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Seilbahn-Unglück erschüttert Italien: Überwachungskamera zeigt dramatischen Absturz - „Zerstörtes Leben gesehen“

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Bei einem Seilbahn-Unglück am italienischen Lago Maggiore sind 14 Menschen gestorben. Nur ein fünfjähriger Junge hat die Tragödie überlebt. Der News-Ticker.

Update vom 26. Mai, 8.08 Uhr: In der Folge des Seilbahn-Unglücks am Lago Maggiore kam es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu drei Festnahmen. Drei Mitarbeiter der Betreiber-Firma stehen unter Verdacht die Notbremse der Gondel manipuliert zu haben.

Update vom 25. Mai, 15.37 Uhr: Noch immer ist völlig unklar, wie es am Sonntag zu dem Absturz der Gondel kommen konnte. An der Talstation im Ort Stresa am beliebten See Lago Maggiore legten Menschen Blumen und Kerzen nieder. Papst Franziskus drückte am Dienstag den Opfern und ihren Familien seine Nähe und Anteilnahme aus, wie der Vatikan mitteilte. Fahnen stehen auf halbmast und Politiker haben für eine Schweigeminute kurz inne gehalten.

Seilbahn-Tragödie in Italien: Berichte über Unterbrechung des Bahnbetriebs einen Tag vor Unglück

Wie konnte die Gondel abstürzen? In der italienischen Presse wurde von einer halbstündigen Unterbrechung des Bahnbetriebs am Samstag, einen Tag vor dem Unglück, berichtet. Erst seit Samstag dürfen Seilbahnen in ganz Italien im Zuge von Lockerungen der Corona-Beschränkungen wieder Ausflügler transportieren. Die wegen fahrlässiger Tötung ermittelnde Staatsanwältin sagte laut Agenturberichten, man werde die Unterbrechung untersuchen, wisse aber noch nicht, ob sie etwas mit dem Unfall zu tun habe. Ermittelt wird zudem, weshalb das Notbremssystem nicht funktioniert hatte.

Seilbahnunglück am Lago Maggiore: TV-Mitarbeiter stirbt an Unglücksstelle

Update vom 25. Mai, 13.11 Uhr: In der Nähe der Seilbahn-Unglücksstelle am norditalienischen Monte Mottarone ist am Dienstag ein weiterer Mensch ums Leben gekommen. Ein TV-Mitarbeiter eines italienischen Medienunternehmens habe dort Aufnahmen machen wollen, bestätigte die Bergrettung auf Nachfrage. Der Mann habe vermutlich einen Herzstillstand gehabt, hieß es in einer Mitteilung der Retter weiter. Zunächst sei noch versucht worden, ihn wiederzubeleben. Auch ein Ärzteteam wurde mit einem Rettungshubschrauber zum Ort des Geschehens geflogen.

Seilbahn-Unglück in Italien: Überwachungskamera zeigt dramatischen Absturz - „Zerstörtes Leben gesehen“

Update vom 25. Mai, 11.31 Uhr: Die Ermittlungen am Lago Maggiore schreiten voran. Die Staatsanwaltschaft sichtete am Dienstag das Video einer Überwachungskamera, berichtet der Corriere della Sera, die Verantwortlichen gehen dem Verdacht der fahrlässigen Tötung nach. Auf den Bildern ist zu sehen, wie das Seil der Gondel reißt, die Kabine hinabstürzt und mehrere der 15 Passagiere aus der Gondel geschleudert werden. Die Bahn befand sich zu diesem Zeitpunkt kurz vor der Bergstation am Monte Mottarone.

Die Wartungsfirma teilt mit, dass die hydraulischen Bremsen zuletzt am 3. Mai 2021 in Stand gebracht worden seien. Eine letzte Seilprüfung habe im November 2020 stattgefunden. Unregelmäßigkeiten seien damals keine zu erkennen gewesen. Tägliche und wöchentliche Kontrollen lägen in Verantwortung des Betreiber, erklärt das Seilbahn-Unternehmen.

Das tragische Seilbahn-Unglück ereignete sich am ersten Wochenende nach weitreichenden Lockerungen der Corona-Regeln in Italien. Aufgrund nach wie vor bestehender Hygienemaßnahmen war die abgestürzte Gondel aber dennoch nicht voll besetzt. 14 Personen verloren beim Unfall ihr Leben. Die Region steht unter Schock. Zwei Kinder wurden mit einem Rettungshubschrauber in die Klinik in Turin gebracht. Nur einer der beiden kleinen Jungen überlebte. Er verlor seine Eltern bei dem Unglück.

„Dieses Wochenende sollte der Tag des Neubeginns und des Lächelns werden“, zeigt sich Regionalpräsident Alberto Ciro nun ebenfalls am Unfallort bestürzt, „stattdessen habe ich zerstörte Leben und zerstörte Hoffnungen gesehen.“

Italien: Regierung kündigt Ermittlungen nach Seilbahn-Unglück an - Zivilschutzbehörde am Lago Maggiore

Update vom 24. Mai, 14.11 Uhr: Einen Tag nach dem tödlichen Seilbahnunglück am Lago Maggiore hat Italiens Regierung angekündigt, die Umstände für den Absturz der Gondel aufzuklären. Die Unglücksursache ist bisher ungeklärt. Italiens Infrastrukturminister und der Leiter der Zivilschutzbehörde waren am Montag am Unglücksort Stresa zusammengekommen. Die Regierung wolle die Ursachen und das, was geschehen ist, verstehen, sagte Minister Enrico Giovannini vor Medien in dem Ort im norditalienischen Piemont. Eine Kommission unterstütze die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft in Verbania. Diese ermittelt laut Medienberichten wegen fahrlässiger Tötung.

Das Südtiroler Unternehmen Leitner, das für die Wartungen der Seilbahn zuständig ist, gab an, dass bei der letzten magnetinduktiven Seilprüfung im November 2020 „keine Unregelmäßigkeiten“ festgestellt worden seien. Die Prüfung erfolge jährlich. Auch nach der Generalüberholung der Bahn im Jahr 2016 sei die Anlage genau kontrolliert worden.

Seilbahn-Unglück in Italien: Fünfjähriger als einziger Überlebender - Tante bei Waisenkind

Der einzige Überlebende des Unglücks ist ein fünfjähriger Junge, der durch den Absturz seine Eltern, seinen Bruder und die Urgroßeltern verloren hat. Inzwischen soll italienischen Medien zufolge eine Tante bei ihm sein.

Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore: Tragische Details - Kind verliert komplette Familie

Update vom 24. Mai, 10.51 Uhr: Das israelische Außenministerium bestätigte inzwischen den Tod von fünf Staatsbürgern. Es handele sich um Mitglieder einer Familie, teilte die Behörde in Jerusalem am Montag mit. Getötet wurden bei dem Unglück demnach ein Ehepaar und ihr zweijähriger Sohn, die in Italien lebten und arbeiteten. Gestorben seien zudem die Großeltern der Frau, die zu Besuch in Italien waren.

Besonders tragisch: Ein weiterer Sohn des Paares, der das Unglück schwer verletzt überlebte, hat nun seine komplette Familie verloren. Der Fünfjährige werde derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Er habe schwere Frakturen an den Beinen erlitten und sei am Sonntagabend operiert und stabilisiert worden, berichtete die Agentur Adnkronos.

Update vom 24. Mai, 07.33 Uhr: Nach dem tödlichen Absturz einer Seilbahn in Norditalien geht die Suche nach der Unglücksursache weiter. Die Staatsanwaltschaft der Gemeinde Verbania in der Region Piemont übernahm die Ermittlungen. Nach dem Unfall waren zwei schwer verletzte Kinder noch per Hubschrauber in eine Klinik in Turin geflogen worden, wo eines von ihnen noch am Abend starb und sich so die Zahl der Toten auf 14 erhöhte.

Nach Angaben des Auswärtigem Amtes lagen keine Erkenntnisse zu deutschen Opfern vor. Israelische Medien berichteten unterdessen unter Berufung auf das Außenministerium, dass unter den Toten fünf Israelis seien. Auch der schwer verletzte Junge stamme aus Israel.

Seilbahnunglück in Italien: Details zu Herkunft der Todesopfer

Update vom 23. Mai, 21.30 Uhr: Nach und nach werden mehr Details zu den Todesopfern am Berg Mottarone bekannt.

Wie die italienische Tageszeitung La Repubblica berichtet, sind zwei befreundete Familien aus Varese (Lombardei) und eine Familie aus Pavia (Lombardei) mit israelischer Herkunft unter den Todesopfern. Zwei weitere Opfer seien aus Cosentino, zwei der Toten stammten demnach aus Castel San Giovanni (Emilia-Romagna) und ein Todesopfer aus Vedano Olona (Lombardei).

Bei dem tragischen Unglück in der Urlaubsgegend sind wohl 14 von 15 Personen aus der Gondel, die 20 Meter in die Tiefe gestürzt sein soll, ums Leben gekommen.

Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore: 14 Todesopfer am Berg Mottarone zu beklagen

Update vom 23. Mai, 20.10 Uhr: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist nach dem Seilbahn-Unglück nahe dem Lago Maggiore ein Kind seinen schweren Verletzungen erlegen. Damit steigt die Zahl der Todesopfer auf 14.

Wie die ARD-Tagesschau berichtet wurde die Seilbahn aus den 1970er Jahren zwischen 2014 und 2016 für mehrere Millionen Euro von einer Südtiroler Firma gewartet. Erst seit Samstag war sie nach Corona-Lockerungen wieder in Betrieb genommen worden. Die Seilbahn verbindet den Urlaubsort Stresa und den fast 1.500 Meter hohen Berg Mottarone. Das Infrastrukturministerium vermutet als Ursache für das Unglück einen Kabelriss im obersten Bereich der Strecke.

Laut Auswärtigem Amt sollen keine deutschen Touristen unter den Opfern sein. Italienische Medien hatten noch davon berichtet.

Tragisches Unglück am Lago Maggiore: Die Gondel einer Seilbahn stürzte am Monte Mottarone ab.
Tragisches Unglück am Lago Maggiore: Die Gondel einer Seilbahn stürzte am Monte Mottarone ab. © dpa-Bildfunk

Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore: „Es gibt ein durchtrenntes Kabel, die anderen sind intakt“

Update vom 23. Mai, 18.45 Uhr: Die Ursache für das Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore, bei dem mindestens 13 Menschen getötet wurden, ist noch unklar. „Es gibt ein durchtrenntes Kabel, die anderen sind intakt“, zitiert La Repubblica Oberstleutnant Giorgio Santacroce von den Carabinieri: „Wir werden alle möglichen Untersuchungen durchführen.“

Update vom 23. Mai, 18.15 Uhr: Befinden sich Deutsche unter den Todesopfern beim tragischen Absturz einer Seilbahn-Gondel am Lago Maggiore? Italienische Medien berichten laut t-online.de, dass deutsche Touristen mit an Bord gewesen sein sollen.

Das Auswärtige Amt ermittelt demnach dazu, wollte sich aber auf Anfrage zunächst nicht äußern. Bei dem Seilbahn-Unglück im italienischen Piemont sind nach ersten Erkenntnissen 13 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Kinder im Alter von fünf und neun Jahren liegen laut der Tageszeitung La Repubblica schwer verletzt in einer Unfallklinik in Turin.

Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore: Mindestens 15 Personen sollen an Bord gewesen sein

Update vom 23. Mai, 16.50 Uhr: Wie viele Menschen befanden sich in der abgestürzten Gondel am Lago Maggiore? Die italienische Tageszeitung La Repubblica berichtet von mindestens 15 Personen an Bord. Dem Bericht zufolge gibt es nun ein 13. Todesopfer zu beklagen. Zwei Kinder im Alter von fünf und neun Jahren sollen in einer Unfallklinik in Turin auf der Intensivstation liegen.

Das fünfjährige Kind soll unter anderem ein Kopftrauma und mehrere Frakturen der unteren Gliedmaßen, also Beine, haben. Eines der Kinder werde intubiert beatmet, hieß es weiter.

Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore: Laut Rettungsdienst mindestens zwölf Tote

Update vom 23. Mai, 16.30 Uhr: Die Zahl der Todesopfer des Seilbahn-Unglückes am Lago Maggiore ist weiter angestiegen. Nach jüngsten Angaben des Rettungsdienstes sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer könnte „leider“ noch weiter steigen, teilte der Rettungsdienst am Sonntagnachmittag im Online-Dienst Twitter mit.

Update vom 23. Mai, 15.52 Uhr: Italienische Politiker haben sich zum Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore geäußert. So drückte Liguriens Regionalpräsident Giovanni Toti den Menschen im Piemont sein Beileid aus. Die Tragödie versetze in Trauer - an einem Sonntag, der eigentlich für die Hoffnung stehen sollte, schrieb EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni auf Twitter.

Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore: Eine Kabine ist offenbar abgestürzt

Erstmeldung vom 23. Mai, 14.12 Uhr:

Stresa ‒ In Italien* ist es am Lago Maggiore zu einem schlimmen Unglück gekommen. Verschiedene italienische Medien berichten, dass eine Seilbahnkabine abgestürzt ist. Wie viele Opfer dabei ums Leben kamen, ist noch nicht abschließend bestätigt. Die Zeitung La Repubblica schreibt, den Rettungskräften zufolge seien neun Menschen gestorben.

Unglück am Lago Maggiore: Seilbahn-Kabine am Mottarone stürzt ab - Mehrere Tote

Die Zeitung berichtet weiter, dass eine Kabine mit mindestens elf Personen an Bord in die Tiefe gestürzt ist. Neun Menschen sind gestorben. Zwei Kinder wurden in ein Krankenhaus in Turin gebracht. Ihr Zustand sei kritisch. Warum die Kabine gegen 13 Uhr abgestürzt ist, sei noch unklar. Laut Bergrettung waren zwei Hubschrauber im Einsatz.

Ein von Rettungskräften aufgenommenes Foto zeigt das Wrack der abgestürzten Seilbahn-Kabine am Lago Maggiore.
Ein von Rettungskräften aufgenommenes Foto zeigt das Wrack der abgestürzten Seilbahn-Kabine am Lago Maggiore. © Corpo Nazionale Soccorso Alpino E Speleologico/AFP Photo

Auch das italienische Portal Corriere berichtet von elf Personen an Bord der Gondel. Die Kabine ist demnach an einem der höchsten Punkte der Anlage abgestürzt. Sowohl La Repubblica als auch Corriere berichten, dass das Versagen eines Seils zu dem Unglück geführt haben könnte. Es handelt sich um eine Seilbahn, die in einer zwanzig-minütigen Fahrt den Seeort Stresa mit dem Berg Mottarone verbindet.

2016 ist die Seilbahn grundlegend gewartet und für 4,4 Millionen Euro renoviert worden, wie Corriere berichtet. (lb) * Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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