Regenfluten an Weihnachten: Mindestens 25 Tote und Zehntausende Vertriebene auf den Philippinen
Die Philippinen wurden über Weihnachten von starken Regenfällen heimgesucht. Fast 45.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Update vom 28. Dezember, 12.18 Uhr: Nach den Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle auf den Philippinen ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 25 gestiegen. Mindestens 13 Menschen starben allein in der Provinz Misamis Occidental auf der Insel Mindanao, wie der Katastrophenschutz am Mittwoch mitteilte. Die meisten von ihnen ertranken demnach. Es gab zudem neun Verletzte, 26 Menschen wurden zunächst noch vermisst.
Mehr als 81.000 Menschen seien in Notunterkünften untergebracht worden, erklärte der Katastrophenschutz. Am Mittwoch sollte bei Flügen über Misamis Occidental das ganze Ausmaß der Schäden ermittelt werden.
Regenfluten an Weihnachten: Tote und Zehntausende Vertriebene auf den Philippinen
Erstmeldung vom 27. Dezember:
Gingoog City – Auf den Philippinen haben starke Regenfälle außerhalb der Monsunzeit über Weihnachten schwere Überschwemmungen verursacht. Mindestens acht Menschen kamen in Provinzen vor allem im Süden und Osten des südostasiatischen Inselstaates ums Leben, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde am Montag (26. Dezember) mitteilte.
Philippinen: Tote und Tausende Vertriebene nach Regenfluten an Weihnachten
Insgesamt waren mehr als 100.000 Menschen von den Regenmassen auf den Philippinen betroffen. Fast 45.000 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen und wurden in Evakuierungszentren untergebracht. In einigen Gebieten sei das Wasser am ersten Weihnachtstag, dem wichtigsten Feiertag des überwiegend katholischen Landes, „höher als Brusthöhe“ angestiegen, sagte ein Mitarbeiter des Zivilschutzes der Nachrichtenagentur AFP.
Der Regen hatte an Heiligabend begonnen. Alle größeren Flüsse seien über die Ufer getreten, sagte Marlon Pajo, ein Katastrophenschutzbeauftragter in Gingoog City auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen, knapp 1000 Kilometer von der Hauptstadt Manila entfernt. Allein in der dort gelegenen Provinz Misamis Occidental starben dem Katastrophenschutz zufolge vier Menschen, unter ihnen eine 68-jährige Frau, die nach ihrer Rettung einen Herzinfarkt erlitten habe.
Überschwemmungen auf den Philippinen: „Schlimmsten Regenfälle, die wir je hatten“
Henry Oaminal, der Gouverneur der Provinz Misamis Occidental, berichtete im staatlichen Rundfunk von überschwemmten Dörfern, Städten und Autobahnen. Das Zentrum der Provinzhauptstadt Oroquieta sei überflutet und die Stromversorgung unterbrochen worden. Es habe auch kein Telefonsignal gegeben. „Wir hatten schon früher Überschwemmungen, aber diese sind die schlimmsten Regenfälle und Wassermengen, die wir je hatten“, sagte Oaminal.
Wie die Küstenwache mitteilte, sei vor der Küste der Insel Leyte im Zentrum des Landes ein Fischerboot durch starke Winde und hohe Wellen untergegangen. Dabei kamen zwei Mitglieder der Besatzung ums Leben, sechs weitere konnten gerettet werden. Mehrere Menschen in verschiedenen Teilen des Landes ertranken nach Angaben der Behörden, darunter auch ein einjähriges Mädchen. Von der Küstenwache veröffentlichte Aufnahmen zeigten Einsatzkräfte mit Kleinkindern auf dem Arm, die sie aus Häusern mit hüfthoch stehendem Wasser befreiten.

Die Philippinen gehören zu den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Wissenschaftlern zufolge nehmen Stürme und Starkregen-Ereignisse in dem asiatischen Land infolge des Klimawandels an Intensität und Häufigkeit zu. Erst Ende Oktober sorgte ein Tropensturm auf den Philippinen für großes Leid: Mehr als 100 Menschen starben – insgesamt waren knapp zwei Millionen betroffen. (ph/dpa/afp)