Tebartz-van Elst: Vorwürfe fallen gelassen?

München - Wie weit ist der Bericht zur Kostenexplosion beim Limburger Bischofssitz? Wird Oberhirte Tebartz-van Elst entlastet? Die Bischofskonferenz bremst jetzt alle Gerüchte.
Der Untersuchungsbericht zur Kostenexplosion am Limburger Bischofssitz verzögert sich. Die Prüfkommission werde ihn erst im Lauf des Februars an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, übergeben, teilte ein Sprecher der Bischofskonferenz am Sonntag in Bonn mit. Zugleich wies er einen Bericht des Magazins „Focus“ zurück, wonach es bereits ein Ergebnis gebe. „Die Prüfungskommission arbeitet weiterhin an ihrem Bericht“, erklärte der Sprecher. „Es liegt - anders als der "Focus" berichtet - noch kein Ergebnis vor.“
Der „Focus“ zitiert nicht näher bezeichnete Informationen aus dem Vatikan. Danach folgere die Prüfkommission der Bischofskonferenz, dass dem derzeit beurlaubten Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst beim Bau seines mindestens 31 Millionen Euro teuren Amtssitzes „weder Geldverschwendung noch das Übergehen von Kontrollgremien“ vorzuhalten sei.
In dem aus drei Geistlichen und zwei Wirtschaftsprüfern bestehenden Gremium werde noch um abschließende Formulierungen gerungen, berichtet das Magazin. Der Sprecher der Bischofskonferenz bestritt, dass die Arbeit so weit sei. Es gehe „um das kontinuierliche Aufarbeiten inhaltlicher Fragen“. Er fügte hinzu: „Inhalte des Berichts sind dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz bisher nicht bekannt.“
Tebartz-van-Elst: Chronik des Skandals
Laut „Focus“ gibt es in Rom auch Überlegungen, das Bistum Limburg aufzulösen und in die Diözesen von Mainz und Trier einzugliedern. Ein Sprecher des Limburger Bistums nannte das „reine Spekulation“. Gleiches gelte für die angeblich alternative Überlegung, am Limburger Bischofssitz einen Administrator einzusetzen.
Die von der Bischofskonferenz eingesetzte Kommission nimmt seit mehreren Monaten die Kosten für den Bischofssitz unter die Lupe. Bislang hieß es, dass der Bericht noch im Januar erwartet werde.
Wegen der heftigen Kritik an seiner Amtsführung und des Streits um die teure Limburger Residenz hatte der Papst Bischof Tebartz-van Elst im Oktober eine Auszeit verordnet.
dpa