Paar färbt Wasserfall für Gender-Reveal-Party – und erntet Shitstorm

Es sollte ein besonderer Moment sein: Einem Paar drohen 2000 Euro Strafe, nachdem sie für ihre Gender-Reveal-Party den Wasserfall blau gefärbt haben.
Kassel/Cuiabá – Im vergangenen Monat löste eine Gender-Reveal-Party in Brasilien eine Untersuchung der Umweltschutzbehörde (SEMA) von Mato Grosso aus. Während der Feier wurde der lokale Wasserfall Cachoeira Quema-Pé blau gefärbt, so die Washington Post. Laut SEMA mündet der Wasserfall in einen Fluss, der als Wasserquelle für die Gemeinde Tangará da Serra dient, die in den letzten Jahren jedoch Dürren ausgesetzt war, berichtet die Zeitung weiter.
Das Originalvideo, das inzwischen von Instagram gelöscht wurde, zeigte laut The Independent den Moment, in dem das Wasser blau wurde, um zu offenbaren, dass das Paar einen Jungen erwartet.
Kritik an Gender-Reveal: Es ist ein Junge – und eine Geldstrafe
Das Video hatte im Netz bei Social-Media-Nutzern für viel Zündstoff gesorgt. Ein Verwandter des Paares bestätigte gegenüber der Umweltschutzbehörde, dass er eine Substanz namens „Blue Lake“, die zur Beseitigung von Keimen in Gewässern und Schwimmbecken verwendet wird, in den Wasserfall gegeben hat. Nun wurde eine Geldstrafe von 2000 Euro verhängt. Denn in Brasilien verstößt es gegen das Gesetz, feste, flüssige oder gasförmige Abfälle, Öle oder ähnliche Substanzen in natürliche Gewässer zu geben.
Gender-Reveal-Parties: So gefährlich können sie sein
Der Trend aus den USA gewann in den letzten Jahren auch immer mehr international an Beliebtheit. Dass die Baby-Parties, die die Geschlechtsverkündung vom ungeborenen Kind auch durchaus gefährlich sein können, fasst unter anderem The Guardian zusammen:
- Eine Gender-Reveal-Party eines kalifornischen Ehepaares vor über einem Jahr löste ein Lauffeuer aus, das fünf Häuser zerstörte und einen Feuerwehrmann tötete. Das Ehepaar wurde wegen 30 Verbrechen angeklagt, darunter fahrlässige Tötung.
- 2017 wurde ein Feuer in Arizona ausgelöst, nachdem ein dienstfreier US-Grenzschutzbeamter auf einen Sprengstoff geschossen hatte, um das Geschlecht seines Kindes dramatisch anzukündigen.
- In Iowa wurde im Oktober 2019 eine 56-jährige Frau getötet, als ein Gerät zur Geschlechtsanzeige explodierte.
- In Texas stürzte 2019 ein Flugzeug ab, dass rund 1.324 Liter rosafarbenes Wasser ablassen sollte.
- Quelle: The Guardian
Gender-Enthüllungen werden aufgrund des hohen Gefahrenpotentials zunehmend infrage gestellt. Heute bereut Erfinderin Jenna Karvunidis ihren losgetretenen Trend. The Guardian erzählt sie, dass es nicht nur an den Gefahren liege, sondern auch an der Tatsache, dass sich nicht-binäre Menschen und Transgender von den Gender-Reveal-Parties nicht betroffen fühlen. (Vivian Werg)
Ein Mann erntete vor kurzem Spott im Netz – der Grund: Sichtlich genervt machte er ein Tiktok-Video über ein weinendes Baby im Flugzeug.