Kunde wiegt reihenweise Produkte nach – und nicht nur Edeka äußert Verdacht
Ein Edeka-Kunde wog nach dem Einkauf mehrere Produkte nach und fühlte sich betrogen. Womöglich war er aber sogar selbst an den Ergebnissen schuld.
München – Kunden müssen sich aktuell häufiger über Mogelpackungen in den Supermarkt-Regalen ärgern. Die Verbraucherzentrale Hamburg entdeckte im Oktober eine Verpackung, die zu 95 Prozent Luft enthielt. Ein Edeka-Kunde meinte nun, einen ähnlichen Fall gefunden zu haben.
Edeka-Kunde wiegt nach: 38 Gramm fehlen
Bei seinem Wocheneinkauf legte der Neustädter unter anderem ein Paket Butter in den Einkaufswagen. Verkauft wurde das Produkt für 2,29 Euro für 250 Gramm. Zurück zu Hause schöpfte der Mann dann aber wohl Verdacht und beschloss, die Butter nachzuwiegen. Das Ergebnis: Anstatt der angegebenen 250 Gramm zeigte die Waage nur 218 Gramm an – insgesamt 38 Gramm weniger als versprochen.
Auf Facebook teilte der enttäuschte Kunde ein Beweisfoto. Mittlerweile wurde der Beitrag offenbar gelöscht. Er gestand dem Supermarkt zwar gemäß Fertigverpackungsverordnung eine Toleranz von plus/minus neun Gramm ein, das Gewicht des Verpackungspapiers müsse aber ebenfalls noch abgezogen werden – es blieben also nur noch 211 Gramm. „Das muss mir Edeka bitte mal erklären“, forderte der Mann deshalb in seinem Beitrag. Noch größer war die Differenz in einer Nudelpackung, die ein Aldi-Kunde kürzlich nachwog – es fehlten ganze 367 Gramm.

„Nicht geeicht?“ - Wiege-Ergebnis wirft Fragen auf
Die Butter war bei weitem kein Einzelfall, meinte der Neustädter: Er teilte zwei weitere Bilder von verschiedenen Margarine-Marken, welche augenscheinlich ebenfalls deutlich weniger wogen, als auf den Packungen angegeben. Doch die Serie machte einige Nutzer stutzig.
„Könnte es an der Waage liegen? Nicht geeicht?“, hakte ein Facebook-User nach. Falls diese kaputt oder falsch eingestellt sein sollte, wäre es kein Wunder, dass drei Produkte in Folge weniger wiegen, als angegeben. Sein Rat an den Edeka-Kunden war deshalb: „Nehmen Sie einen Messbecher, stellen Sie den leer auf die Waage und stellen Sie auf 0, dann einen Liter Wasser einfüllen. Wenn die Anzeige etwas anderes als 1000 Gramm anzeigt, empfehle ich eine neue Waage.“
Auch Edeka reagierte: „Danke für dein Feedback“, kommentierte das Unternehmen den Beitrag. Die Supermarkt-Kette hatte aber ebenfalls Zweifel an den Ergebnissen der Wiege-Aktion: „Wenn bei allen Produkten ein falsches Gewicht angezeigt wird, liegt es vielleicht an der Waage.“ Eine Stellenausschreibung einer Edeka-Filiale in Nordrhein-Westfalen ging kürzlich viral: Die Bewerber sollten bitte „nicht komplett verpeilt sein.“