„Um sie sich vom Hals zu schaffen“: Kuriose Hochzeitsdebatte – Arbeitskollegin will keine Brautjungfer werden

Brautjungfern stehen der Braut bei der Hochzeit mit Rat und Tat zur Seite. Die Wahl einer Arbeitskollegin bringt eine Frau in die Bredouille. Sie fragt Online um Rat.
München – „Willst Du meine Brautjungfer werden?“ Viele Mädels können diese Frage vor einer Hochzeit kaum erwarten. Sie gleicht fast einem Heiratsantrag. Brautjungfern verstehen sich als engste Vertraute der Braut. Zu erkennen sind die Auserwählten während der Zeremonie meist am Partnerlook. Brautjungfern helfen bei Hochzeitsvorbereitungen und betüdeln die Braut natürlich am schönsten Tag ihres Lebens. Eine Frau will den Job als Brautjungfer ablehnen. Auf der Plattform Reddit bittet sie um Hilfe.
„Hilfe, ich soll Brautjungfer werden“: Kollegin sucht nach den besten Ausreden
Eine Arbeitskollegin bittet ein paar von uns ihre Brautjungfer zu sein, schreibt Nutzerin u/oddsandwich_oo7 auf Reddit. Das Verhältnis, ob Kollegin oder schon Freundschaft, sei schwer zu trennen. Später ergänzt sie ihre Bedenken: Die besagte Kollegin würde gerne über andere lästern und es könnte die Hölle los sein, wenn sie sich in eine „Bridezilla“ verwandeln würde. Was also tun?
Bei der Brautjungfern-Frage scheint sich die Online-Community im Großen und Ganzen einig zu sein. Bei der Art und Weise gibt es jedoch eine Debatte. Während einige überzeugt sind, ein „Nein“ sei vollkommen ausreichend, empfehlen andere bereits formulierte Sätze oder eine passende Ausrede „wie ich muss mich um einen kranken Verwandten kümmern“. Beim Thema „Geld“ und „Zeit“ kochen eher die Diskussionen rund um die „Brautjungfer“ hoch.
„Bridezilla“
„Bridezilla“ ist aus dem englischen Wort „Bride” (auf Deutsch: Braut) und dem japanischen Monster „Godzilla“ zusammengesetzt. Es steht für Frauen, die bei den Vorbereitungen für ihre Hochzeit alles perfekt machen wollen und die Nerven verlieren. „Groomzilla“ ist ein anspruchsvoller und perfektionistischer Bräutigam (auf Englisch: Groom).
Brautjungfer-Alarm: Kollegin sucht nach bester Ausrede
Hochzeiten sind eh schon eine heikle Sache. Bei der künftigen Braut liegen schnell die Nerven blank. Wer will es sich da auch noch mit einer Arbeitskollegin verscherzen? Mit der Frage „Hilfe, ich soll Brautjungfer werden“ beschäftigt sich ein Forum auf Reddit. Inzwischen sind über 130 Kommentare (Stand: 27. Juni, 11.44 Uhr) zu finden. Die Antworten mit dem meisten Upvotes:
- Ich würde sagen, dass du dich von ihrer Bitte geschmeichelt fühlst, aber weder die Zeit noch die Mittel hast, um dich wirklich als Brautjungfer zu engagieren.
- Wenn sie dich bedrängen, warum du keine „Zeit“ hast, würde ich sogar sagen, dass es in Ordnung ist, etwas zu erfinden. Nur um sie sich vom Hals zu schaffen.
- Eine konkrete Ausrede (wie Geld oder zu viel zu tun) lässt nur Spielraum für Verhandlungen. „Ich fühle mich sehr geehrt, dass du mich gefragt hast, aber meine Zeit als Brautjungfer ist vorbei. Ich wäre sehr gerne als normaler Gast für dich da.“ - ist klar, freundlich und höflich, aber es lässt keinen Raum für Diskussionen.
„Nein“ zu Brautjungfern-Status – Diskussion bringt anderes Problem ans Licht
Eine höfliche Absage – ein „Nein“ – kann auch für andere wichtig sein. Eine Frau teilt unter der Bridesmaid-Frage eine ganz persönliche Geschichte: „Ich wünschte, mein Mann hätte das zu einem ehemaligen Kollegen gesagt, der ihn gebeten hatte, Trauzeuge zu werden. Jetzt müssen wir zur Hochzeit einer Frau gehen, die wir kaum kennen (und die wir nicht mögen), und das an einem Wochenende, an dem wir mindestens drei andere Dinge zu tun haben, die wir gerne gemacht hätten.“
Welcher Ratschlag die potenzielle Brautjungfer wirklich weitergebracht hat, ist zunächst noch offen. Ob sie ihre Arbeitskollegin tatsächlich mit einem „Nein“ abgefertigt oder sich für die höfliche Variante entschieden hat? Selbst für Bräute ist es eine Kunst, alle Hochzeits-Tipps zu befolgen.
Sind Brautjungfern bei der Hochzeit wichtig?
Brautjungfern galten früher als Beschützerinnen der Braut vor bösen Geistern. In ihren hübschen Kleidern sollten die Frauen neben der Braut aufgereiht die bösen Geister verwirren und von der Braut ablenken. Der Ursprung soll im Mittelalter liegen, wie viele andere abergläubische Bräuche rund um die Hochzeit. Brautjungfern (Bridesmaids) sind neben den klassischen Trauzeugen inzwischen hierzulande „Tradition“, wie Junggesellenabschiede oder Brautpartys. Allerdings gehen hier die Ansichten weit auseinander. Es gibt Menschen, die Brautjungfern als „Tamtam“ bezeichnen und für völlig überflüssig halten. (ml)