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Letzte Generation startet „unbefristeten“ Klimastreik in Berlin – an der Seite von Fridays For Future

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Die Letzte Generation startet in eine neue Saison. Unter dem Motto „Wendepunkt Herbst“ ruft die Klimaschutzgruppe zu Protesten auf unbestimmte Zeit auf.

Update vom 15. September, 19.22 Uhr: In den vergangenen 48 Stunden hat die Klima-Bewegung mehr als 300.000 Euro an Spenden gesammelt. Mit dem Geld wollen sie nach eigenen Angaben den „Wendepunkt“ vorbereiten und den geplanten, unbefristeten Protest in Berlin finanzieren. „Hunderte Menschen protestieren seit dem 13. September dauerhaft in Berlin, um einen Wendepunkt anzustoßen“, hieß es auf der Webseite der Gruppe. Ein langjähriger Unterstützer der Letzten Generation hätte zudem die Spendengelder auf 600.000 Euro verdoppelt.

Polizeibeamte stehen zu Beginn eines Protestmarsches der Klimaschutzgruppe Letzte Generation vor Teilnehmern der Demonstration. Der Protestmarsch vom Mittwoch (13. September) ist der Beginn neuer Blockaden und Protest in der Hauptstadt.
Polizeibeamte stehen zu Beginn eines Protestmarsches der Klimaschutzgruppe Letzte Generation vor Teilnehmern der Demonstration. Der Protestmarsch vom Mittwoch (13. September) ist der Beginn neuer Blockaden und Protest in der Hauptstadt. © Sebastian Gollnow/dpa

Die Klima-Bewegung plant zahlreiche Proteste in der Hauptstadt. Bislang haben sich mehr als 624 Personen zu der Berlin-Blockade auf der Webseite angemeldet (Stand: 15. September, 17.15 Uhr).

Letzte Generation blockiert Klimastreik von Fridays for Future in Wien

Update vom 15. September, 15.33 Uhr: Nicht nur in Deutschland, auch in anderen Ländern rief die Klimaschutzbewegung Fridays for Future zum Klimastreik auf. Begleitet werden sie in Wien offensichtlich von Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation. Bilder und Videos in den sozialen Medien sollen zeigen, wie Mitglieder der Gruppierung mit einer Sitzblockade nicht nur den Autoverkehr, sondern offenbar auch den Demo-Zug von Fridays for Future blockieren.

Mit dabei ist auch die als „Klima-Shakira“ bekannt gewordene Anja Windl. Zuvor hatte sie bei Instagram angekündigt, zur Fridays-for-Future-Demo nach Wien zu fahren. Wenig später zeigen Aufnahmen der Aktivistinnen und Aktivisten des Kollektiv Communique, wie Polizeibeamte Windl wegtragen. Der Klimastreik von Fridays for Future habe demnach die Blockade umgehen müssen.

Auch vor dem Parlament hatte sich eine Sitzblockade von Mitgliedern der Letzten Generation und Fridays for Future gebildet, hieß es in einer Mitteilung der Letzten Generation Österreich. Diese schien jedoch bald von der Polizei aufgelöst zu werden. Bilder in den sozialen Medien zeigten, wie Beamte die Teilnehmenden einkesselten.

Währenddessen geht der Protest auch in anderen Städten weiter. Etwa 7000 Menschen haben nach Polizei-Angaben in München bei einer Veranstaltung von Fridays for Future demonstriert. Ähnliche Demonstrationen waren am Nachmittag auch in mehreren anderen bayerischen Städten geplant, darunter Nürnberg und Würzburg. In Berlin sprach die Polizei am Nachmittag von etwa 12.500 Menschen. Eine große Kundgebung gab es auch in Hamburg.

Letzte Generation startet „unbefristeten“ Klimastreik in Berlin – an der Seite von Fridays For Future

Update vom 15. September, 13.03 Uhr: Die Demonstrationen von Klima-Aktivistinnen und Aktivisten in Berlin gehen weiter. Unter anderem rief die Bewegung Fridays for Future zum Klimastreik gegen 12 Uhr am Brandenburger Tor auf. „In ganz Deutschland starten wir in diesen Minuten in den globalen Klimastreik“, schrieb die Gruppe bei X (ehemals Twitter). Eine erste Teilnehmerzahl lag von der Polizei zunächst noch nicht vor. Nach der Auftaktkundgebung will der Demo-Zug weiter durch das Regierungsviertel ziehen.

Autofahrer müssen angesichts dessen mit Verkehrsbeeinträchtigungen rechnen. Laut Berliner Verkehrsinformationszentrale sind die Straße des 17. Juni und die Ebertstraße in Tiergarten seit 10 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. In den Stadtteilen Mitte und Charlottenburg gab es außerdem mehrere Zubringer-Demos zum Brandenburger Tor. Auch im Straßenbahn-Verkehr muss mit Umleitungen und Einschränkungen gerechnet werden. Die als „Klima-Shakira“ bekannt gewordene Anja Windl von der Letzten Generation ist unterdessen auf dem Weg nach Wien. Dort will sie die Klima-Demo von Fridays for Future unterstützen, wie sie bei Instagram mitteilte.

Fridays for Future kritisiert erneut Klebe-Aktionen der Letzten Generation

Update vom 15. September, 12.18 Uhr: Erneut kassiert die Letzte Generation Kritik der Klimaschutzbewegung Fridays for Future. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren gesehen, dass Straßenblockaden keine große gesellschaftliche Unterstützung genießen“, sagte Sprecher Pit Terjung dem Tagesspiegel. Statt Klebe-Aktionen seien sichtbare Mehrheiten nötig, „damit wir politischen Druck erzeugen, und das macht Fridays For Future seit fünf Jahren“, so Terjung. „Wir brauchen nicht die radikalere Protestform, wir brauchen radikale Wirksamkeit.“ Erst vor wenigen Monaten kritisierte Fridays for Future den zivilen Ungehorsam der Klima-Bewegung.

Fridays for Future hat für Freitag zu weltweiten Demonstrationen aufgerufen. Eine große Demonstration zieht ab Mittag durch das Berliner Regierungsviertel. Etwa 10.000 Teilnehmende sind dafür bei der Polizei angemeldet. Zur Teilnahme an den Protestaktionen von Fridays for Future hatte auch die Letzte Generation aufgerufen. Die Klimaschutzbewegung will ebenfalls in der Hauptstadt auf die Straße gehen, eigenen Angaben zufolge aber „dauerhaft“. Mehr als 621 Menschen haben sich inzwischen zu der Berlin-Blockade angemeldet (Stand: 15. September, 11.50 Uhr).

Fridays for Future und Letzte Generation in Berlin: Zahlreiche Aktionen in Deutschland geplant

Update vom 15. September, 10.12 Uhr: In fast 250 Orten in Deutschland will die Klimaschutzbewegung Fridays for Futur am Freitag demonstrieren. Es ist der inzwischen 13. globale „Schulstreik fürs Klima“. Besonders viele Demonstrierende werden in Großstädten wie Hamburg und Berlin erwartet.

Die ersten Aktionen haben bereits gestartet, die Demo in Berlin beginnt dagegen um 12 Uhr am Brandenburger Tor. Die Protestaktionen richten sich in erster Linie an die Bundesregierung, die von den Teilnehmern zur Einhaltung ihrer eigenen Klimaschutzziele ermahnt wird. „Heute wieder riesen groß – und auch danach“, schrieb die Bewegung bei X (ehemals Twitter).

Auch außerhalb Deutschlands wird demonstriert. Die Demonstrationen sind von Freitag bis Sonntag geplant, die sich unter anderem auch an den Klima-Gipfel am 20. September in New York richtet. Seit dem 13. September sorgt die Klima-Gruppe Letzte Generation ebenfalls für Proteste in der Hauptstadt.

Letzte Generation startet „dauerhafte“ Aktionen in Berlin

Erstmeldung vom 15. September: Berlin – In den vergangenen Wochen war die Letzte Generation noch in der Sommerpause. Zu viel Kraft haben die Proteste zuvor gekostet, wie eine Sprecherin der Klimaschutzgruppe berichtet hatte. Nun scheinen die Aktivisten neue Kraft gewonnen zu haben – seit Mittwoch ruft die Letzte Generation wieder zu bundesweiten Aktionen auf und startet damit in eine neue Protest-Saison. „Wendepunkt Herbst 2023“ lautet das Motto, unter dem die Gruppe langanhaltende Vorhaben zu planen scheint, die sich insbesondere auf Berlin konzentrieren sollen.

„Hunderte Menschen“ der letzten Generation protestieren in Berlin

Auf der Internetseite der Klimaschutzgruppe heißt es: „Hunderte Menschen protestieren seit dem 13. September dauerhaft in Berlin“. Am Donnerstagabend hatten sich laut Angaben der Letzten Generation bereits mehr als 616 Menschen (Stand 14. September, 21.50 Uhr) angemeldet, an den Protesten teilzunehmen.

Den Anfang machte die Letzte Generation, die mit der Umweltorganisation WWF eine Botschaft teilt, am Mittwoch in Berlin. Die Polizei Berlin sprach von rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Später sei es während des Demonstrationszuges am Hauptbahnhof im Bereich des Europaplatzes zu ersten Straßenblockaden gekommen von aktiven Mitgliedern gekommen. Weil diese den Anweisungen der Polizei nicht Folge leisteten, wurde die Veranstaltung nach dreimaliger Aufforderung der Beamtinnen und Beamten für beendet erklärt.

„Protest wird erst enden, wenn Wende eingeleitet ist“: Letzte Generation plant zahlreiche Proteste

Am Freitag soll der Protest fortgeführt werden. Die Aktivistinnen und Aktivisten wollen dann eine Demonstration von Fridays for Future unterstützen. Auf einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag hatte Sprecherin Carla Hinrichs betont: „Unser Protest wird enden, wenn die Wende eingeleitet ist.“ Auch in Aschaffenburg plant die Letzte Generation einen Protestmarsch am Freitag.

Für Samstag kündigte die Gruppe einen Protestmarsch vom U-Bahnhof Naturkundemuseum in Berlin-Mitte an. Ab Montag sollen zahlreiche Protestmärsche und Aktionen folgen. Auch im Münchener Verkehr, den die Letzte Generation in den kommenden Wochen lahmlegen will, blockierten Aktivistinnen und Aktivisten bereits eine Straße. Auf X schreibt die Gruppe dazu, dass es sich dabei um Menschen handele, die aufgrund ihres Protestes erst einen Tag zuvor aus der Haft entlassen wurden.

„Sind bereit, unbefristet zu protestieren“: Letzte Generation richtet offenen Brief an Kanzler Olaf Scholz

In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte die Gruppe, warum sie zu den Protesten aufrufen. Darin heißt es: „Wir fordern nicht den Ausstieg aus den Fossilen bis 2030. Wir treten an Sie heran mit dieser physikalischen Notwendigkeit und fordern Ehrlichkeit. Wir fordern Respekt“. Die Gruppe ziehe auf die Straße, um eine Wende einzuleiten: „Wir sind bereit, unbefristet in der Hauptstadt zu protestieren.“ Weiter heißt es: „Weg von fossil, hin zu gerecht“ und fordert auch: „Beenden Sie unseren Protest, Herr Scholz. Werden Sie ehrlich.“ (dpa)

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