Kassels Bergpark ist jetzt Weltkulturerbe

Kassel - Der Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe steht jetzt als 38. deutsche Welterbestätte auf der begehrten Unesco-Liste, ebenso knapp zwei Dutzend weitere einzigartige Natur- und Kulturstätten weltweit.
Deutschland hat mit dem Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe sein 38. Weltkulturerbe. Experten aus aller Welt würdigten den Park mit der Herkules-Skulptur und den Wasserspielen am Sonntag als beeindruckendes Beispiel der Baukunst im europäischen Absolutismus. Das Welterbekomitee der UN-Kulturorganisation schrieb außer dem Bergparkt fast zwei Dutzend weitere Natur- und Kulturstätten weltweit in die begehrte Liste ein. 2014 will Deutschland sich mit dem mehr als 1200 Jahre alten ehemaligen Benediktinerkloster Schloss Corvey bei Höxter in Nordrhein-Westfalen bewerben.
„Die Freude ist groß“, sagte Gerd Weiss, Präsident des hessischen Landesamtes für Denkmalpflege, in Phnom Penh. „Kassel ist damit nicht mehr nur als Documenta-Stadt bekannt, die alle fünf Jahre die aktuelle Kunstszene anzieht, sondern wird ein Treffpunkt für Leute, die an der Landschafts- und Gartenarchitektur interessiert sind.“ Die Aussprache von „Wilhelmshöhe“ war für den kambodschanischen Vorsitzende des Komitees eine Herausforderung: Er ließ den Hammer schließlich zugunsten des Antrags „Wilmschöh“ fallen.
Deutschlands UNESCO Welterbestätten
Die Treuhänder von Welterbestätten verpflichten sich, das Gelände zu erhalten und zu schützen und müssen regelmäßig über ihre Anstrengungen berichten. Das Elbtal bei Dresden wurden 2009 wegen des Baus der Waldschlösschenbrücke aus dem Welterbe gestrichen.
Welterbe-Weltmeister Italien war am Wochenende gleich mit zwei Auszeichnung erfolgreich: die Villen, die die Familie Medici zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert rund um Florenz bauen ließ, wurden ebenso als Welterbe anerkannt wie der Vulkan Ätna. Kein Land hat so viele Welterbestätten wie Italien: 49. Auf den Plätzen folgen China und Spanien, dahinter Frankreich, Deutschland und Mexiko. Ägypten hat sieben Welterbestätten, Griechenland 17, und die USA haben 21. In Deutschland gehören der Aachener Dom und die Museumsinsel in Berlin sowie die Zeche Zollverein in Essen dazu. Die Liste umfasst insgesamt 981 Stätten in mehr als 150 Ländern.
Auch der einstige Sitz des Schahs in der iranischen Hauptstadt Teheran, der Golestan-Palast wird Welterbe. Dort wurde der 1979 vertriebene Schah Mohammed Reza Pahlavi 1941 gekrönt und dort heiratete er seine Frau Soraya. In Nordkorea wurde die alte Königshauptstadt Kaesong aus dem 10. Jahrhundert als Welterbe ausgezeichnet und auf der Halbinsel Krim in der Ukraine die einstigen griechischen Kolonien um Chersones aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Am Samstag hatten es unter anderem der Vulkan Fuji in Japan, die Reisterrassen in der chinesischen Provinz Yunnan und die Altstadt von Agadez in Niger auf die Liste geschafft.
dpa