„Dachte, mein Leben wäre vorbei“: Passagiere erleben Flugzeug-Albtraum über den Wolken
Die Passagiere eines Flugzeugs sitzen plötzlich im beißenden Rauch. Ein Triebwerk brennt. Die Maschine muss sofort notlanden.
Singapur – Drama über den Wolken mit glücklichem Ende für die 155 Passagiere an Bord einer Maschine von „Air China“ am Sonntag, dem 10. September. Dennoch mussten die Reisenden während ihres Flugs von der chinesischen Millionenstadt Chengdu mit dem Ziel Singapur um ihr Leben fürchten.
Denn nachdem ein Triebwerk Feuer gefangen hatte, füllte sich die Kabine mit beißendem Rauch. Die Passagiere hatten Todesangst. Durch eine Notlandung am Flughafen Singapur kamen alle Insassen letztlich an ihr Ziel – und mit dem Schrecken davon.
Nachdem ein Triebwerk Feuer fängt, strömt beißender Rauch in die Kabine
Gegen 15.30 Uhr Ortszeit wurde Medienberichten zufolge bemerkt, dass sich im vorderen Frachtraum und in der Bordtoilette Rauch entwickelt hatte. Das Flugzeug war gegen 11.05 Uhr (Ortszeit) in der Provinz Sichuan in China gestartet. Die Flugzeit bis Singapur beträgt knapp vier Stunden und 45 Minuten. Der größte Teil der Strecke war da also bereits geschafft.
Ein Passagier sagte Global Times zufolge, dass sich das Feuer während des Landeanflugs ereignete und das brennende Flugzeug noch etwa 40 Minuten weiterflog, ehe es landete. Wie der Flughafen Changi in Singapur auf seinen Social-Media-Kanälen mitteilte, forderte die Air China Maschine mit der Flugnummer CA403 gegen 15.59 Uhr das Recht zur vorgezogenen Landung wegen eines Notfalls an..
An der Côte d’Azur musste ein Flugzeug kürzlich in unmittelbarer Nähe eines Badestrands notlanden.
Maschine von „Air China“ muss nach Triebwerkbrand notlanden – Fluggäste in Todesangst

„Die Flugbegleiter gaben uns die Anweisung, Mund und Nase mit unserer Kleidung zu bedecken“, schildert eine 15-jährige chinesische Passagierin das Erlebnis, wie die singapurische Zeitung The Straits Times berichtet. Ein beißender Gestank nach Benzin und Gummi sowie dichter Rauch strömte in die Kabine. Warum die Sauerstoffmasken, die in Passagierflugzeugen standardmäßig vorhanden sind, nicht zum Einsatz kamen, ist nicht bekannt.
Die Passagiere des brennenden Flugzeugs müssen Mund und Nase mit Kleidung bedecken
Eine Passagierin sagte demnach, dass in diesem Moment der Todesangst Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit an ihr vorbeigezogen seien. „Ich dachte, mein Leben wäre vorbei“, sagte sie The Straits Times zufolge. Andere Passagiere hielten die Schreckensmomente mit der Handykamera fest und posteten die Bilder auf Social Media. Darauf ist deutlich das Husten einzelner Passagiere zu hören.
Gegen 16.15 Uhr gelang es der Maschine schließlich, in Singapur notzulanden, und die 146 Reisenden sowie die neun Besatzungsmitglieder konnten das Flugzeug über die Notrutschen verlassen. Das linke Triebwerk, das auch nach der Landung noch brannte, konnte vom Flughafenpersonal gegen 16.25 Uhr gelöscht werden, wie der Flughafen mitteilte. Gegen 18 Uhr Ortszeit wurde die Maschine abgeschleppt. Landebahn 3 war aufgrund des Notfalls zeitweise gesperrt. Gegen 19.02 Uhr wurde der Betrieb wieder aufgenommen.
Nach Notlandung: Passagiere nur mit leichten Verletzungen und Rauchvergiftungen
Alle Passagiere konnten sicher aus der Maschine evakuiert werden, heißt es weiter. Neun Reisende erlitten demnach leichte Rauchvergiftungen oder zogen sich im Zuge der Evakuierung Schürfwunden zu. Wie es zu dem Unglück kam, ist derzeit noch nicht bekannt.
Die singapurische Aufsichtsbehörde für Flugsicherheit will der Sache nachgehen und hat bereits Kontakt zu den chinesischen Behörden aufgenommen, heißt es auf den Social-Media-Kanälen des Flughafens von Singapur. Air China hat sich noch nicht zu dem Vorfall geäußert.
Der Ursache für das brennende Triebwerk wird nun offiziell nachgegangen
In München erlebten Passagiere Horror der etwas anderen Art: Stundenlang schmorten sie bei Hitze in einem Flugzeug, einige kollabierten sogar. Zu Problemen beim Start kam es hingegen bei einer anderen Maschine, die wegen Systemproblemen auf 4000 Metern Höhe wieder umdrehte.