Radtour in die Türkei: Westfale ignoriert alle Warnungen – Polizei muss ihn mit Heli von Tiroler Berg holen

Im Sommer ist der Fimberpass bei Ischgl ein beliebter Trail für eine Alpenüberquerung. Im Moment liegt dort allerdings meterhoher Neuschnee. Das bekam ein Mountainbiker zu spüren.
Ischgl - Wo geht‘s denn hier bitte nach Istanbul? Frei nach diesem Motto wollte ein 38-jähriger aus Lünen (Nordrhein-Westfalen) über den 2600 Meter hohen Fimberpass bei Ischgl (Tirol) mit dem Mountainbike erst nach Italien und dann weiter bis in die Türkei fahren. Dabei führt dieser Alpenübergang erst einmal ins Schweizer Engadin.
Radtour in die Türkei: Polizei muss Westfalen mit dem Hubschrauber von Tiroler Berg holen
Als sich der radelnde Globetrotter im Paznauntal gerade bei der Auffahrt zur Skiarena SiIvretta befand, entdeckte ihn eine Polizeistreife und sprach den Fern-Radler auf seine Reisepläne an, die er auch freimütig verriet, doch die Beratung durch die Beamten fruchtete nicht.
„Obwohl der Mann von einer Polizeistreife darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ein Passieren des Fimberpasses derzeit aufgrund der Schneelage nicht möglich ist, vertraute der Mann seiner Navigationsapp und fuhr weiter in Richtung des Passes“, heißt es im Pressebericht der Tiroler Polizei.

Mountainbiker gibt auf: Schnee stapelt sich über einen Meter hoch
Schließlich fuhr der Biker über die geräumten Wege des Skigebietes der Silvretta Arena Richtung Gampenalpe( 1990 Meter hoch) und weiter zur Talstation der Piz Val Gronda Bahn (2300 Meter hoch). In diesen Höhenlagen liegt derzeit in Tirol über ein Meter Schnee, nachdem es dort in den vergangenen Tagen beinahe pausenlos geschneit hatte.
Kein Wunder, dass der 38-Jährige mit dem Rad nicht weiterkam. Schließlich setzte er einen Notruf ab. Die Bergrettung Ischgl, die Flugpolizei und die Alpinpolizei wurden alarmiert. Der Weitradler wurde von einem Polizeihubschrauber geborgen, leicht unterkühlt, aber ansonsten unverletzt.
Der Weg über den benachbarten Malojapass (1812 Meter) ins Engadin oder den Reschenpass (1504 Meter) nach Südtirol wäre übrigens wesentlich kürzer und vor allem schneefrei gewesen. Ein heftiges Unwetter sorgte kürzlich aber für einen Erdrutsch in Südtirol. Der Fels donnerte auf die Terrasse eines Kindergartens. In Tirol ereignete sich zudem auch ein Bergdrama: Weil ihr der Wanderstock brach, ist eine 86-Jährige am Spitzstein (Tirol) schwer verunglückt.