Zwei Räuber in Juweliergeschäft erschossen: Jetzt äußert sich der Schütze - „Sie hat um Hilfe gebettelt“
Zwei Männer machen sich in Niedersachsen daran, ein Antiquitäten- und Juweliergeschäft auszurauben. Doch der Inhaber setzt sich zur Wehr. Am Ende sind beide Räuber tot.
- Zu einem dramatischen Ereignis kam es am Montag in Celle (Niedersachsen).
- Zwei mutmaßliche Täter versuchten einen Raubüberfall auf einen Händler von Gold, Schmuck und Antiquitäten.
- In dem Juweliergeschäft war nur das Inhaberehepaar anwesend - am Ende verloren zwei Menschen ihr Leben.
Update 16. September, 07.20 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen auf zwei mutmaßliche Räuber im niedersächsischen Celle hat sich nun der Schütze selbst zu seiner Tat geäußert. Der 71-Jährige ist der Eigentümer des Juweliergeschäfts, in das die vermummten Personen am Montag (14. September) eingedrungen waren.
In einem Interview mit der Bild-Zeitung bereute der Mann seine Tat nun. Es tue ihm schrecklich Leid, was geschehen sei. Jedoch habe er seine Frau retten wollen,die von einem der Täter gewürgt worden sei. „Sie hat um Hilfe gebettelt – dass er sie loslässt, dass er sie nicht weiter würgt!“, so der 71-Jährige.
Schüsse auf Räuber in Celle: Juwelier will Frau retten und tötet zwei Angreifer
Seinen Schilderungen zufolge seien die beiden Täter maskiert in den Laden gekommen. Einer von beiden, der zunächst im Rollstuhl gesessen habe, habe sich dann auf seine Frau gestürzt und begonnen, sie zu würgen. Der Juwelier, der bereits mehrere Überfälle erleben musste und deshalb legal eine Waffe besitzt, schoss daraufhin auf den Angreifer. Als der zweite Räuber daraufhin ebenfalls eine Waffe gezogen habe, habe er in Notwehr auch auf diesen geschossen. Beide, so der 71-Jährige, der im Anschluss Polizei und Notarzt rief, hätten noch geatmet.
Ob der Mann die Wahrheit sagt und wirklich in Notwehr handelte, ist noch Teil der Ermittlungen.
Erstmeldung vom 14. September 2020
Celle - In der 70.000-Einwohner-Stadt Celle kam es am Montag zu einem dramatischen Ereignis, in dessen Folge zwei Menschen verstorben sind. Berichten zufolge begaben sich zwei Personen am Nachmittag in ein Juweliergeschäft in der Altstadt der niedersächsischen Region.
Celle: Überfall auf Juwelier - Inhaber des Geschäfts erschießt Täter
Bei dem Duo handelte es sich vermutlich um bewaffnete Räuber, bereits kurz nach Betreten des Ladens waren Schüsse zu vernehmen. Zum Zeitpunkt des versuchten Raubüberfalls befanden sich lediglich der Inhaber und dessen Ehefrau in der Räumlichkeit. Der 71-jährige Eigentümer sei es dann auch gewesen, der die Täter mit Schüssen tödlich getroffen habe.

Einer der Eindringlinge wurde noch am Tatort erschossen, der zweite Mann überlebte den Gebrauch der Schusswaffe zunächst schwer verletzt. Später verstarb dieser im Krankenhaus jedoch ebenfalls, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Nach dem dramatischen Vorfall ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Geschäftsinhaber wegen des Verdachts auf Totschlag. Nach bisherigen Erkenntnissen sei klar, dass der 71-Jährige auf die mutmaßlichen Räuber geschossen und sie tödlich verletzt habe, so eine Sprecherin der Anklagebehörde.
Celle (Niedersachsen): Raubüberfall auf Juwelier in der Altstadt endet tödlich
Wie sich der exakte Ablauf des Geschehens in dem Antiquitäten- und Juweliergeschäft darstellte, ist Stand jetzt laut Polizei unklar. Fest steht jedoch: Die Situation in der Altstadt von Celle (Niedersachsen) eskalierte recht zügig, woraufhin mehrere Schüsse gefallen seien. Der Inhaber besitze eine gültige Waffenbesitzkarte und durfte die Schusswaffe benutzen. Worauf es nun ankommt: Ob der Mann sich wirklich in einer Notwehrsituation befand. „Auf den ersten Blick sieht es danach aus“, so die Sprecherin weiter. Eine Überwachungskamera*, die Aufschluss geben würde, ist in dem Geschäft in Celle nicht vorhanden.
Daher gibt es auch einen Zeugenaufruf: Die Ermittler setzen ihre Hoffnung mitunter auf touristische Fotos, die zufällig am Ort des Geschehens entstanden sein könnten.
Raubüberfall in Celle mit zwei Toten: Bewegten sich mutmaßliche Täter mit Rollstuhl?
Die Identität der mutmaßlichen Täter ist noch ungeklärt, es gebe jedoch Hinweise. Darüber hinaus wurden am Dienstagmorgen neue Erkenntnisse veröffentlicht: So sei es wahrscheinlich, dass sich die erschossenen mutmaßlichen Räuber mit einem Rollstuhl fortbewegt hätten. Ob dieser medizinisch notwendig war oder lediglich eine Tarnung darstellte, steht noch nicht fest.
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