESC-Ranking aber, wenn es darum geht, zweimal nacheinander keinen einzigen Punkt zu erzielen. Ein „Kunststück“, das bis heute nur Deutschland und den Niederlanden gelungen ist.
Welches Land hat am häufigsten beim ESC teilgenommen?
Deutschland ist Spitzenreiter hinsichtlich der Teilnahmen beim Eurovision Song Contest. Ganze 67 Mal war die Bundesrepublik beim ESC dabei – und somit bei jeder einzelnen Ausgabe.
Es folgen Frankreich, Belgien, Großbritannien, die Niederlande, die Schweiz, Schweden, Spanien und Norwegen. Das illustre ESC-Teilnehmerfeld in seiner gesamten Historie wird von hinten übrigens durch Marokko aufgerollt. Das afrikanische Land hat bislang einmal am ESC teilgenommen.
Beim ESC 2023 zum dritten Mal? Deutschland konnte Eurovision Song Contest bisher zweimal gewinnen
Den Eurovision Song Contest konnte Deutschland bislang zweimal gewinnen. 1982 siegte Nicole mit ihrem Lied „Ein bisschen Frieden“, 2010 war es Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“, die die Zuschauer begeisterte und den ersten Platz für Deutschland holte. Das gehört aber auch zur Wahrheit: „Twelve points for germany“ hört man seitdem nur noch selten.
Deutschlands Platzierungen beim ESC seit 2007: Hoch mit Lena – oftmals ganz am Ende
Jahr | Platzierung | Künstler | Titel |
---|---|---|---|
2022 | 25 | Malik Harris | Rockstars |
2021 | 25 | Jendrik | I Don´t Feel Hate |
2020 | - (wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt) | Ben Dolic | Violent Thing |
2019 | 25 | S!sters | Sister |
2018 | 4 | Michael Schulte | You Let Me Walk Alone |
2017 | 25 | Levina | Perfect Life |
2016 | 26 | Jamie-Lee | Ghost |
2015 | 27 | Ann-Sophie | Black Smoke |
2014 | 18 | Elaiza | Is It Right |
2013 | 21 | Cascada | Glorious |
2012 | 8 | Roman Lob | Standing Still |
2011 | 10 | Lena | Taken By A Stranger |
2010 | 1 | Lena | Satellite |
2009 | 20 | Alex Swings Oscar Sings! | Miss Kiss Kiss Bang |
2008 | 23 | No Angels | Dissapear |
2007 | 19 | Roger Cicero | Frauen regier´n die Welt |
ESC 2023: Lord of the Lost treten für Deutschland an – gelingt mit Dark Rock der Sieg?
Die Hamburger Band Lord of the Lost hat den deutschen ESC-Vorentscheid am 3. März für sich entscheiden können. Sie setzten sich damit gegen den Party-Schlagersänger Ikke Hüftgold und den Pop-Sänger Will Church durch und bringen neuen Schwung in die deutsche Auswahl. So zumindest die zarte Hoffnung im Vorfeld.

Mit einem Mix aus Industrial-Rock, Gothic-Metal, Glam, Wave und Pop heben sie sich ab von den vergangenen Teilnehmern Deutschlands beim ESC ab. Ob Lord of the Lost den hohen Erwartungen an sie beim ESC 2023 gerecht werden können? Das wird sich beim Finale vom diesjährigen Eurovision Song Contest am 13. Mai in Liverpool zeigen.