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Angeblich versteckte Kameras im Frauen-WC: Spann-Vorwürfe gegen beliebte Mallorca-Kneipe

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Marion Pfaff: Die Besitzerin von „Krümels Stadl“ wehrt sich gegen heftige Vorwürfe.
Marion Pfaff: Die Besitzerin von „Krümels Stadl“ wehrt sich gegen heftige Vorwürfe. © nicepix.worl/Imago

Ein ehemaliger Mitarbeiter beschuldigt Kneipenbesitzerin, Aufnahmen von der Damentoilette verbreitet zu haben.

La Palma – Heftige Spann-Vorwürfe gegen die Mallorca-Kneipe „Krümels Stadl“. So thematisiert Ingo Lenßen in der die SAT.-1-Sendung „akte“, den Vorwurf der Verbreitung eines Überwachungsvideos. In der Bar soll es versteckte Kameras gegeben haben, welche die Gäste auf der Toilette filmen. Die Videos sollen im Anschluss sogar von dem Personal verbreitet worden sein, das berichtet ein Ex-Mitarbeiter. Dieser hatte sich mit den Vorwürfen an Ingo Lenßen gewandt.

Angetrunkene Frau auf Frauen-WC gefilmt

Insbesondere geht es um die Aufnahme einer stark angetrunkenen Frau auf der Damentoilette. Das im vergangenen Jahr entstandene Video der Frau läge dem Sender SAT.-1 vor. Dieses wurden laut der Sendung „akte“ von der Kneipenbesitzerin persönlich per Whatsapp verbreitet. So soll sie das Video in einen Gruppenchat geschickt haben, in dem sich die Mitarbeiter der Kneipe befinden. Besonders heikel ist, dass es sich bei der Frau auf dem Video um keine unbekannte Person, sondern um eine ehemalige Mitarbeiterin handeln soll.

Ingo Lenßen mahnt in der Sendung, dass sie durch das Video gegenüber ihren Ex-Kollegen bloßgestellt werden würde. Und jeder der Teilnehmer im Gruppenchat das Video verbreiten könne. Die Besitzerin Marion Pfaff bezieht daraufhin schriftlich Stellung: Sie sagt, dass keine Verbreitung der Überwachungsvideos stattgefunden habe. Die Kameras habe sie lediglich zum Schutz vor Vandalismus installiert. Viele alkoholisierte Urlauber sorgen für Auseinandersetzung auf der Urlaubsinsel.

Sind versteckte Kameras auf Toiletten auf der Urlaubsinsel Mallorca erlaubt?

So wurde eine versteckte Kamera im Waschraum der Damentoilette installiert. Einem Bericht der Mallorca Zeitung zufolge habe die Polizei angemerkt, dass durch die Ausrichtung der Kamera auf die Toilettentür möglicherweise die Intimsphäre verletzt werden könnte, falls die Tür nicht geschlossen wird. Daraufhin wurden die Kameras umgesetzt. Das gehe aus dem Polizeiprotokoll hervor.

Überwachung per Kamera ist nach spanischem Recht grundsätzlich nicht illegal. Jedoch gibt einige Regeln zu beachten. So dürfen diese beispielsweise nur zur Sicherheit und nur auf dem eigenen Grundstück installiert werden. In Bädern oder Schlafzimmern sind sie jedoch tabu. Im Vorraum der Toilette ist eine Kamera allerdings zulässig. Somit ist die im Waschraum installierte Kamera des „Krümels Stadl“ noch keine Straftat.

Welche Strafe dort beim Filmen mit der versteckten Kamera auf Mallorca

Auch die Montage einer versteckten Kamera ist für einige Stunden erlaubt, wenn ein Tatverdacht vorliegt. Zudem dürfen sie keinen Ton aufnehmen und die Kameraaufnahmen müssen nach 30 Tagen wieder gelöscht werden. Gesichtet werden sollen die Aufnahmen nur vom Inhaber oder lizenzierten Sicherheitsfirmen.

Werden diese Regelungen nicht eingehalten, so kann es laut Mallorca Zeitung zu einer Haftstrafe von bis zu vier Jahren kommen. Auch ein Bußgeldbescheid in Höhe von 24 Monatssätzen ist möglich. Sollte der Verdacht des heimlichen Filmens bestehen, so sollte man sich dingend an die örtliche Polizei wenden. Erst im vergangenen Jahr wurde ein anderer Barbesitzer auf Mallorca festgenommen. Er habe nach Bericht der Zeitung Diario de Mallorca in zwei Jahren 38 Frauen heimlich auf der Toilette gefilmt. Die Kameras habe er in kleinen Flaschen versteckt. (mima)

Aktuell wird einer Gruppe deutscher Urlauber vorgeworfen, eine 18-Jährige auf Mallorca vergewaltigt zu haben. In einer anderen Straftat auf Mallorca ermittelt die Polizei ebenfalls. Ein Deutscher ist bei einem schweren Unfall mit Fahrerflucht um Leben gekommen.

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