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Feuer im Brennerbasistunnel: Großeinsatz in Tirol – Zahlreiche Arbeiter evakuiert

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Ein kleiner Brand sorgte für Großalarm in der Baustelle des Brennerbasistunnels
Die Feuerwehren am Einsatzort vor dem Tunnelportal © Feuerwehr St. Jodok - Vals

Wegen einer kilometerlangen Rauchwolke wurde am Donnerstagabend die Baustelle des Brennerbasistunnels bei Innsbruck evakuiert.

Update vom 17. September, 06.10 Uhr: Ein überhitztes Stromverteilungsgerät dürfte für die Rauchentwicklung in dem im Bau befindlichen Brennerbasistunnel (BBT) verantwortlich gewesen sein. Wie ein BBT-Sprecher der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Freitag sagte, wurde der Baubetrieb um 5 Uhr wieder aufgenommen, nachdem der Großeinsatz abgeschlossen und eine Kontrolle im betroffenen Tunnelabschnitt durchgeführt worden war.

Ursprungsmeldung vom 15. September, 10.55 Uhr: Steinach am Brenner - Ein Feueralarm in der Baustelle des Brennerbasistunnels bei Steinach am Brenner (Tirol) sorgte Donnerstagabend für einen Großeinsatz der Feuerwehren vor Ort in Österreich. Für die Rauchentwicklung, die gegen 19.45 Uhr gemeldet wurde, könnte laut dem Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Steinach, Thomas Triendl, ein Elektromotor verantwortlich gewesen sein, der zu brennen begonnen hatte.

Motor einer Förderbandanlage fing Feuer

Eine automatische Löscheinrichtung an der Maschine hat offenbar den Brand sofort gelöscht. Personen seien nicht in Gefahr, sagte die Polizei am Abend. Michael Knapp, Projektleiter des Bauloses Wolf, sagte gegenüber der Tiroler Tageszeitung, zu diesem Zeitpunkt hätten sich 30 bis 40 Personen in dem Abschnitt zwischen Steinach und Gries am Brenner befunden.

Die meisten hätten den Tunnel selbstständig verlassen. Die anderen Arbeiter wurden von beiden Seiten aus dem Tunnel evakuiert. Rund 150 bis 200 Frauen und Männer der umliegenden Feuerwehren Steinach waren zum Ort des Geschehens gekommen.

Die Landespolizeidirektion Tirol meldete: „Laut Leitstand des Brennerbasistunnels befanden sich keine Personen im Gefahrenbereich.“ Laut Sonderalarmplan der alarmierten Feuerwehren sei unter Leitung des Einsatzleiters der freiwilligen Feuerwehr Steinach am Brenner die Erkundung im Tunnel begonnen worden. „Nach Abfahren des gesamten Tunnelbereichs durch einen Trupp der Berufsfeuerwehr Innsbruck wurde der Einsatz seitens der Feuerwehr um 21.50 Uhr beendet.“ Bei der Durchfahrt haben man keine Feststellungen machen können, offenbar ist also kein Schaden entstanden - außer der an der Maschine.

BBT Gesellschaft-Vorstand Konrad Bergmeister in einer Kaverne, woe sich vier Tunnelröhren kreuzen.
Im Brennerbasistunnel gab es am Donnerstag Feueralarm. © Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder via www.imago-images.de

Die Tunnelröhre ist ein wichtiges Bauprojekt für drei Länder

Der seit 2006 im Bau befindliche Brennerbasistunnel wird insgesamt 64 Kilometer lang. Er verbindet Innsbruck mit der Ortschaft Franzensfeste in Südtirol (Italien). Er soll die Kapazität und Geschwindigkeit für Güterzüge zwischen München und Italien erhöhen und auch die Reisezeit für Personenfernzüge erheblich verkürzen. Der Verkehr auf der Brennerautobahn sowie im österreichischen und bayerischen Inntal soll dadurch verringert werden. Die Baukosten werden derzeit auf 10,5 Milliarden Euro taxiert.

Brände in Tunneln sind extrem gefährlich: 1999 starben im Montblanc-Tunnel 39 Menschen bei einem Feuer. Ein Jahr später forderte die Brandkatastrophe in der Gletscherbahn von Kaprun 155 Menschenleben.

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