Gender-Anfall in Hornbach-Werbung? Konzern reagiert auf Tweet und setzt noch einen drauf

Hornbach wirbt für Produkte, die einen besonderen Service beinhalten. Ein User aber zielt nur auf deren Bezeichnung ab und veralbert den Baumarkt. Der spielt das Spiel mit.
München - Die Debatte ums Gendern wird in Deutschland mit Inbrunst und teilweise schon verbittert geführt. Für die Verfechter und Gegner einer Feminisierung der deutschen Sprache gibt es keinerlei Raum für Schabernack, da ist nur Schwarz und Weiß. Es wird nach dem Motto verfahren: Bist du nicht für mich, dann bist zu gegen mich und hast vom richtigen Sprachgebrauch keine Ahnung. Warum, wieso, weshalb interessiert dann kaum noch.
Witzige Einwürfe kommen deshalb in beiden Lagern nicht wirklich gut an. Ein Twitter-User ließ sich davon nicht beirren und nahm eine Hornbach-Online-Reklame aufs Korn. Der Baumarkt-Riese warb für „Dachrinnen und Regenrinnen“, und zwar im Onlineshop und im Markt. Die Vorzüge laut Anzeige: Dauertiefpreise, große Auswahl und 30 Tage Rückgaberecht.
Video: Pro und Contra zum Gendern in der deutschen Sprache
Hornbach kassiert scherzhaften Gender-Vorwurf via Twitter
Der Social-Media-Fan mit Schalk im Nacken monierte daraufhin: „Dass man immer alles gendern muss?!?!“ Jaja, die deutsche Sprache. Dachr und Regenr hätten es sicher auch getan.
Sei‘s drum: Den einen oder anderen Schenkelklopfer sollte der scherzhafte Einwurf bei anderen Usern wohl hervorgerufen haben. In den Kommentaren wird ihm bildlich der Comedy-Preis überreicht, in Anlehnung an den für besondere TV-Leistungen verliehenen Grimme-Preis schreibt einer: „Würd‘ sagen: Kimme-Preis-verdächtig.“
Vergleich mit Spruch von FDP-Politikerin Strack-Zimmermann
Ein anderer User vermutet offenbar FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hinter dem Tweet, verweist auf deren Wortspiel in der rbb-Sendung „Chez Krömer“ von Komiker Kurt Krömer: „Ich hab am Dach auch Dachrinnen, aber Gästinnen hatte ich noch nicht.“
Auch Hornbach selbst meldete sich und trieb die Wortspiele noch einen Schritt weiter: „Uiuiui, der hat aber einen langen Bart. Wir erhöhen um Innenputzprofile und Innenecken für Zierleisten.“ Fragt sich: Wer kann noch einen draufsetzen? Baumärkte bieten doch eine Fülle an Gender-Produkten, die auch das Herz derjenigen erwärmen, die sich vehement für die bislang gebräuchliche Sprachregelung einsetzen. (mg)
Eine Hornbach-Kundin feiert eine Entdeckung auf Twitter - es geht um einen Dieter. Eine Filiale nimmt Rücksicht auf tierischen Besuch und verkauft daher bestimmte Produkte vorerst nicht - die Kunden feiern die Maßnahme.