36.000 Euro! Mallorca-Urlaubern droht ruinierende Strafe für wahnwitzigen Trend
Mallorca gehört noch immer zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen. Eine gefährliche Entwicklung könnte ihnen und anderen Urlaubern teuer zu stehen kommen.
Palma – Der Deutsche Reiseverband (DRV) geht davon aus, dass es im Jahr 2023 rund 4,1 Millionen Deutsche nach Mallorca (Spanien) ziehen wird. Das wären 300.000 Menschen mehr als noch im Vorjahr. Auf „Balconing“ sollten diese allerdings verzichten.
„Balconing“: Gefährlicher Trend sorgt für hohe Geldbußen
Als „Balconing“ wird ein gefährlicher Trend bezeichnet, bei dem Urlauber versuchen, von einem Balkon zu einem anderen zu klettern oder sogar zu springen. Davon ist nicht nur die Urlaubsinsel Mallorca betroffen, dort wird gegen das Verhalten der Touristen allerdings vorgegangen. Vor allem in der Partyhochburg Magaluf wollen die Behörden nicht tatenlos zuschauen, wie unter anderem das Mallorca Magazin berichtet. Welche Verbote es noch gibt, erfahren Sie hier.

Die Gemeinde Calvià gab an, dass bereits an fünf ausländische Urlauber Bußgelder verhängt wurden. Dabei ging es nicht um kleinere Beträge, sondern Strafzahlungen in Höhe von 36.000 Euro pro Person, die fällig wurden. Zusätzlich wurden die „Balconing“-Urlauber ihrer Hotels verwiesen. „Balkonspringen ist in unserer Gemeinde nicht tolerierbar“, sagte ein Sprecher des Ortes. Die hohen Strafen sind laut des Sprechers gerechtfertigt, um eine abschreckende Wirkung zu zeigen, weil „Balconing zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen kann.“ Im Juli starb auch ein Security-Mitarbeiter des Megaparks auf Mallorca.
Mehrere schwere Unfälle durch „Balconing“ auf Mallorca
Dass „Balconing“ ein gefährlicher Trend ist, zeigt sich immer wieder durch Unfälle, die in der Partyhochburg Mallorca zum Tode führen. Erst im April starb ein 50-jähriger Österreicher, nachdem er auf Mallorca vom Balkon seines Hotelzimmers gestürzt war. Wie andere Gäste angaben, torkelte der Mann kurz zuvor noch durch den Gang. Die genaue Ursache für den Sturz blieb unklar, der Mann schien jedoch alkoholisiert gewesen zu sein. Das wurde jetzt auch auf einem Party-Katamaran auf Mallorca zum Verhängnis, als dieser mit schwerem Wellengang zu kämpfen hatte.
Vor knapp einem Monat starb auch ein Australier, bei dem ein „Balconing“-Fall vermutet wird. 2022 wurde der Sturz eines Briten sogar von Passanten gefilmt. In den Videoaufnahmen ist zu sehen, wie der Mann an der Außenseite von Hotel-Balkonen im siebten Stock herumturnte und schlussendlich abstürzte. Die Polizei vermutete, dass der Brite unter Alkohol- oder Drogen-Einfluss stand. In der Gemeinde Calvià gab es in diesem Jahr noch keine Todesfälle wegen Balconing – zeigen die Bußgelder also Wirkung?