Kaufland-Kunde staunt über Rabatt-Schild - doch Fall hat ernsten Hintergrund
Ein Kaufland-Kunde entdeckt einen scheinbar lächerlichen Preisnachlass. Tatsächlich hat der Fall aber einen ernsten Hintergrund.
München – Höhere Lebensmittelpreise aufgrund der Inflation, steigende Kosten für Strom und Gas: Die finanzielle Belastung ist für viele Bürger aktuell deutlich spürbar. Beim Wocheneinkauf versuchen viele daher zu sparen, wo es nur geht. Werbeprospekte informieren die Kunden im Vorfeld über die aktuellen Angebote, außerdem gibt es zahlreiche Tipps und Tricks, wie beim Einkaufen bares Geld gespart werden kann.
Kaufland-Kunde entdeckt Ein-Prozent-Rabatt: „Was für 1 Angebot“
Ein Kaufland-Kunde entdeckte nun beim Wocheneinkauf ein verlockendes Angebot: Die Packung Milchschnitte von Ferrero war auf 0,99 Euro pro Stück reduziert. Das Besondere daran: Eigentlich hätte das Produkt laut Schild gerade einmal einen Euro gekostet – ein Rabatt von einem Prozent, wie der Supermarkt-Riese sogar selbst dazu schrieb. Auf Facebook teilte der Mann ein Beweisfoto der Rabattaktion und schrieb dazu: „Was für 1 Angebot Kaufland.“
Die Facebook-Nutzer nahmen die Rabattaktion mit Humor: „Krass, das ist ja geschenkt“, schrieb jemand. Ein anderer User riet: „Schlag zu, billiger wird’s nicht mehr!“ Der Kaufland-Kunde sah in dem Preisnachlass durchaus Potenzial und antwortete daraufhin: „Kauf 100 [Stück], hast du eines kostenlos bekommen.“ Auch an ein berühmtes Sprichwort erinnerte sich so manch einer: „Wer den Cent nicht ehrt, ist den Euro nicht wert“, war unter dem Post zu lesen.
Ernster Hintergrund: Preisangabenverordnung zum Kundenschutz
Tatsächlich hat der Preisrabatt aber einen ernsten Hintergrund: Ende Mai trat eine neue Preisangabenverordnung in Kraft. Gemäß dieser muss im Werbeprospekt und in den Filialen immer der niedrigste Gesamtpreis der letzten 30 Tage angegeben werden. Aldi Süd hatte in der Vergangenheit wiederholt gegen diese Vorschrift verstoßen – der Discounter muss sich nun vor Gericht dafür verantworten.
Auch ein Facebook-Nutzer erkannte den Zusammenhang und erklärte: „Es ist leider gängige Praxis, [...] dass keiner mehr wirklich einen guten Überblick hat, was Produkte eigentlich kosten, dass man mal eben eine Woche vor Angebotsbeginn einen Artikel kurz mal teurer macht, um ihn eine Woche später im „Angebot“ für den Normalpreis verkaufen zu können.“
Die Verordnung trat in Kraft, da die Kunden in solchen Fällen ein Produkt nur deshalb kaufen könnten, weil es ein vermeintliches Schnäppchen ist, obwohl sie es ohne das Werbeangebot vielleicht gar nicht in den Wagen gelegt hätten. Es war jedoch bei weitem nicht das erste Mal, dass Kaufland-Kunden verwirrt über Aktionspreise waren.