Helikopter stürzt auf Hochhaus mitten in New York - Hatte sich der Pilot verirrt?

Im New Yorker Stadtteil Manhattan ist ein Hubschrauber auf dem Dach eines Wolkenkratzers verunglückt. Hat sich der Pilot verirrt?
Update vom 12. Juni 2019, 20.25 Uhr: Nach dem spektakulären Absturz eines Hubschraubers auf einen Wolkenkratzer in New York sind in der US-Metropole erneut Diskussionen über den Einsatz von Helikoptern ausgebrochen. Ständig sind in Manhattan Helikopter zu sehen, die meistens Touristen fliegen oder aber reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder zum Flughafen bringen.
Auf Mallorca (bei Inca) sind am Sonntag (25. August) ein Hubschrauber und ein Ultraleichtflugzeug in der Luft kollidiert. Kein Insasse überlebte den Horror-Crash.
Vielen New Yorkern ist das nicht nur zu laut, sondern nach dem Unfall am Montag auch zu gefährlich. „Es ist an der Zeit, dass die Flugaufsichtsbehörde unnötige Hubschrauber über unserer dicht bebauten Stadt aus dem Himmel verbannt. Die Risiken für New Yorker sind einfach zu hoch“, sagte die New Yorker Kongressabgeordnete Carolyn Maloney.
Bürgermeister Bill de Blasio äußerte sich vorsichtiger. „Ich denke, die Flugaufsicht sollte sich das sehr genau anschauen und sich fragen, ob die Regeln verschärft werden müssen (...)“, sagte er dem Nachrichtensender CNN. Es müsse sichergestellt werden, dass so etwas wie der Unfall am Montag nicht noch einmal passieren könne.
Tatsächlich bestehen laut dem Bürgermeister klare Richtlinien für Helikopter, die nicht ohne spezielle Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen dürfen. Die meisten Piloten heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson.
Helikopter-Absturz in New York: Hatte sich der Pilot verirrt?
Der Unglückspilot vom Montag allerdings steuerte - bei miserablem Wetter - mitten über die Innenstadt und stürzte nahe dem Times Square ab. Ersten Erkenntnissen nach hatte er sich verirrt. Der Pilot habe der Flugüberwachung kurz vor dem Absturz mitgeteilt, dass er zu seinem Startplatz zurückkehren wolle, aber nicht wisse, wo er sei, zitierte die „New York Times“ am Mittwoch einen Ermittler. Zuvor hatte der Mann mit seinem Hubschrauber am Vormittag noch einen Passagier aus einem Vorort von New York an die Ostseite Manhattans gebracht.
Ermittler untersuchten am Mittwoch weiter das Wrack des Helikopters. Die Maschine sei allerdings nach dem Aufprall in Brand geraten und fast völlig zerstört worden, hieß es.
Für Tausende Urlauber in New York gehört ein Rundflug über der Millionenstadt zum Pflichtprogramm, für einige werden die wenigen Minuten über Manhattan - für die sie Hunderte Dollar zahlen - zum Höhepunkt. Eine Reihe von Unternehmen hat zudem die Geschäftsleute im Visier, darunter auch der Fahrdienstvermittler Uber. Der Dienst „Uber Copter“ soll ab 9. Juli starten und Kunden laut „New York Times“ für bis zu 225 Dollar (knapp 200 Euro) von Manhattan an den Flughafen John F. Kennedy bringen.
Helikopter über New York: Bürger sind verärgert
Das Rattern der Rotoren aber störte die New Yorker schon lange, so dass sich etwa die Bürgerinitiative „Stop the Chop“ gebildet hat, die die Helikopter ganz verbieten lassen möchte. Die Stadt betreibt zudem eine Meldestelle für die entstehende Lärmbelästigung.
2016 versuchte New York, das mit etwa 50 Millionen Dollar Wirtschaftseinnahmen selbst an dem Geschäft profitiert, einen Kompromiss zu schließen: Die ursprüngliche Zahl von 60 000 Flügen pro Jahr wurde halbiert. Dies verhinderte jedoch nicht die Unfälle. Erst im Mai war ein außer Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River gestürzt. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Im März 2018 starben fünf Menschen bei einem ähnlichen Unglück über dem East River.
Helikopter stürzt auf Hochhaus in New York - Pilot handelte „unberechenbar“
Update vom 11. Juni 2019, 6.29 Uhr: Nach dem Absturz eines Hubschraubers auf ein Hochhaus im New Yorker Stadtteil Manhattan steht am Dienstag die Ursachenforschung im Fokus. Nach Einschätzung des New Yorker Bürgermeisters Bill de Blasio scheint der Pilot maßgeblich für den Absturz verantwortlich zu sein, auf einen Terrorangriff gebe es allerdings keinen Hinweis. „Es könnte etwas Persönliches sein, es könnte etwas gewesen sein, was seine Psyche beeinflusste oder, Sie wissen schon, Substanzen“, sagte de Blasio am Montag dem Nachrichtensender CNN. Noch wisse man aber nichts Genaues. Einen technischen Defekt halte er für wenig wahrscheinlich.
Ein Mensch war bei dem Unglück ums Leben gekommen, es bestehen kaum Zweifel, dass es sich bei ihm um den Piloten handelte. Auf Bildern waren Trümmer des völlig zerstörten Hubschraubers zu sehen. Untersucht wird, ob der Pilot versuchte, auf dem Dach des Hochhauses notzulanden. Nach dem Absturz brach ein Feuer aus, das die Feuerwehr jedoch schnell löschen konnte. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz. Zum Zeitpunkt des Absturzes hingen die Wolken so tief über Manhattan, dass die Spitzen der Wolkenkratzer nicht zu erkennen waren. Nach Angaben der Flugaufsichtsbehörde FAA war nur der Pilot an Bord gewesen.
Das Unglück hatte die New Yorker Einsatzkräfte und Bürger auch deshalb in höchste Alarmbereitschaft versetzt, weil sich viele an die Anschläge vom 11. September erinnert fühlten. Bei dem Anschlag islamistischer Terroristen auf das World Trade Center starben im Jahr 2001 knapp 3000 Menschen.
Ursachenforschung nach Helikopterabsturz in Manhattan
De Blasio sagte, er habe ein im Internet zirkulierendes Video gesehen, das einen unberechenbar fliegenden Helikopter zeige. Bei diesem Hubschrauber habe es sich nach seinen Informationen um die Maschine gehandelt, die kurze Zeit später auf das Dach eines Bürogebäudes gekracht sei. „Es sah danach aus, als ob der Pilot sehr unberechenbar gehandelt hat. Es sah einfach nicht danach aus, dass es ein mechanisches Problem auf seiner Route gegeben hätte.“ Ersten Erkenntnissen zufolge habe der Pilot als erfahren gegolten. Vornehmlich habe er Geschäftsleute geflogen. Auch vor dem Absturz habe er offenbar auch einen Flug gehabt, bei dem alles normal abgelaufen sei.
Merkwürdig sei dabei auch die eingeschlagene Route des Helikopters gewesen. Dieser hatte auf seinem Weg in Richtung Südspitze Manhattans scheinbar eine Kehrtwende gemacht und sei zurück über das Zentrum der Stadt geflogen. Dafür hätte er laut de Blasio aber eine Genehmigung des Flughafen La Guardia gebraucht, vor allem auch, weil sich dort der streng abgeriegelte Trump Tower befindet. „Bislang, und das sind vorläufige Informationen, haben wir keine Hinweise darauf, dass dieser Pilot um Erlaubnis gebeten hat.“
Nach Polizeiangaben war der Hubschrauber elf Minuten nach dem Start in das 54-stöckige Bürogebäude abgestürzt - in Sichtweite des Times Square. Dabei seien aber keine Trümmerteile auf die Straße gefallen. Warum der Pilot bei der schlechten Sicht und strömendem Regen überhaupt abgehoben sei, sei „Gegenstand der Ermittlungen“.
Helikopter stürzt auf Hochhaus in New York - ein Toter
Erstmeldung vom 11. Juni 2019: Beim Absturz eines Hubschraubers auf ein Hochhaus im New Yorker Stadtteil Manhattan ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Das bestätigte die Feuerwehr der US-Ostküstenmetropole am Montag auf Twitter.
New York: Helikopter stürzt auf Wolkenkratzer ab - war es eine Notlandung?
Wie der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, am Montag mitteilte, handelte es sich offenbar um eine misslungene Notlandung des Helikopters auf dem Gebäude. Dabei sei Feuer ausgebrochen, es konnte jedoch schnell gelöscht werden.
Der Helikopter ist auf das Gebäude Nummer 787 in der 7th Avenue in Manhattan - Midtown - gestürzt. In dem 54-stöckigen Hochhaus hat die Bank BNP Paribas ihren Sitz.
New York: Unglücksursache nach Hubschrauber-Absturz unklar
Cuomo sagte bei einem Besuch am Unglücksort, es gebe keinerlei Hinweise, dass der Helikopter das Ziel eines Anschlags gewesen sein könnte. Zum Zeitpunkt des Vorfalls herrschte in der US-Ostküstenmetropole schlechtes Wetter mit Regen und Nebel.
Nach dem Helikopter-Crash hat die Polizei das Hochhaus evakuiert. Alle Menschen müssen das Gebäude in Manhattan verlassen.
Nach Hubschrauber-Absturz in New York: War nur der Pilot an Bord?
Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Donald Trump sei über den Absturz informiert worden. Die Flugaufsichtsbehörde FAA teilte mit, nach ersten Informationen sei nur der Pilot an Bord des verunglückten Hubschraubers gewesen.

Einige Zeugen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Wolkenkratzer aufhielten, berichteten laut Cuomo, dass die Wände gewackelt hätten. In dem Gebäude wurde nach seinen Angaben aber niemand verletzt.
dpa/AFP/ml