Mädchen stirbt auf Flug nach München: Das sagt Lufthansa
München/Moskau - Ein neunjähriges Mädchen stirbt über den Wolken während eines Fluges von Shanghai nach München. Nun äußert sich die Lufthansa zu dem Vorfall.
Mit drei Stunden Verspätung landete Dienstag früh um kurz nach 8 Uhr der Lufthansa-Flug LH 727 von Shanghai nach München. An Bord 295 Passagiere – und ein totes Kind (9). Das kleine Mädchen war auf dem Flug verstorben – trotz aller Bemühungen der Crew und einer Zwischenlandung in Russland. „Es ist ein sehr tragischer Fall“, sagte Lufthansa-Sprecherin Bettina Rittberger am Dienstag bedrückt.
Das Mädchen litt unter einer ernsten Vorerkrankung, über die Bettina Rittberger mit Rücksicht auf die Familie nicht sprechen kann. Die Kleine stammte aus China, hatte aber die italienische Staatsbürgerschaft. Mit ihren Eltern ging sie am Montag in Shanghai an Bord des Lufthansa-Airbus. Die planmäßige Flugzeit für den rund 9000 Kilometer langen Flug beträgt zwölf Stunden. Um 5.11 Uhr sollte die fast voll besetzte Maschine in München landen.
Zwischenlandung über Krasnojarsk
Doch bereits im ersten Drittel des Langstreckenfluges verschlimmerte sich der Zustand des kranken Kindes dramatisch. Auf medizinische Notfälle ist die Crew vorbereitet und geschult – auch wenn wie in diesem Fall kein Arzt an Bord ist. Zur Notfallausrüstung aller Lufthansa-Maschinen gehört auch ein Defibrillator. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Maschine bereits über Russland. Der Kapitän bekam sofort eine Landegenehmigung in Krasnojarsk – die drittgrößte Stadt Sibiriens. Unmittelbar nach der Landung gingen russische Notärzte an Bord. Doch es war zu spät: „Das Kind hat nicht mehr geatmet und hatte auch keinen Puls mehr. Die Notärzte haben alles versucht, leider vergebens“, sagte eine russische Behördensprecherin.
Mit drei Stunden Verspätung hob die Maschine wieder ab. Die geschockten Eltern hatten den Kapitän um die Weiterreise mit ihrem toten Kind gebeten. Bis zur Ankunft in München wurden sie einem separaten Bereich des Airbus betreut. Bettina Rittberger: „Wir haben dafür gesorgt, dass sie in Ruhe und ganz privat Abschied nehmen konnten.“ Am Flughafen wurde die Familie von Betreuern in Empfang genommen.
Kürzlich ereigneten sich auf einem Lufthansa-Flug aus München ebenfalls beängstigende Szenen: Der Kapitän musste den Flug abbrechen