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Bär tötet Jogger in Nord-Italien: Autopsie deckt schlimme Details zu Todeskampf auf

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Von: Jennifer Lanzinger

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Bär im Anholter Bärenwald
Dieser Bär befindet sich im Gehege. Doch im Trentino ist ein Jogger von einem frei lebenden Tier getötet worden. (Symbolbild) © picture alliance/dpa | Oliver Berg

Mit einem Stock soll sich der junge Jogger noch gegen seinen Angreifer verteidigt haben, doch für den 26-Jährigen aus Italien kam jede Hilfe zu spät: Ein Bär tötete den jungen Mann.

Caldes – Seit Donnerstag wurde spekuliert, nun herrscht Klarheit: Der tot aufgefundene Jogger in der norditalienischen Provinz Trentino wurde von einem Bären angegriffen und tödlich verletzt. Diese Erkenntnis bringt nun die Autopsie. Der Körper des jungen Mannes hatte bei seinem Auffinden schwere Verletzungen aufgewiesen, die Leiche des Joggers wurde in den Wäldern des bei Urlauberin beliebten Trentinos gefunden. Details lassen darauf schließen, dass der 26-Jährige um sein Leben gekämpft haben muss.

Jogger in Italien von Bär angegriffen und getötet: Autopsie enthüllt grausame Details

Der junge Mann wurde am frühen Donnerstagmorgen in der Gemeinde Caldes im Tal Val di Sole nahe eines Forstweges aufgefunden. Wie die Provinz mitgeteilt hatte, hatte der Körper des Mannes schwere Verletzungen aufgewiesen. Tiefe Kratzer auf dem Körper und im Gesicht, Bisswunden sowie eine tiefe Wunde am Bauch sollen schnell den Verdacht genährt haben, dass der junge Jogger von einem Bären getötet worden sein muss.

Alarm geschlagen hatte die Familie des jungen Italieners, nachdem der 26-Jährige am Mittwoch vom Joggen in den Wäldern nicht zurückgekehrt war. Nach einer stundenlangen Suche, an der verschiedene Einsatzkräfte beteiligt waren, wurde seine Leiche von Suchhunden neben dem Forstweg gefunden. Wegen des Zustands der Leiche ordneten die Behörden eine Autopsie an. Wie zahlreiche Medien nun berichten, soll diese den furchtbaren Verdacht bestätigen: Der junge Mann wurde Opfer eines Bären-Angriffs. Wie unter anderem der ORF berichtet, soll der junge Mann noch um sein Leben gekämpft haben. Demnach deutet ein Stock mit Blutspuren darauf hin, dass der 26-Jährige sich noch gegen den Bären verteidigen wollte. Die italienische Zeitung Repubblica berichtet, dass ein Biss in den Hals zum Tod des jungen Mannes geführt habe.

„Heute ist ein trauriger Tag für die Gemeinde von Val di Sole und für das Trentino, die sich um die Familie und Bekannten des jungen Mannes versammelt, der in den Wäldern von Caldes starb“, hieß es am Donnerstag von Seiten der Provinz.

Italien: Wildlebende Bären machen Region zu schaffen - Erster Angriff bereits Anfang März

Der Trentiner Forstkorps sowie die Verwaltung der Provinz warnen allerdings immer wieder vor möglichen Aufeinandertreffen mit wilden Tieren in den Wäldern und hügeligen Gebieten der Region. In der bergigen und bewaldeten Gegend sind insbesondere Luchse, Wölfe sowie Bären heimisch. Doch vor allem wildlebende Bären machen der Region seit geraumer Zeit zu schaffen. Etwa 100 Bären leben dort in freier Wildbahn - und die Anzahl der Bären nimmt nach Zahlen der Region zu. Im Rahmen des EU-Projekts „Life Ursus“ waren 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden, in der damals das Aussterben der Bärenpopulation befürchtet wurde.

Der Agrarvereinigung Coldiretti zufolge stellt die Ausbreitung der Bären nicht nur ein ernsthaftes Risiko für die Sicherheit der einheimischen Bevölkerung dar, sondern auch für die Wirtschaft, von der Landwirtschaft bis hin zum Tourismus.

In der Gegend, knapp eine Autostunde von der Provinz- und Regionalhauptstadt Trient entfernt, wurden zuletzt immer wieder Bären gesichtet. Einheimische sagten der Zeitung „L‘Adige“, dass es im vergangenen Monat mehrere Angriffe auf Nutztiere wie etwa Schafe gegeben habe. Bereits Anfang März war unweit von Caldes ein Mann, der mit seinem Hund unterwegs war, von einem Bären angegriffen und am Kopf und Arm verletzt worden.

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