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Männer mit Hakenkreuzen und Totenköpfen auf Festival in England: „Keine Beleidigung beabsichtigt“

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Auf einem Festival in England kamen Besucher mit Hakenkreuzen und Totenköpfen bekleidet und wurden der Veranstaltung verwiesen.

Sheringham – Ein Sprichwort sagt „Kleider machen Leute“, deshalb waren am vergangenen Wochenende zahlreiche Menschen entrüstet, als rund 15 Männer auf einer Veranstaltung im britischen Sheringham mit Nazi-Symbolen bekleidet waren. Wie die British Broadcasting Corporation BBC berichtet, fand in der Kleinstadt ein 40er-Jahre-Festival statt und lockte rund 20.000 Besucher an. Die uniformierten Besucher führten zu einigem Aufsehen und wurden von der Veranstaltung entfernt. Laut Veranstalter „Zu ihrer eigenen Sicherheit.“

Polizeikontrolle
Rund 15 Männer waren auf einem Festival in England mit Hakenkreuzen und Totenköpfen bekleidet und wurden von der Polizei eskortiert. (Symbolbild) © Vuk Valcic/Imago

Hakenkreuze und Totenköpfe auf 40er Jahre-Festival: „Diese Kleidung ist äußerst unangemessen, beleidigend und respektlos“

Bei Personen handelt es sich um Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, die laut der Zeitung Eastern Daily Press sowohl mit Hakenkreuzen als auch Totenkopfsymbolen bekleidet waren.

„Diese Kleidung ist äußerst unangemessen, beleidigend und respektlos“, erklärt der Organisator des jährlich stattfindenden Festes, Graham Deans der BBC. „Es gab einige sehr, sehr verärgerte Menschen in der Stadt. Es gibt eine sehr kleine jüdische Gemeinde in der Stadt, und im Grunde war es unangemessen, dass sie [die Männer in Uniformen] in der Stadt waren.“ In Deutschland kam kürzlich zu einer Großrazzia bei Neonazis wegen den verbotenen Hammerskins, wie auch im Video zu sehen ist.

40er-Jahre-Festival sollte Kameradschaft und Teamgeist feiern – Uniformen verboten

Nachdem es zu mehreren Beschwerden kam, wurden die Männer aufgefordert, das Festival zu verlassen. Zu ihrer eigenen Sicherheit und um eine Konfrontation mit anderen Besuchern des Festes zu vermeiden, wurden die uniformierten Männer von Polizisten eskortiert. Laut dem Organisator geht es beim Fest darum, die Kameradschaft und den Teamgeist der 1940er Jahre zu feiern.

Graham Hukins vom NNR sagte dazu: „Wir haben seit langem eine Politik, die es Ausstellern oder Besuchern in Uniformen der Achsenmächte [Deutschland, Italien und Japan] verbietet, unser Gelände zu betreten.“ Weiter erkläre er: „Man will keinen Nazismus oder Faschismus auf einer Veranstaltung, die das Leben in Großbritannien zu dieser Zeit feiern und gedenken soll.“

Männer mit Hakenkreuzen und Totenköpfen auf Festival: „Es war keine Beleidigung beabsichtigt“

Auch Karen Pollock, Geschäftsführerin des Holocaust Educational Trust, ist geschockt davon, dass im Jahr 2023 Menschen in England mit Nazi-Symbolen herumlaufen und empfindet dies als beleidigend. Laut Deans werde in Zukunft mit Schildern auf dem Festivalgelände auf Kleiderregeln hingewiesen, um einen erneuten Vorfall in Zukunft zu vermeiden.

Ein Mann aus der Gruppe hingegen sagte der BBC, die Männer würden zu einer Geschichtsgruppe gehören und seien als Kämpfer gegen das kommunistische Russland gekleidet. Mit ihrer Kleiderwahl hätten sie niemanden absichtlich provozieren wollen. „Es war keine Beleidigung beabsichtigt und wir sind gegangen, als wir dazu aufgefordert wurden“, sagte er.

Auch in Deutschland kam es erst vor kurzem zu wegen der Aiwanger-Affäre um Flugblätter mit antisemitisschen Inhalten zum Eklat.

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