Meerwasser trinken: Neue Methode könnte Lösung für Trinkwasser-Knappheit auf der Welt sein

Einem Startup ist es kürzlich gelungen, mithilfe einer Entsalzungslösung Trinkwasser aus dem Meer zu gewinnen - und dabei weniger Energie zu verbrauchen als ein Smartphone. Die Methode könnte Leben retten.
Massachusetts - Wir befinden uns inmitten einer Wasserkrise. Denn laut Angaben von unicef.de haben etwa zwei Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Hinzu kommt, dass immer mehr Süßwasserquellen aufgrund des Klimawandels versiegen. Dabei könnte es so einfach sein, an sauberes Wasser zu kommen. Etwa 70 Prozent der Erdoberfläche sind immerhin mit Wasser bedeckt. Die Aufbereitung von salzigem Meerwasser in Trinkwasser mittels Entsalzung ist zwar längst gängige Praxis, hat aber auch Nachteile. Der Prozess verbraucht unter anderem Unmengen an Energie. Zudem werden laut t3n.de hohe CO2-Emissionen zum Nachteil.
Ein Startup hat jetzt aber ein Entsalzungsgerät entwickelt, das nur ein Zehntel der Energie verbraucht, die andere Anlagen benötigen. Als Gewinner des MIT-Startup-Wettbewerbs hat die Firma Nona einen Weg gefunden, Meerwasser mithilfe von Solaranlagen zu reinigen und daraus süßes Trinkwasser zu gewinnen.
Entsalzung von Meerwasser: „Verbraucht weniger Strom als Ladegerät“
Das tragbare Gerät hat einen entscheidenden Vorteil: „Unser Gerät verbraucht weniger Strom als ein Handy-Ladegerät“, sagte der Nona-CEO Bruce Crawford bei einer Vorstellung. Normalerweise wird Meerwasser mithilfe von Umkehrosmose entsalzen. Hoher Druck sowie eine Membran filtern das Salzwasser bei dieser Technologie. Doch das ist meist sehr energieaufwendig. Laut utopia.de werden hier drei Kilowattstunden Energie benötigt. Auch durch Verdampfung kann Meerwasser sauber aufbereitet werden. Hier liegt der Energiebedarf bei 40 bis 85 Kilowattstunden.
Bei der neuen Methode des Startups wird das Salz jedoch mittels elektrischem Strom aus dem Wasser herausgefiltert. Dazu werde wenig Druck benötigt, erklärte Crawford. Somit werde weniger Energie benötigt als bei herkömmlichen Technologien. Diese Methode ist gewissermaßen revolutionär und könnte Leben retten, wenn sie sich durchsetzt. Denn Trinkwasser-Knappheit betrifft nicht nur Entwicklungsländer. Sie ist längt auch in Europa angekommen - und könnte uns noch eine Weile beschäftigen. Extreme Wetterphänomene wie Hitzewellen und Dürre betreffen auch Deutschland. Viele Experten sehen das mit Sorge. „Jetzt haben wir ein Dürreereignis, das seit fünf Jahren besteht. Das ist neu.“, sagte Umweltforscher Dietrich Borchardt gegenüber waz.de.