Update vom 25. Mai, 13.11 Uhr: In der Nähe der Seilbahn-Unglücksstelle am norditalienischen Monte Mottarone ist am Dienstag ein weiterer Mensch ums Leben gekommen. Ein TV-Mitarbeiter eines italienischen Medienunternehmens habe dort Aufnahmen machen wollen, bestätigte die Bergrettung auf Nachfrage. Der Mann habe vermutlich einen Herzstillstand gehabt, hieß es in einer Mitteilung der Retter weiter. Zunächst sei noch versucht worden, ihn wiederzubeleben. Auch ein Ärzteteam wurde mit einem Rettungshubschrauber zum Ort des Geschehens geflogen.
Update vom 25. Mai, 12.41 Uhr: Nach dem tödlichen Seilbahn-Absturz am italienischen Lago Maggiore schreiten die Ermittlungen voran. Die Staatsanwaltschaft sichtete am Dienstag das Video einer Überwachungskamera, berichtet der Corriere della Sera. Der Verdacht der fahrlässigen Tötung steht weiter im Raum - diesem gehen die Verantwortlichen nach. Auf den Aufzeichnungen der Überwachungskamera ist zu sehen, wie das Seil der Gondel reißt, die Kabine hinabstürzt und mehrere der 15 Passagiere aus der Gondel geschleudert werden. Die Bahn befand sich zu diesem Zeitpunkt kurz vor der Bergstation am Monte Mottarone in einer Höhe von 1.385 Metern.
Die Wartungsfirma teilt mit, dass die hydraulischen Bremsen zuletzt am 3. Mai 2021 in Stand gebracht worden seien. Eine letzte Seilprüfung habe im November 2020 stattgefunden. Unregelmäßigkeiten seien damals keine zu erkennen gewesen. Tägliche und wöchentliche Kontrollen lägen in Verantwortung des Betreibers, erklärt das Seilbahn-Unternehmen.
Das tragische Seilbahn-Unglück ereignete sich am ersten Wochenende nach weitreichenden Lockerungen der Corona-Regeln in Italien. Aufgrund nach wie vor bestehender Hygienemaßnahmen war die abgestürzte Gondel aber dennoch nicht voll besetzt. 14 Personen verloren beim Unfall ihr Leben. Die Region steht unter Schock. Zwei Kinder wurden mit einem Rettungshubschrauber in die Klinik in Turin gebracht. Nur einer der beiden kleinen Jungen überlebte. Er verlor seine Eltern bei dem Unglück.
„Dieses Wochenende sollte der Tag des Neubeginns und des Lächelns werden“, zeigt sich Regionalpräsident Alberto Ciro nun ebenfalls am Unfallort bestürzt, „stattdessen habe ich zerstörte Leben und zerstörte Hoffnungen gesehen.“
Update vom 24. Mai, 14.27 Uhr: Der einzige Überlebende des Seilbahn-Unglücks am italienischen Lago Maggiore ist ein fünfjähriger Junge. Das Kind, dass durch den Absturz seine Eltern, seinen Bruder und die Urgroßeltern verloren hat, ist nun Vollwaise. Inzwischen soll italienischen Medien zufolge eine Tante bei ihm sein.
Update vom 24. Mai, 14.11 Uhr: Einen Tag nach dem tödlichen Seilbahnunglück am Lago Maggiore hat Italiens Regierung angekündigt, die Umstände für den Absturz der Gondel aufzuklären. Die Unglücksursache ist bisher ungeklärt. Italiens Infrastrukturminister und der Leiter der Zivilschutzbehörde waren am Montag am Unglücksort Stresa zusammengekommen. Die Regierung wolle die Ursachen und das, was geschehen ist, verstehen, sagte Minister Enrico Giovannini vor Medien in dem Ort im norditalienischen Piemont. Eine Kommission unterstütze die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft in Verbania. Diese ermittelt laut Medienberichten wegen fahrlässiger Tötung.
Das Südtiroler Unternehmen Leitner, das für die Wartungen der Seilbahn zuständig ist, gab an, dass bei der letzten magnetinduktiven Seilprüfung im November 2020 „keine Unregelmäßigkeiten“ festgestellt worden seien. Die Prüfung erfolge jährlich. Auch nach der Generalüberholung der Bahn im Jahr 2016 sei die Anlage genau kontrolliert worden.
Update vom 24. Mai, 10.51 Uhr: Mittlerweile wurde der Tod von fünf Staatsbürgern vom israelischen Außenministerium bestätigt. Es handele sich bei den Opfern um Mitglieder einer Familie, teilte die Behörde in Jerusalem am Montag mit. Getötet wurden bei dem Unglück demnach ein Ehepaar und ihr zweijähriger Sohn, die in Italien lebten und arbeiteten. Gestorben seien zudem die Großeltern der Frau, die zu Besuch in Italien waren.
Das zweite Kind der Familie habe das Unglück schwer verletzt überlebt. Der Fünfjährige hat nun seine komplette Familie verloren und werde derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Er habe schwere Frakturen an den Beinen erlitten und sei am Sonntagabend operiert und stabilisiert worden, berichtete die Agentur Adnkronos.
Update vom 24. Mai, 07.33 Uhr: Nach dem tödlichen Absturz einer Seilbahn in Norditalien geht die Suche nach der Unglücksursache weiter. Die Staatsanwaltschaft der Gemeinde Verbania in der Region Piemont übernahm die Ermittlungen. Nach dem Unfall waren zwei schwer verletzte Kinder noch per Hubschrauber in eine Klinik in Turin geflogen worden, wo eines von ihnen noch am Abend starb und sich so die Zahl der Toten auf 14 erhöhte.
Nach Angaben des Auswärtigem Amtes lagen keine Erkenntnisse zu deutschen Opfern vor. Israelische Medien berichteten unterdessen unter Berufung auf das Außenministerium, dass unter den Toten fünf Israelis seien. Auch der schwer verletzte Junge stamme aus Israel.
Update vom 23. Mai, 22.08 Uhr: Zu den Todesopfern des Seilbahn-Unglücks in Italien werden nach und nach mehr Details bekannt. Laut der italienischen Zeitung La Repubblica sind unter den Todesopfern zwei befreundete Familien aus Varese (Lombardei) und eine Familie aus Pavia (Lombardei) mit israelischer Herkunft. Zwei weitere Tote stammten aus Castel San Giovanni (Emilia-Romagna), zwei Opfer waren aus Cosentino und eines der Todesopfer war aus Vedano Olona (Lombardei). Von 15 Insassen sind bei dem tragischen Unglück wohl 14 Menschen ums Leben gekommen. Die Gondel soll 20 Meter in die Tiefe gestürzt sein.
Update vom 23. Mai, 21.17 Uhr: Verschiedene italienische Politiker haben sich inzwischen zu dem furchtbaren Seilbahn-Unglück in der Nähe des Lago Maggiore zu Wort gemeldet. So drückten Staatspräsident Sergio Mattarella und Ministerpräsident Mario Draghi laut der Nachrichtenagentur AFP ihren „tiefen Schmerz“ über den Verlust der vielen Menschenleben aus. Der Regionalpräsident des Piemont, Alberto Cirio, erklärte, die Tragödie raube allen den Atem. Landesweit sorgte sie für Entsetzen. Von einer absurden Tragödie sprach offenbar Cirios Kollege aus der benachbarten Region Ligurien, Giovanni Toti. Diese habe sich genau zu dem Zeitpunkt ereignet, an dem Italien nach monatelangem Lockdown die Aufhebung der massiven Beschränkungen genieße. Laut Toti sollte es ein „Sonntag der Wiedereröffnungen“ werden, „der voller Hoffnungen sein sollte“.
Update vom 23. Mai, 20.17 Uhr: Noch immer ist unklar, wie es zu dem tragischen Unglück in Norditalien in der Nähe des Lago Maggiore kommen konnte. Eine Seilbahn mit vermutlich 15 Insassen stürzte plötzlich in die Tiefe. Mehrere Menschen verunglückten dabei tödlich. Wie die ARD-Tagesschau berichtet, wurde die Seilbahn, die aus den 1970er Jahren stammt, zwischen 2014 und 2016 von einer Südtiroler Firma für mehrere Millionen Euro gewartet. Erst seit Samstag (22. Mai) war sie wieder in Betrieb genommen worden. Das Infrastrukturministerium vermutet als Ursache für das Unglück einen Kabelriss im obersten Bereich der Strecke.
Update vom 23. Mai, 19:32 Uhr: Wie das Auswärtige Amt gegenüber t-online.de nun mitteilte, sollen sich unter den Opfern des Seilbahn-Unglücks in Italien - entgegen den Berichten mehrerer italienischer Medien - keine Deutschen befunden haben. „Wir stehen zu dem tragischen Unfall der Seilbahn Stresa-Mottarone in Kontakt mit den italienischen Behörden vor Ort. Derzeit haben wir keine Hinweise, dass sich Deutsche unter den Opfern befinden“, so ein Sprecher.
Inzwischen berichtete die italienische Zeitung Corriere della Sera, dass sich die Zahl der Todesopfer auf 14 erhöht habe. Eines der beiden Kinder, die mit Hubschraubern in eine Klinik in Turin geflogen wurde, sei seinen schweren Verletzungen erlegen. Sie waren zunächst die beiden einzigen Überlebenden von den 15 Gondel-Insassen. 13 Menschen starben an Bord.
Update vom 23. Mai, 17.24 Uhr: Laut der italienischen Zeitung La Repubblica sollen sich insgesamt 15 Personen in der Gondel, die nahe dem Lago Maggiore in die Tiefe gestürzt ist, befunden haben. Inzwischen meldeten die Rettungskräfte 13 Todesopfer. Außerdem sollen zwei Kinder im Alter von fünf und neun Jahren auf eine Intensivstation in einer Unfallklinik in Turin eingeliefert worden sein. Nach Angaben der Zeitung „Il Corriere della Sera“ liegt eines der Kinder in lebensgefährlichem Zustand auf der Intensivstation. Das zweite habe ein Schädeltrauma und Beinbrüche erlitten, sei aber bei Bewusstsein. Wie italienische Medien berichten, sollen sich auch deutsche Touristen in der Gondel befunden haben. Das Auswärtige Amt ermittelt derzeit.
Update vom 23. Mai, 16.16 Uhr: Das schlimme Seilbahn-Unglück in Norditalien überschattet den Pfingstsonntag. In Stresa am Lago Maggiore stürzte eine Gondel in die Tiefe. Wie die Rettungskräfte zunächst mitteilten, sollen neun Personen bei dem Unglück tödlich verunglückt sein. In einer aktuellen Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) heißt es inzwischen, zwölf Menschen seien ums Leben gekommen.
Der Präsident der Region Piemont, Alberto Cirio, machte sich Medienberichten zufolge umgehend auf den Weg in das Unglücksgebiet. Infrastrukturminister Enrico Giovannini wollte am Montag in die Gegend reisen. Die Tragödie versetze einen in Trauer - an einem Sonntag, der eigentlich für die Hoffnung stehen sollte, schrieb EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni auf Twitter. Liguriens Regionalpräsident Giovanni Toti drückte den Menschen im Piemont seine Anteilnahme aus.
Erstmeldung vom 23. Mai 2021: Stresa - Am Sonntag (23. Mai 2021) ist es in Norditalien zu einem schweren Unglück gekommen. Westlich des Lago Maggiore in der Region Piemont ist laut einer Mitteilung der Bergrettung eine Seilbahn abgestürzt. Dabei sollen insgesamt neun Menschen tödlich verunglückt sein.
Zunächst hatten Medien von acht Menschen berichtet, die bei dem Unglück gestorben seien. Zwei Kinder in kritischem Zustand wurden der Bergrettung zufolge in eine Turiner Klinik geflogen. Wie es zu dem Absturz kam, war zunächst unklar. Die Seilbahn verbindet den Ort Stresa mit dem knapp 1500 Meter hohen Monte Mottarone.
Wie die italienische Tageszeitung La Repubblica berichtet, sollen in der Kabine mindestens elf Personen gewesen sein. Zwei Hubschrauber sollen nach dem Absturz im Einsatz gewesen sein. Sowohl laut La Repubblica als auch dem italienischen Nachrichtenportal Corriere soll das Versagen eines Seiles zum Unglück geführt haben.
Das Unglück hat sich im Urlaubsort Stresa ereignet. Auf etwa 1400 Meter Höhe befördert die Stresa-Morratone-Seilbahn überwiegend Touristen innerhalb von 20 Minuten vom Ort am Ufer des Sees aus. Vor fünf Jahren soll die Bahn restauriert worden sein. (jbr)
Ein tödliches Unglück ereignete sich kürzlich auch in München, nachdem ein LKW rückwärts gefahren ist.