Neben dem verletzten Anwohner wird auch Werner Stangl diesen Tag wohl niemals vergessen. „Ich bin seit 40 Jahren Rettungssanitäter beim Reptiliennotdienst, aber das habe ich noch nie erlebt“, sagte der herbeigerufene Grazer Reptilienexperte laut Salzburger Nachrichten.
Und er geht auch nicht davon aus, einen solchen Einsatz noch einmal mitmachen zu müssen, denn: „Das Tier hat in der Toilette eine Fluchtmöglichkeit gesehen. In Amerika oder Asien hat man das häufiger.“ In Europa hingegen verirren sich Schlangen kaum einmal in der Kanalisation, beruhigt der Fachmann.
Mit dem Python hatte er allerdings so seine liebe Mühe. „Sie wollte nicht raus. Sie hat einen lang gezogenen Körper, sehr muskulös, und hat die Muskeln angespannt. Da kann man nicht einfach anziehen wie bei einem Strick, sondern muss vorsichtig sein, um sie nicht zu verletzen“, skizzierte Stangl den komplizierten Einsatz. Letztlich dauerte es 15 bis 20 Minuten, ehe die Schlange unverletzt geborgen war. Nachdem sie gereinigt worden war, bekam der Besitzer sie zurück.
Ihm droht neben der erwähnten Anzeige weiteres Ungemach. Die Tiere waren laut Salzburger Nachrichten nicht ordnungsgemäß gemeldet, das müsse nun auf jeden Fall nachgeholt werden, wird Alexandra Gruber, Leiterin des Referats für Veterinärangelegenheiten, zitiert. Das Veterinäramt wird nun zudem überprüfen, ob die Reptilien artgerecht gehalten werden. An der Anzahl der Tiere finden die Behörden aber keinen Anstoß. „Wenn die Terrarien und so weiter passen, kann jemand auch 20 Schlangen in der Wohnung haben“, betonte Gruber. (mg)
Übrigens: So manche Spinne nutzt auch Schlangen als Beute. Wir zeigen Ihnen, welche im Garten auffindbaren Schlangen harmlos sind und vor welchen Sie sich in Acht nehmen sollten.