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Bischöfin Käßmann fuhr mit 1,54 Promille

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Der Staatsanwalt hat bestätigt: Margot Käßmann fuhr mit 1,54 Promille Auto. © dpa

Hannover - Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, ist mit 1,54 Promille Alkohol im Blut am Steuer erwischt worden. Ihr droht eine empfindliche Strafe.

Die Auswertung einer Blutprobe der Bischöfin ergab 1,54 Promille, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover am Dienstag der Nachrichtenagentur DAPD sagte. Die oberste Repräsentantin der evangelischen Christen in Deutschland sagte der “Bild“-Zeitung: “Ich bin über mich selbst erschrocken, dass ich einen so schlimmen Fehler gemacht habe.“ Den rechtlichen Konsequenzen werde sie sich selbstverständlich stellen.

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Bischöfin Käßmann: Alkohol am Steuer

EKD-Sprecher Reinhard Mawick hatte zuvor dem DAPD einen Bericht der Zeitung bestätigt, wonach Streifenpolizisten am vergangenen Samstagabend gegen 23.00 Uhr die Bischöfin in der Innenstadt von Hannover gestoppt hatten, nachdem sie mit ihrem Dienstwagen eine rote Ampel ignoriert hatte. Ein Atemalkoholtest ergab nach Angaben einer EKD-Sprecherin zunächst 1,1 Promille. Käßmann musste mit zur Polizeiwache, wo ihr eine Blutprobe entnommen wurde. Ihr Führerschein wurde eingezogen. Bei einem Wert ab 1,1 Promille liegt in Deutschland absolute Fahruntüchtigkeit und eine Straftat vor. Käßmann sagte laut “Bild“: “Mir ist bewusst, wie gefährlich und unverantwortlich Alkohol am Steuer ist.“

Laut EKD bislang keine Rücktrittsforderungen

Der Sprecher der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, Johannes Neukirch, sagte der Nachrichtenagentur DAPD, Käßmann sei auf einem privaten Termin gewesen. Grundsätzlich könne die Bischöfin

Das wird teuer: Das kosten Strafen für Alkoholsünder

für Termine einen Fahrer anfordern, doch der habe “auch irgendwann mal Feierabend“. Darüber, wieviel Käßmann getrunken hat, gebe es ein Auskünfte. Die Bischöfin erledige ihre Arbeit derzeit wie gewohnt. Sollte sich daran etwas ändern, werde man darüber informieren, sagte Neukirch. EKD-Sprecher Mawick erklärte, ihm sei bislang nichts über etwaige Rücktrittsforderungen gegen Käßmann bekannt.

Derweil nahm der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer die EKD-Ratsvorsitzende in Schutz. “Das ist ein Blackout, der leider immer wieder Leuten passiert, die in öffentlichen Ämtern unter Dauerstress stehen“, sagte er der “Leipziger Volkszeitung“ (Mittwochausgabe). Gleichwohl sei die Alkoholfahrt eine Verfehlung, die nicht einfach zu rechtfertigen sei. Kritik kam dagegen vom Vorsitzenden der konservativen Protestanten, dem Hamburger Pfarrer Ulrich Rüß: “Diese Alkoholfahrt von Frau Käßmann ist der Super-Gau, der wohl auch Konsequenzen haben muss“, wird der Leiter der Konferenz Bekennender Gemeinschaften von der Zeitung zitiert.

DAPD

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