Mutmaßlicher Rentner-Serienmörder in BaWü gefasst: Polizei gibt nun Details bekannt

In Schwäbisch Hall und Umgebung wurden mehrere Rentner umgebracht. Die Polizei hat nun einen Tatverdächtigen festgenommen. Auch ein Raubüberfall soll auf sein Konto gehen.
- Serienmörder in Baden-Württemberg? In Schwäbisch Hall wurden mehrere Rentnerinnen umgebracht.
- Polizei nimmt Tatverdächtigen fest: Weitere Straftaten an Senioren möglich.
- Noch kein Tatmotiv: Mutmaßlicher Serienmörder festgenommen.
Update vom 2. Februar, 15.36 Uhr: Die Vorwürfe gegen den 31-jährigen Tatverdächtigen aus Serbien wiegen schwer. Zwei tote Seniorinnen und ein Raubüberfall sollen auf sein Konto gehen. „Viele Fragen sind noch offen“, sagte ein Sprecher der Polizei Aalen. Nach der Festnahme müssten Spuren und Hinweise geprüft und Feststellungen abgeglichen werden. Nicht bekannt ist bislang, wie genau die Frauen zu Tode kamen. Zudem ist zunächst noch unklar, ob der Mann auch für den Tod an einer Schwäbisch Haller Brauereierbin im Jahr 2020 verantwortlich ist. Ein Zusammenhang werde noch geprüft.
Mutmaßliche Serienmorde von Schwäbisch Hall: „Viele Fragen sind noch offen“
Unklar ist auch noch, ob der Serbe bereits in seiner Heimat gewalttätig geworden ist. Er war nach eigenen Worten mit seiner Frau sowie zwei Kindern Anfang Dezember 2022 nach Deutschland eingereist, hieß es von der Polizei. Eine Meldeadresse in Deutschland habe er nicht. „Eine Kontaktaufnahme mit dem Herkunftsland des Tatverdächtigen wird erfolgen, um zu klären, ob es dort schon Auffälligkeiten gab“, sagte Oberstaatsanwalt Harald Lustig dazu. Doch die extrem hohe Gewaltbereitschaft und die kurze Zeit zwischen den Taten deuten auf eine kriminelle Vorgeschichte hin. Der Familienvater schweigt.
- 25. Januar 2023: Eine 89 Jahre alte Frau wird am Mittwochabend tot in ihrer Wohnung in Michelbach an der Bilz (Kreis Schwäbisch Hall) entdeckt. Im Fall der Getöteten aus Michelbach sprachen die Ermittler zunächst von Totschlag.
- 23. Dezember 2022: Eine 77-jährige Frau wird tot in ihrer Wohnung im Wohngebiet Hagenbach Kreis Schwäbisch Hall gefunden. Die 77-Jährige war am Nachmittag noch lebend gesehen worden, als sie mit ihrem Rollator vom Supermarkt auf dem Heimweg war. Die Staatsanwaltschaft geht beim Tod der 77-Jährigen von Habgier aus, weil der Verdächtige einen Geldbetrag in niedriger bis mittlerer dreistelliger Höhe erbeutet haben soll.
- Raubüberfall in Ilshofen: Ein 83-Jähriger war im Januar 2023 in seiner Wohnung mit einer Schusswaffe bedroht und niedergeschlagen worden. In diesem Fall wurde ein Phantombild angefertigt.
- Ein Fall aus dem Jahr 2020 ist zunächst ungeklärt: Eine 94 Jahre alte Frau im Landkreis Schwäbisch Hall brutal ermordet worden.
Update vom 2. Februar, 10.01 Uhr: Der 31-Jährige, der zwei Seniorinnen in Schwäbisch Hall und Umgebung getötet haben soll, schweigt weiter zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Das teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag auf Anfrage mit. Dem Tatverdächtigen werden Mord und Totschlag vorgeworfen.
Update vom 2. Februar, 08.42 Uhr: Die Ermittlungen gehen in Schwäbisch Hall weiter, auch am Tag nach der Festnahme. „Viele Fragen sind noch offen“, sagte ein Sprecher der Polizei Aalen. Noch müssten Spuren und Hinweise geprüft und Feststellungen abgeglichen werden. Mord und Totschlag werden dem Mann vorgeworfen, zudem soll er einen Raubüberfall begangen haben. Spekulationen in der Bild-Zeitung, wonach die Frau des Festgenommenen als Putzhilfe gearbeitet habe, sind nicht bestätigt.
Schwäbisch-Hall: Anwohner bleiben nach Festnahme weiter vorsichtig
Update vom 2. Februar, 08.20 Uhr: Am Tag, nachdem ein mutmaßlicher Serienmörder in Baden-Württemberg gefasst wurde, zeigen sich die Anwohnerinnen und Anwohner noch nicht erleichtert. „Ich gehe bei Dunkelheit nicht mehr alleine mit den Hunden raus“, erzählt eine Anwohnerin aus Schwäbisch Hall gegenüber focus.de. Eine ältere Dame berichtet, dass sie schon seit Längerem nicht einmal mehr für den Postboten die Tür öffne.
Es sei ein mulmiges Gefühl, am Haus des nun festgenommenen Verdächtigen vorbeizugehen, meinen Spaziergänger. Besonders die Bewohner und Bewohnerinnen des gleichen Hochhauses stünden unter Schock. Da es sich bei dem nun Festgenommen aber nur um einen Verdächtigen handle, wollten viele Anwohnerinnen und Anwohner zunächst weiter vorsichtig bleiben, berichtet focus.de.

Phantombild führte zu Fahndungserfolg: Mann sitzt in U-Haft und schweigt
Update vom 1. Februar, 16.27 Uhr: In Schwäbisch Hall ist die Erleichterung nach Mordfällen an Seniorinnen ist wohl groß. Ein 31-jähriger Tatverdächtiger ist festgenommen worden. Der Mann aus Serbien sitzt in U-Haft und schweigt zu den Vorwürfen.
Unter anderem DNA-Spuren sowie auch ein Phantombild des mutmaßlichen Täters führten zum Fahndungserfolg. Nach einem versuchten Raubüberfall in Ilshofen war ein Phantombild angefertigt worden. Ein 83-Jähriger war im Januar in seiner Wohnung mit einer Schusswaffe bedroht und niedergeschlagen worden.
„Zahlreiche Puzzleteilchen haben zur Identifizierung des Täters geführt“, sagte Aalens Polizeipräsident Reiner Möller. Nachbarn seien befragt und rund 350 Spuren, darunter auch DNA-Spuren, ausgewertet worden, fügte Kriminaloberrat Jörg Meinhardt hinzu.
Nachdem eine 89-Jährige in Michelbach an der Bilz tot in ihrer Wohnung entdeckt wurde, überprüften die Ermittler einen Zusammenhang mit einer Gewalttat an einer 77-Jährigen im Dezember 2022. Der Tatort lag ganz in der Nähe. Die Soko „Höhe“ wurde daraufhin von 55 auf 75 Beamte aufgestockt – unterstützt von Spezialisten der Rechtsmedizin, des Kriminaltechnischen Instituts des Landeskriminalamtes sowie Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz.
Die Soko bleibt auch nach der Festnahme bestehen. Es werde auch überprüft, ob der Tatverdächtige für weitere Delikte verantwortlich sei.

Update vom 1. Februar, 13.35 Uhr: Der 31 Jahre alte Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der Mann stehe in dringendem Verdacht, vergangene Woche eine 89-Jährige in Michelbach an der Bilz sowie im vergangenen Dezember eine 77-Jährige in Schwäbisch Hall getötet zu haben.
Im Fall der Toten von Schwäbisch Hall gehe die Staatsanwaltschaft von Mord aus Habgier aus. Dort soll der Verdächtige einen Geldbetrag in niedriger bis mittlerer dreistelliger Höhe erbeutet haben. Im Fall der Getöteten aus Michelbach sprachen die Ermittler von Totschlag.
Der Tod der Seniorinnen hat die Menschen in der Region Schwäbisch Hall schwer verunsichert. Ungeklärt ist bisher auch der Tod einer 94 Jahre alten Seniorin, deren Leiche im Oktober 2020 in Schwäbisch Hall ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jährigen gefunden worden war. Auch hier geht die Polizei von einem Tötungsdelikt aus. Im September 2021 hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakte zunächst geschlossen, weil es keine weiteren Erkenntnisse gab.
Mutmaßlicher Rentner-Serienmörder in BaWü gefasst: Polizei gibt nun Details bekannt
Update vom 1. Februar, 11.42 Uhr: Es gibt noch keine Erkenntnisse zum Tatmotiv, das liege daran, dass der Tatverdächtige keinerlei Angaben gemacht habe. Um was es sich bei dem Tatwerkzeug handle, wolle die Polizei derzeit noch nicht mitteilen.
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen serbischen Staatsbürger. Nach eigenen Angaben befindet er sich seit Anfang Dezember 2022 in Deutschland. Er sei zusammen mit seiner Familie, seiner Frau und zwei Kindern, eingereist. Ob er sich die ganze Zeit über in Schwäbisch Hall aufgehalten habe, ist noch nicht geklärt.
Ein Ermittlungsrichter eröffnete ihm am Mittwoch den Haftbefehl, in dem eines der beiden Tötungsdelikte als Mord, das andere als Totschlag bewertet wird.
Rentner-Mörder: Polizei nimmt Verdächtigen in Schwäbisch Hall fest
Update vom 1. Februar, 11.39 Uhr: Auf der Pressekonferenz des Polizeipräsidium Aalens wird nun über die Morde an den Seniorinnen in der Umgebung von Schwäbisch Hall aufgeklärt. Polizeipräsident Reiner Möller erklärt: „Wir haben gestern Vormittag einen 31-jährigen Tatverdächtigen festnehmen können“. Die „Soko Höhe“ habe ununterbrochen ermittelt. In den Ermittlungen konnten „zahlreiche Puzzleteile zusammengeführt werden“. Zudem ist der Mann dringend verdächtig, einen 83-Jährigen mit einer Schusswaffe überfallen zu haben. Darüber wird ein möglicher Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt im Jahr 2020 geprüft. Bei den Untersuchungen konnte eine männliche DNA gefunden werden. Auch die Tatwaffe konnte dem Mann zugeordnet werden.
Update vom 1. Februar, 10.30 Uhr: Fahndungs-Erfolg in Schwäbisch Hall? Der mutmaßliche Serientäter soll nach Informationen der Bild am Hagenbacher Ring 147, nur etwa 150 Meter von den ersten beiden Tatorten entfernt, festgenommen worden sein. Der Mann wird nach dpa-Informationen vom Mittwoch verdächtigt, mehrere Rentnerinnen getötet zu haben.
Serienmörder in Baden-Württemberg gefasst? Zeuge berichtet von Festnahme – Polizei hält sich bedeckt
Update vom 1. Februar, 07.17 Uhr: Der mutmaßliche Serientäter von Schwäbisch Hall, der im Verdacht steht, drei Rentnerinnen ausgeraubt und getötet zu haben, könnte gefasst sein. Das Polizeipräsidium Aalen und die Staatsanwaltschaft Schwäbisch Hall haben für Mittwoch, 11.30 Uhr, zu einer Pressekonferenz geladen. Dort sollen Ermittlungsergebnisse vorgestellt werden, berichtet die Bild.
Am Dienstag hatte es laut der Stuttgarter Zeitung einen größeren Polizeieinsatz im Schwäbisch Haller Stadtteil Tullauer Höhe gegeben. Beamte hatten in einem Müllcontainer eines Wohnblocks Spuren gesichert. Ein Augenzeuge sagte der Zeitung, dass aus dem Haus ein Mann in Handschellen abgeführt worden sei.
Die Polizei bestätigte lediglich einen Zusammenhang des Einsatzes mit der Soko „Höhe“, eine Festnahme hingegen nicht.
Baden-Württemberg: Mordserie in Schwäbisch Hall? Zwei tote Seniorinnen in kurzer Zeit
Erstmeldung vom 29. Januar 2023:
Aalen – Hat es ein Serienmörder auf Seniorinnen abgesehen? Die „Soko Höhe“ hat jetzt die Ermittlungen in einem weiteren Fall übernommen, teilen die Polizei Aalen (Baden-Württemberg) und die Staatsanwaltschaft Heilbronn in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Es ist ein Verbrechen in Schwäbisch Hall, das vermutlich im Zusammenhang mit einer Serie steht.
Eine 89-Jährige ist am Mittwochabend (25. Januar) tot in ihrer Wohnung in Michelbach an der Bilz (Kreis Schwäbisch Hall) gefunden worden. „Bei den Todesfallermittlungen der Kriminalpolizei ergaben sich Hinweise darauf, dass die Frau gewaltsam zu Tode kam“, teilt die Polizei mit. Die Seniorin wäre am Mittwoch gegen 10 Uhr zuletzt lebend gesehen worden. Eine Obduktion sei für Freitag geplant, hieß es.
Ist das der neueste Fall einer Mordserie? Im Dezember 2022 ist kurz vor Weihnachten eine Seniorin (77) tot in ihrer Wohnung auch in Schwäbisch Hall gefunden worden. Die „Soko Höhe“ wurde damals nach dem Tötungsdelikt gegründet.
Möglicherweise gebe es einen Tatzusammenhang zwischen den beiden Taten, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die „Soko Höhe“ sei personell aufgestockt worden. Die Sonderkommission werde nun von Spezialisten der Rechtsmedizin, des Kriminaltechnischen Instituts des Landeskriminalamtes sowie von Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützt.
Mordfälle an Rentnern in Baden-Württemberg: Staatsanwaltschaft spricht von Parallelen
Staatsanwalt Harald Lustig sagte im SWR, dass eine derartige Häufung von Tötungsdelikten für den Schwäbisch Haller Bereich unüblich seien. Außerdem lägen Parallelen vor. Beide Opfer seien ältere Damen und dazu seien beide Tatorte nahe beieinander.
Wie der SWR berichtet, hatten die Behörden ein ungeklärtes Tötungsdelikt aus dem Jahr 2020 untersucht. Damals war eine 94-jährige Brauerei-Erbin ganz in der Nähe des Tatortes der 77-Jährigen aus Schwäbisch Hall brutal ermordet worden.
Baden-Württemberg: Begann die Mordserie schon 2020?
- 2020 war eine 94 Jahre alte Frau im Landkreis Schwäbisch Hall brutal ermordet worden.
- Am 23. Dezember 2022: Eine 77-jährige Frau wird tot in ihrer Wohnung im Wohngebiet Hagenbach Kreis Schwäbisch Hall gefunden. Die 77-Jährige war am Nachmittag noch lebend gesehen worden, als sie mit ihrem Rollator vom Supermarkt auf dem Heimweg war.
- Am 25. Januar 2023 - der jüngste Fall: Eine 89 Jahre alte Frau wird am Mittwochabend tot in ihrer Wohnung in Michelbach an der Bilz (Kreis Schwäbisch Hall) entdeckt.
„Soko Höhe“ ermittelt – Polizei sucht dringend Zeugen
Die „Soko Höhe“ bittet um Mithilfe aus der Bevölkerung und fragt. Sind im Fall Mittelbach Personen oder Fahrzeuge aufgefallen, die jemanden verdächtig oder fremd vorkamen? Wichtig könnten auch Hinweise oder Wahrnehmungen sein, die zunächst nicht mit der Tat in Verbindung gebracht werden, betont die Polizei.
Der Fund einer Frauenleiche im Kofferraum eines Autos sorgte 2022 für Schlagzeilen. Das Auto parkte in einem Gewerbegebiet in Sinsheim (Baden-Württemberg).(ml)