Update vom 2. September, 20.51 Uhr: „Dorian“ ist
. Jetzt hat der Sturm ein erstes Todesopfer gefordert. Das teilte das Tourismusministerium der karibischen Inselgruppe mit. „Die Verwüstung ist beispiellos“, schrieb Premierminister Hubert Minnis auf Twitter.
Winde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 270 Kilometern pro Stunde haben die Inselgruppe getroffen. Bis zu 13.000 Häuser könnten ersten Meldungen zufolge zerstört oder zumindest schwer beschädigt sein. Auf den Abaco-Inseln soll es zu schlimmen Überschwemmungen gekommen sein. Das könnte sich dramatisch auf die Trinkwasserqualität auswirken, meldete das Rote Kreuz am Montagabend.
„Dorian“ hat inzwischen etwas an Kraft verloren und wurde von Kategorie fünf auf vier herabgestuft. Das Zentrum des Wirbelsturms befindet sich weiter über den nördlichen Bahamas und bewegt sich langsam nach Westen in Richtung der Küste des US-Bundesstaats Florida.
10.54 Uhr: Mit Zwangsevakuierungen von hunderttausenden Küstenbewohner bereiten sich die USA auf die Ankunft von Hurrikan "Dorian" vor. Nach einer Anordnung von South Carolinas Gouverneur Henry McMaster müssen rund 800.000 Einwohner ab Montagmittag (Ortszeit) ihre küstennahen Häuser und Wohnungen verlassen. Entsprechende Maßnahmen galten auch für mehrere Küstenbezirke in Georgia und Florida.
Hubert Minnis, Ministerpräsident der Inselgruppe zwischen Florida, Kuba und Haiti, rief die Bevölkerung auf, sich so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. "Dorian" sei ein Hurrikan "wie wir ihn in der Geschichte der Bahamas noch nie zuvor gesehen haben", sagte Minnis, der bei einer Pressekonferenz in Tränen ausbrach. Es sei "wahrscheinlich der traurigste Tag" seines Lebens. Laut dem US-Hurrikanzentrum (NHC) dürfte "Dorian" rund 30 Stunden über den Bahamas wüten.
10.38 Uhr: Hurrikan „Dorian“ hat auf seinem Weg Richtung Florida über den nördlichen Inseln der Bahamas gewütet. Der Sturm der höchsten Kategorie fünf zog nach seinem Auftreffen am Sonntag (Ortszeit) auf Land über die Insel Abaco. Am frühen Montagmorgen gegen 3.00 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MESZ) befand er sich über Freeport, der größten Stadt der Insel Grand Bahama, wie auf Karten des US-Senders CNN zu sehen war.
Das Hurrikan-Zentrum in Miami warnte vor „katastrophalen“ Sturmfluten von bis zu sieben Metern Höhe. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometern pro Stunde könne „Dorian“ dort in den kommenden Stunden „extreme Zerstörung“ verursachen.
Berichte über Verletzte oder Tote gab es zunächst nicht. Das Zentrum des Sturms war am Sonntag auf dem Riff Elbow Cay östlich von Abaco auf Land getroffen. Auf Videos aus Abaco waren überschwemmte Straßen, unter Wasser stehende Häuser und umgeknickte Bäume zu sehen. Auf Facebook berichteten Einwohner von teils eingestürzten Gebäuden.
Das Ausmaß der Schäden auf Abaco könne wegen des sich nur langsam bewegenden Sturms frühestens am Montagnachmittag festgestellt werden, sagte Joy Jibrilu, die Generaldirektorin des Tourismusministeriums, dem US-Sender CBS in einem Telefonat. Viele der Einwohner hätten die bereitgestellten Notunterkünfte aufgesucht.
7.15 Uhr: Wegen des herannahenden Hurrikans „Dorian“ hat der US-Bundesstaat South Carolina eine Evakuierung seiner kompletten Küste angeordnet. Die Anwohner müssen sich ab Montagmittag in Sicherheit bringen, ordnete Gouverneur Henry McMaster am Sonntag (Ortszeit) an. Der Hurrikan der gefährlichsten Kategorie soll dort nicht vor Mittwoch eintreffen. Prognosen zufolge dürfte „Dorian“ von den Bahamas kommend frühestens am Montagabend Florida erreichen.
Die Evakuierung soll nach örtlichen Medienberichten Hunderttausende Menschen betreffen, was keine populäre Maßnahme sein dürfte. „Wir können nicht alle Menschen zufriedenstellen, aber wir können alle Menschen am Leben halten“, sagte McMaster bei einer Pressekonferenz. Schulen und Behörden in den Gebieten würden geschlossen bleiben.
Update vom 2. September, 6:35 Uhr: Der hochgefährliche Hurrikan „Dorian“ ist mit zerstörerischen Windgeschwindigkeiten von knapp 300 Kilometer pro Stunde auf die nördlichen Bahamas getroffen. Erste Fernsehbilder von der Inselgruppe südöstlich des US-Bundesstaats Florida zeigten ein Bild der Verwüstung - abgedeckte Häuser, umgeknickte Bäume und dramatische Überschwemmungen. „Dorian“ fegte am Sonntag (Ortszeit) über die Inseln Great Abaco und Great Bahama hinweg und sollte von dort langsam westlich Richtung Florida weiterziehen. Für die Ostküste des US-Bundesstaats galt eine Hurrikan-Warnung, erste Küstengebiete wurden evakuiert. Im nördlicheren Bundesstaat South Carolina wurden 800 000 Menschen angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen.
Das gesamte Ausmaß der Schäden auf den Bahamas war zunächst nicht absehbar. Experten des Nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami warnten, dass „katastrophale Zerstörung“ zu befürchten sei. Den nur knapp über Meereshöhe liegenden Inseln drohten lebensgefährliche Sturmfluten von bis zu sieben Meter Höhe und heftige Regenfälle. Für die Bahamas ist es der gewaltigste Hurrikan seit dem Beginn moderner Aufzeichnungen. Die Behörden des Inselstaats mit rund 400 000 Einwohnern hatten Zehntausende Anwohner aufgefordert, sich in Schutzunterkünfte oder höherliegende Gebiete zu begeben.
Der Regierungschef der Bahamas, Hubert Minnis, rief alle Einwohner auf, angesichts der außergewöhnlichen Stärke des Sturms Schutz zu suchen. „Das wird uns auf die Probe stellen wie nie zuvor“, zitierte ihn die örtliche Zeitung „Nassau Guardian“. „Dies ist ein tödlicher Sturm und ein Monster-Sturm.“
Update vom 1. September 2019: Der Wirbelsturm „Dorian“ ist zu einem Hurrikan der gefährlichsten Kategorie hochgestuft worden. Der Sturm im westlichen Atlantik erreiche nun Windgeschwindigkeiten von mehr als 260 Kilometer pro Stunde, erklärte das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami am Sonntag.
In Florida und anderen betroffenen Bundesstaaten entlang der Südostküste schaufelten derweil Anwohner Sand in Sandsäcke und versorgten sich mit dem Nötigsten, um die kommende Woche notfalls ohne Strom, Wasserversorgung und Hilfe von außen zu überstehen. Hamsterkäufer rollten Einkaufswagen voller Trinkwasser, Essen und Medikamenten aus den Supermärkten. An den Tankstellen bildeten sich lange Schlangen - die Anwohner wollten für eine eventuell bevorstehende Evakuierung bereit sein.
US-Präsident Trump zeigte sich am Donnerstag als besorgter Regierungschef und warnte vor dem Hurrikan: „Es sieht so aus, als wenn es ein absolutes Monster sein könnte.“ Er appellierte an die Menschen in den Küstenstaaten, sich vorzubereiten. „Seien sie wachsam, bleiben sie sicher - und Gott schütze sie.“ Zudem sagte Trump einen seit Langem für Sonntag und Montag geplanten Besuch in Polen ab. Doch anstatt im Weißen Haus das Kommando zu führen, flog er am Freitagabend nach Camp David, dem Landsitz der US-Präsidenten. Dort werde er „hart arbeiten“, sagte er. Am Samstag flog er dann aber zum Golfspielen. Dabei steht für ihn ein Jahr vor der Präsidentenwahl viel auf dem Spiel: Der Umgang mit einer solchen Krise kann einen Präsidenten stärken oder nachhaltig beschädigen.
17.45 Uhr: Der sich den USA nähernde und als "extrem gefährlich" eingestufte Wirbelsturm "Dorian" hat seinen Kurs geändert. Das US-Hurrikan-Warnzentrum NHC teilte am Samstag mit, dass sich in der Nacht auf Samstag eine "beträchtliche Veränderung" ergeben habe. Es könne sein, dass er statt wie vorhergesagt in Florida in den US-Bundesstaaten North Carolina und South Carolina auf Land trifft.
Der Hurrikan werde sich am Wochenende weiter westwärts auf die Bahamas und die USA zubewegen, aber anschließend nordwärts. Es sei aber nicht auszuschließen, dass er auch die Ostküste Floridas treffe.
Das NHC hatte "Dorian" am Freitagabend (Ortszeit) als "extrem gefährlichen" Wirbelsturm der zweithöchsten Stufe 4 eingestuft. Den Voraussagen zufolge soll er am Sonntag die Bahamas erreichen. Dort sei eine "lang anhaltende Phase lebensgefährlicher Sturmfluten und zerstörerischen Windes" zu erwarten, warnte das NHC.
Update vom 31. August 2019:
Der auf die Südostküste der USA zuziehende Hurrikan „Dorian“ hat weiter an Stärke gewonnen. Der „extrem gefährliche“ Wirbelsturm ist nun ein Hurrikan der Stufe vier von fünf und dürfte über dem warmen Wasser des westlichen Atlantiks noch weiter Kraft sammeln, bevor er am Montag oder Dienstag auf den US-Bundesstaat Florida trifft, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Trifft „Dorian“ als Hurrikan der Kategorie vier an Land, wäre das für die Ostküste Floridas der stärkste Sturm seit mehr als zwei Jahrzehnten.
Präsident Donald Trump erklärte am Freitag im Weißen Haus, der genaue Weg des Wirbelsturms sei immer noch nicht absehbar, deshalb würden die Behörden wohl erst am Sonntag über mögliche Evakuierungen entscheiden. Doch nur wenige Stunden später wurde er schon von der Realität überholt: Der Bezirk Brevard County an der Ostküste Floridas ordnete erste Zwangsevakuierungen an - Bewohner vorgelagerter Inseln, potenzieller Überflutungsgebiete und wenig stabiler Behausungen müssen sich demnach spätestens am Sonntagmorgen in Sicherheit bringen.
Update vom 30. August 2019: Der Hurrikan „Dorian“ legt über den warmen Gewässern der Karibik an Stärke zu. Die Südostküste der USA bereitet sich bereits auf den Wirbelsturm vor. Der Bundesstaat Florida rief daher am Mittwoch (Ortszeit) den Notstand aus. „Jeder Einwohner von Florida sollte für mindestens sieben Tage Vorräte haben, darunter Essen, Wasser und Medizin sowie einen Plan für den Katastrophenfall“, erklärte Gouverneur Ron DeSantis. Mit dem Eintreffen des Sturms wird am Sonntag gerechnet. Erst 2018 forderte Hurrikan „Michael“ in Florida zahlreiche Todesopfer.
„Dorian“ war am Mittwoch wegen starker Windböen von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie eins hochgestuft worden. Der Hurrikan traf nicht direkt auf das karibische US-Außengebiet Puerto Rico, sondern zog östlich nahe an den Jungferninseln vorbei. Von dort zog „Dorian“ am Donnerstag weiter in Richtung der Bahamas.
Die Meteorologen erwarten, dass der Hurrikan in den warmen Gewässern des westlichen Atlantiks weiter an Kraft gewinnen wird. Vor dem Eintreffen an der US-Küste könnte „Dorian“ sich demnach auf der Skala von eins bis fünf zu einem Hurrikan der dritten Stufe entwickeln. Ein solcher Sturm wird meist von heftigen Regenfällen und zerstörerischen Windböen von bis zu 200 Kilometern pro Stunde begleitet.
Auch die Bundesstaaten Georgia und South Carolina könnten betroffen sein, sagte der Leiter der Hurrikan-Zentrums, Ken Graham. Der Sturm dürfte die USA an einem langen Wochenende heimsuchen, denn am Montag ist ein Feiertag.
Wegen des Hurrikans hat US-Präsident Donald Trump eine geplante Reise nach Europa abgesagt. Er wolle durch sein Verbleiben im Land sicherstellen, dass alle Ressourcen seiner Regierung "auf den ankommenden Sturm ausgerichtet" seien. „Es wird ein sehr großer Hurrikan, vielleicht einer der größten!“, mahnte der Präsident. Angeblich soll sich der US-Präsident darüber schlau gemacht haben, ob man mit einer Atombombe gegen „Dorian“ vorgehen könne. Trump hat das inzwischen selbst via Twitter dementiert.
Darüber hinaus mussten einige Kreuzfahrtschiffe bereits ihre Reiserouten ändern.
Erstmeldung vom 28. August 2019:
San Juan/Washington - Ein Hurrikan steuert auf die Südostküste der USA zu, vor allem die Urlaubsinsel Puerto Rico schwebt in Gefahr. Im US-Außengebiet wurden bereits einige Vorkehrungen getroffen.
Die Südostküste der USA bereitet sich auf den heranziehenden Hurrikan „Dorian“ vor. Das Unwetter wurde am Mittwoch auf dem Weg dorthin in der Karibik von einem Tropensturm zu einem Hurrikan hochgestuft. In den nächsten Tagen - voraussichtlich am Wochenende - wird seine Ankunft an der Küste der USA erwartet. Im September 2018 waren die USA von Hurrikan „Florence“ erschüttert worden.
Der Wirbelsturm befand sich am Mittwochnachmittag (Ortszeit) in der Nähe der Jungferninseln und sollte von dort weiter über den Atlantik in Richtung der Bahamas ziehen, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami mitteilte. Anders als ursprünglich befürchtet sollte „Dorian“ demnach nicht direkt auf die Hauptinsel des karibischen US-Außengebiets Puerto Rico treffen.
Der Sturm bewegte sich nach Angaben der Meteorologen am Mittwochnachmittag mit rund 20 Kilometern pro Stunde nordwestlich vorwärts und erreichte Windgeschwindigkeiten von 120 km/h. Das entspricht auf der Skala von eins bis fünf knapp einem Hurrikan der untersten Stufe eins. „Dorian“ könnte nach Experteneinschätzung in den nächsten Tagen bis zur Ankunft an der US-Küste deutlich an Stärke entwickeln. Neben Florida könnten davon auch die Bundesstaaten Georgia und South Carolina betroffen sein, sagte der Leiter des Hurrikan-Zentrums, Ken Graham, am Mittwoch.
Das Unwetter dürfte die USA damit an einem verlängerten Wochenende heimsuchen. Am Montag ist dort ein Feiertag. Wer eine Reise auf die Bahamas oder an die Südostküste der USA plant, sollte vorab mit seinem Reiseveranstalter Kontakt aufnehmen.
Ursprünglich war erwartet worden, dass „Dorian“ auf seinem Weg an die Küste mit einiger Wucht auf Puerto Rico treffen würde. Die US-Regierung hatte deshalb am späten Dienstagabend (Ortszeit) vorsorglich den Notstand über sein Außengebiet Puerto Rico verhängt, um der Insel Zugang zu Bundeshilfen und Fördermitteln zu verschaffen, falls das Unwetter erhebliche Schäden anrichten sollte.
Der Sturm änderte auf dem Weg über das Meer jedoch seinen Kurs. Den Prognosen zufolge könnte Puerto Rico damit weitgehend glimpflich davonkommen. Einzelne Inseln des US-Außengebiets könnten aber unter dem Sturm zu leiden haben.
Puerto Rico ist ein assoziierter Freistaat der USA, seine rund 3,2 Millionen Einwohner sind US-Bürger. Die bei Kreuzfahrttouristen beliebte Insel ist während der Hurrikan-Saison oft Stürmen ausgesetzt. Besonders verheerend hatte im September 2017 Hurrikan „Maria“ das Gebiet getroffen. Fast 3000 Todesopfer wurden dem Sturm im Nachhinein zugerechnet. Monatelang litten die Puertoricaner zudem unter Stromausfällen und unterbrochener Trinkwasserversorgung. Die Angst vor einer neuen Unwetter-Katastrophe war dort deshalb groß.
Die Führung Puerto Ricos traf einige Sicherheitsvorkehrungen. Die Gouverneurin des Inselstaates, Wanda Vázquez, kündigte am Mittwoch an, am Donnerstag sollten die Schulen geschlossen bleiben und die Angestellten des öffentlichen Dienstes nicht zur Arbeit erscheinen müssen. „Wir werden uns schützen, an sicheren Orten bleiben und warten, dass der Sturm vorbeizieht“, sagte sie.
US-Präsident Donald Trump hatte die Führung Puerto Ricos in der Vergangenheit wiederholt scharf kritisiert und ihr vorgeworfen, einen Großteil der Hilfszahlungen aus dem US-Kongress nach dem Hurrikan „Maria“ verschwendet zu haben. Besonderes Ziel von Trumps Attacken ist die Bürgermeisterin von San Juan, Carmen Yulín Cruz, die er regelmäßig als inkompetent verunglimpft.
Am Mittwoch legte Trump erneut nach und schrieb auf Twitter: „Puerto Rico ist einer der korruptesten Orte auf der Welt.“ Das politische System dort sei kaputt und die Politiker in Puerto Rico seien entweder inkompetent oder korrupt. „Ich bin das Beste, was Puerto Rico je passiert ist!“, schrieb er weiter. Mit Blick auf Hurrikan „Dorian“ erklärte Trump, die Katastrophenschutzbehörde Fema und andere Stellen seien bereit.
Donald Trump weilt derweil auf der anderen Seite des großen Teichs. Im französischen Biarritz findet zurzeit der G7-Gipfel statt, der für den US-Präsidenten einen wahren Faux-pas bereithielt.
Es mutet apokalyptisch an, wie ein Schneesturm New York regelrecht zu verschlingen scheint.
dpa
*nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.