1. tz
  2. Welt

Böse Vermutung in Australien: Krokodile sollen Angler gefressen haben

Erstellt:

Von: Teresa Toth

Kommentare

Von einem australischen Angler fehlt jede Spur. Zuletzt war er in einem Nationalpark in Queensland gesehen worden. Die Behörden haben eine grausame Vermutung.

München/Queensland – Im tropischen Norden von Australien wird ein Angler vermisst. Der 65-Jährige war am 28. April beim Angeln am Kennedy River in einem Nationalpark in Queensland plötzlich verschwunden. Seitdem sucht die Polizei nach ihm – auch in einem Bauch von zwei Krokodilen.

NationalparkRinyirru (Lakefield) National Park
OrtQueensland in Australien
FlussKennedy River

Obduktion von Krokodilen in Australien: Angler wurde womöglich gefressen

Bisher fehle noch jede Spur von dem Angler, wie der Sender 9News am Dienstag (2. Mai) berichtete. Da Ranger des Umweltministeriums in der Nacht zuvor jedoch zwei Krokodile – das eine gut vier Meter, das andere knapp drei Meter lang – in der Nähe des Ortes, an dem der Mann zuletzt gesehen worden war, fanden, entschlossen sich die Ermittler zu einem gewagten Schritt.

Die beiden Reptilien wurden eingeschläfert, um sie anschließend aufschneiden zu können. Dadurch soll geklärt werden, ob sie den Hobby-Angler womöglich gefressen haben. Bereits jetzt sei man sich sicher, dass die gefährlichen Tiere „in den Vorfall verwickelt“ seien, wie die Polizei mitteilte. „Es handelt sich um einen Nationalpark, und da leben wilde Tiere, wilde Krokodile“, betonte Polizeisprecher Jason Chetham.

Vermisster Angler in Australien: Obduktion von Krokodilen löst öffentliche Debatte aus

Der Fluss im Norden von Australien ist berühmt-berüchtigt für seine große Krokodil-Population. Wie der Spiegel mit Verweis auf die Nachrichtenagentur AP berichtet, sollen Augenzeugen an einem Campingplatz am Kennedy River vor dem Verschwinden des Anglers ein Platschen im Wasser gehört haben – dies deute ebenfalls auf einen Krokodilangriff hin.

Die Polizei hat Absperrband am Kennedy River befestigt, wo sie nach dem vermissten Angler sucht.
Die Polizei hat Absperrband am Kennedy River befestigt, wo sie nach dem vermissten Angler sucht. © Queensland Police Service/dpa | Zuma Wire/imago

Wie The Guardian berichtet, löste die Entscheidung für eine Obduktion der Krokodile eine politische Diskussion aus. Um die Population der Reptilien zu verringern, forderte die nationalistisch-konservative Partei in Australien die gezielte Tötung einiger Krokodile – denn es ist nicht der erste Krokodilangriff auf einen Angler. Gegen diese Forderung wurde jedoch bereits eine Petition mit tausenden Unterschriften ins Leben gerufen.

Angler in Australien verschwunden: Krokodile müssten in andere Gebiete gebracht werden

Der Zoologe Grahame Webb betonte gegenüber The Guardian zudem, dass eine Krokodiljagd die Gewässer nicht sicherer machen würde. Stattdessen müssten die Reptilien in Gegenden verlegt werden, in denen sich keine Menschen aufhalten.

Kurz vor dem Verschwinden des Anglers in Australien kam es bereits zu einem anderen Tierangriff in Australien: Ein elfjähriger Junge wurde beim Schnorcheln von einer bisher unidentifizierbaren Haiart gebissen. (tt/dpa)

Auch interessant

Kommentare