„Hätte jedem von uns passieren können“: Frau verliert Arme und Beine, nachdem sie Fisch isst
Einer Frau müssen nach dem Verzehr von verdorbenem Fisch alle Gliedmaßen amputiert werden. Der tragische Vorfall hätte noch schlimmer enden können.
München/San José – Dieses Abendessen wird die kalifornische Frau wohl ihr ganzes Leben bereuen: Nachdem Laura Barajas Fisch auf einem lokalen Markt in San José gekauft hatte und ihn nach einem langen Tag am Abend selber für ihre kleine Familie zubereite, änderte sich für die 40-Jährige alles. Sie erkrankte an einer lebensgefährlichen Vibrionen-Infektion, an der in Florida bereits fünf Menschen starben.
„Hätte jedem von uns passieren können“ – Frau verliert Arme und Beine, nachdem sie Fisch isst
Nach dem Verzehr des Tilapia, einem Buntbarsch, den sie selber gekauft und zu Hause zubereitet hatte, wurde Barajas schwer krank. Mit dramatischen Folgen: Der Mutter eines 6-jährigen Sohns mussten alle vier Gliedmaßen amputiert werden, nachdem sie den Süßwasserfisch gegessen hatte. Der war fatalerweise mit den tödlichen Vibrionen, die aufgrund steigender Wassertemperaturen inzwischen sogar in der Ostsee vorkommen, verseucht. In einer Notoperation wurden Barajas Arme und Beine entfernt.

Mutter verliert Gliedmaßen nach Fischverzehr – Experten warnen vor gefährlicher Infektion
Bereits am Tag nach dem Verzehr des Fischgerichtes wurde Laura klar, dass etwas furchtbar nicht stimmte. Ihr ging es schließlich so schlecht, dass sie in eine Klinik kam. Dort wurde die Infektionen mit dem lebensgefährlichen Bakterium Vibrio Vulnificus diagnostiziert. „Sie haben sie in ein künstliches Koma versetzt. Ihre Finger waren schwarz, ihre Füße waren schwarz, ihre Unterlippe war schwarz. Sie hatte eine vollständige Sepsis und ihre Nieren versagten“, zitiert die New York Post Barajas‘ Freundin Anna Messina.
Lebensgefährliche Vibrio-Vulnificus-Infektion – jeder fünfte Mensch stirbt daran
Vibrio vulnificus, kann lebensbedrohliche Wundinfektionen verursachen. „Viele Menschen mit einer Vibrio-Vulnificus-Infektion benötigen Intensivpflege oder ihnen müssen Gliedmaßen amputiert werden, und etwa jeder fünfte Mensch mit dieser Infektion stirbt, manchmal innerhalb von ein oder zwei Tagen nach der Erkrankung“, so das US-amerikanische Center for Disease Control and Prevention.
Fleischfressendes Stäbchen-Bakterium – was steckt hinter den Killer-Keimen Vibrionen?
- Vibrio Vulnificus ist ein gramnegatives, stäbchenförmiges Bakterium, das zur Familie der Vibrionen gehört.
- Es kommt in verschiedenen marinen Umgebungen vor, einschließlich Salzwasser und Brackwasser, und bevorzugt wärmere Gewässer ab 20 Grad.
- Vibrio Vulnificus kann Infektionen beim Menschen verursachen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder bestimmten Vorerkrankungen wie Lebererkrankungen.
- Die häufigsten Infektionsquellen sind der Verzehr von rohen oder kurz gekochtem Fisch oder Meeresfrüchten, insbesondere Austern, sowie das Eindringen des Bakteriums durch offene Wunden oder Verletzungen bei Kontakt mit kontaminiertem Wasser.
- Symptome einer Vibrio-Vulnificus-Infektion können Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautinfektionen sein. Bei schweren Fällen kann die Infektion zu Blutvergiftungen (Sepsis) führen und lebensbedrohlich werden.
- Die Behandlung von Vibrio vulnificus-Infektionen erfordert Antibiotika, insbesondere bei schweren Fällen.
- Vibrionen-Bakterien kommen laut dem Robert Koch-Institut „weltweit sowohl in Süß- als auch Salzwasser vor, beispielsweise in Flussmündungen oder Buchten, Bodden und Lagunen, Brackwasser und zum Teil auch in Binnenseen“.
Frau werden nach Infektion mit fleischfressendem Killer-Keim Arme und Beine amputiert
Auch Laura Barajas erwischte es schlimm: Um ihr Leben zu retten, muss sie sich nach einem wochenlangen Krankenhausaufenthalt am 13. September schließlich der folgenreichen Operation unterziehen – es werden ihr beide Arme und beide Beine amputiert. „Es war für uns alle sehr schwer. Es ist schrecklich. Das hätte jedem von uns passieren können“, sagte Barajas‘ Freundin Anna Messina gegenüber dem Sender Kron.
„Sie hätte fast ihr Leben verloren“: Freundin sammelt nach Total-Amputation Spenden für Laura
Messina weiter: „Sie hätte fast ihr Leben verloren. Sie war an ein Beatmungsgerät angeschlossen“. José Valdez, Barajas Partner, weicht ihr seit dem Unglück nicht von der Seite, aber seine Kräfte sind fast am Ende. Und wer die Kosten für den aufwendigen Krankenhausaufenthalt übernimmt, ist ebenso unklar. Anna Messina hat darum eine GoFundMe-Kampagne ins Leben gerufen, mit der sie inzwischen über 90.000 US-Dollar für die Familie sammeln konnte (Stand: 19. September).