Dreiste Zusatzkosten im Restaurant: Auf Mallorca werden sogar Eiswürfel extra berechnet
Für Serviceleistungen in Restaurants zahlen Gäste mitunter drauf. Doch auf Mallorca erheben Wirte fragwürdige Zusatzkosten. Verbraucherschützer schlagen Alarm.
München/Palma de Mallorca – Viele Menschen träumen davon, einen Urlaub machen zu können. Das kostet Geld, nicht jeder hat ein entsprechendes Budget zur Verfügung. Und auch für Urlauber ist es mit der Bezahlung von Anreise und Unterkunft nicht getan. Am Urlaubsort fallen weitere Kosten an. Für Spanien-Touristen, die es nach Mallorca zieht, könnte auch der Restaurantbesuch zur Kostenfalle werden – wegen äußerst fragwürdiger Zusatzkosten.
Dreiste Zusatzkosten im Spanien-Urlaub – auf Mallorca werden in Restaurants Eiswürfel extra berechnet
Offenbar versuchen einige Besitzer von Bars und Restaurants auf der spanischen Urlaubsinsel, die vor kurzem von heftigen Unwettern heimgesucht wurde, ihren Gästen mit dreisten Zusatzkosten noch mehr Geld aus den Taschen zu ziehen. Einem Bericht des Mallorca Magazins zufolge erheben manche Lokale Zusatzgebühren. Die werden demnach unter anderem für Eiswürfel in Getränken fällig. So seien von unterschiedlichen Gastronomen bis zu 20 Cent extra verlangt worden – und zwar pro Eiswürfel.
Deswegen sah sich die balearische Verbraucherschutzorganisation Consubal gezwungen, eine Warnung an Touristen auszusprechen. Wie Consubal bekräftige, können sich Restaurant- und Barbesucher auf Mallorca gegen entsprechende Zusatzkosten zur Wehr setzen. Sie haben nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation das Recht, die Zahlung der zusätzlich erhobenen Kosten zu verweigern. Zumindest dann, wenn diese nicht auf der Karte des Restaurants oder der Bar ausgewiesen werden.

Nicht nur für Eiswürfel im Getränk lassen sich einige Restaurants und Bars zusätzlich bezahlen. Auch Nahrungsmittel wie Oliven, Brot oder Mayonnaise wurden dem Bericht zufolge immer wieder auf Mallorca extra berechnet. Sogar für Besteck mussten manche Gäste draufzahlen. Offenbar ist dies nicht nur in Spanien der fall. Auch in Österreich gab es kürzlich Gabel-Ärger, als ein Gast sich bei der Restaurant-Rechnung „über den Tisch gezogen“ fühlte.
Verbraucherschützer warnen vor Mallorca-Abzocke – und erklären, wie Touristen sich wehren können
Derweil werden laut den balearischen Verbraucherschützern vor allem ausländische Touristen „Opfer“ dieser fragwürdigen Praxis. So hätten es einige der Mallorca-Wirte vor allem auf Urlauber aus dem Ausland abgesehen, wenn sie ihre Zusatzkosten für Eiswürfel und ähnliches auf die Restaurantrechnung bringen. Häufig profitieren sie dabei von den mangelnden Sprachkenntnissen nicht-spanischer Touristen. Doch Consubal gab einen Tipp, mit dem man auf die schwarzen Schafe unter den Bars und Restaurants auf Mallorca aufmerksam machen kann.
Demnach muss jeder gastronomische Betrieb auf der Baleareninsel seinen Gästen auf Nachfrage ein Reklamationsblatt aushändigen. Auf der offiziellen Homepage des spanischen Tourismusportals heißt es dazu: „In Spanien haben Sie grundsätzlich das Recht, touristische Dienstleistungen zu erhalten, die in Qualität und Merkmalen mit dem Angebot übereinstimmen, das Ihnen von den Anbietern gemacht wurde. Andernfalls können Sie im Unternehmen selbst oder am Firmensitz die Beschwerde formulieren. Das Unternehmen muss für ihre Kunden sogenannte ‚hojas de reclamaciones‘ (Reklamationsformulare) bereitzuhalten, worauf ein gut sichtbarer Aushang hinweisen muss.“
Wer eine Beschwerde einreichen möchte, muss dazu „ein Reklamationsformular ausfüllen und eine Kopie dem Unternehmen und eine weitere Kopie der Generaldirektion für Fremdenverkehr (Dirección General de Turismo) der autonomen Gemeinschaft aushändigen, in der Sie sich befinden. Die Beschwerde kann auch in einer beliebigen Registrierungsstelle der Verwaltungsbehörden und in vielen Fremdenverkehrsbüros eingereicht werden. Dieser Vorgang kann zu einem Bußgeld für das Unternehmen führen, gegen das sich die Beschwerde richtet.“
Eine finanzielle Entschädigung kann dagegen nur vor Gericht beantragt werden. In Italien wurde derweil jüngst die Restaurantrechnung einer Mutter heiß diskutiert. Diese hatte um einen Extra-Teller für ihre dreijährige Tochter gebeten – und wurde dafür extra zur Kasse gebeten.