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Wucher in Italien-Metropole sorgt für Aufregung – Sehenswürdigkeit plötzlich dreimal so teuer

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Rom ist bekannt für das Kolloseum. Doch die Eintrittskarten werden immer teurer und Touristen kommen immer schwieriger an sie heran: Bis zu 70 Euro bezahlen Käufer bei Reiseveranstaltern.

Rom – Jährlich besuchen etwa acht Millionen Touristen das Kolosseum in Rom. Die italienische Kartellbehörde hat nun eine Untersuchung gegen den offiziellen Ticketverkäufer CoopCulture und vier weitere Reiseveranstalter eingeleitet, berichtet die Behörde auf ihrer Website. Der Grund: Für Touristen wird es immer schwieriger, für die Sehenswürdigkeit Eintrittskarten zu bekommen. Und wenn, dann nur überteuert. Obwohl das Bauwerk Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist, zerkratzte ein Tourist im Sommer eine Wand des Kolosseums.

Urlaubs-Abzocke in Italien: Eintrittskarten für Kolosseum bis zu 70 Euro

Normalerweise bezahlen Italien-Touristen für einen Besuch im Kolosseum auf der offiziellen Website 19 Euro (Stand: 1. August 2023). Aktuell sind viele Karten bis Mitte August ausverkauft. Dies führt dazu, dass die Preise auf den Websites lokaler Reiseführer in die Höhe schießen: Dort werden Touren zum Preis von 37 Euro bis 74 Euro angeboten - ein Vielfaches des offiziellen Preises.

Die italienische Kartellbehörde bemängelt, dass der offizielle Ticketverkäufer CoopCulture offenbar „keine geeigneten Systeme eingerichtet habe, um die Hortung von Eintrittskarten zu verhindern, die von alternativen Wiederverkäufern zum Verkauf angeboten werden“. Dadurch werde Touristen die Möglichkeit genommen, Eintrittskarten zum normalen Preis zu kaufen. Nun ermittelt die Kartellbehörde. „Das wurde auch Zeit“, sagte die Direktorin des Archäologischen Parks des Kolosseums, Alfonsina Russo, gegenüber der italenischen Nachrichtenagentur Ansa.

Überteuerte Karten für das Kolosseum: Codacons fordert Bestimmungen zur Regulierung

Kritik am System des Kartenverkaufs kommt auch Verbraucherschutzorganisation Codacons. Carlo Rienzi, Präsident der Verbraucherschutzorganisation, beklagte, dass der „sekundäre Kartenverkauf“ für Italien hohe Verluste nach sich ziehe, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Codacons forderte die Regierung auf, neue Bestimmungen einzuführen. Diese Bestimmungen sollen nicht nur den sekundären Tickethandel unterbinden, sondern auch sehr hohe Strafen gegen die Websites verhängen

Der Ticketverkäufer CoopCulture wies die Vorwürfe zurück. CoopCulture erklärt, dass es Systeme installiert habe, um dem Massenkauf von Tickets entgegenzusteuern, sagte eine Sprecherin gegenüber Reuters.

Nicht nur das Kulturprogramm kann den Urlaub teuer machen, vor allem bei Last-Minute-Reisen können Faktoren wie Planung, Budget und Reiseziel stark variieren. Dabei können einige Fehler vermieden werden. (sli)

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