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„Wasservergiftung“: Mutter trinkt zu viel in kurzer Zeit – und stirbt

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Innerhalb von 20 Minuten trank die Frau die empfohlene Wassermenge eines ganzen Tages. Sie starb kurz darauf an einer dadurch ausgelösten Hirnschwellung.

Indianapolis/München – Wenn es heiß ist, soll man viel trinken. Diesen Ratschlag hat so ziemlich jeder schon einmal gehört. Den wenigsten ist jedoch bewusst, dass es auch bei Wasser ein „zu viel des Guten“ gibt – und ein übermäßiger Wasserkonsum im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann. Ein solches Unglück hat sich kürzlich im Bundesstaat Indiana, USA, abgespielt. Die 35-jährige Mutter Ashley Summers trank innerhalb kürzester Zeit etwa zwei Liter Wasser. Das führte zu einer sogenannten „Wasservergiftung“, an der sie schließlich verstarb.

Nach Wochenendausflug: Mutter trinkt vier Flaschen Wasser und ist kurz darauf tot

Anlässlich des langen 4-Juli-Wochenende hatte Ashley Summers einen Ausflug mit ihrer Familie gemacht. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und den beiden Töchtern verbrachte sie einige Tage am Lake Freeman. „Sie liebte es, auf dem See zu sein“, sagte ihr Bruder, Devon Miller, gegenüber dem Sender WRTV.

Gegen Ende ihres Aufenthalts klagte Ashley Summers über Schwindel und Kopfschmerzen. Auch soll sie laut dem Bericht des Senders das Gefühl gehabt haben, gar nicht genug trinken zu können. Sie soll innerhalb von 20 Minuten vier 500-Milliliter-Flaschen Wasser getrunken haben, also 2 Liter. Das ist mehr als der Tagesbedarf an Wasser.

Frau trinkt Wasser aus einer Wasserflasche.
Die 35 Jahre alte Ashley Summers, Mutter zweier Töchter, trank innerhalb kürzester Zeit zwei Liter Wasser. Sie verstarb kurz darauf an einer Wasservergiftung. (Symbolbild) © Mats Silvan/IMAGO

Als die Familie nach Hause zurückkehrte, brach Summers in der Garage zusammen. Im IU Health Arnett Hospital, in das die 35-Jährige laut der New York Post gebracht wurde, diagnostizierten die Ärzte eine Hirnschwellung. „Meine Schwester Holly rief mich an, und sie war völlig aufgelöst“, erzählt Summers Bruder. Trotz der Bemühungen der Ärzte erlangte Ashley Summers das Bewusstsein nicht wieder und verstarb letztendlich

35-jährige Mutter starb an Wasservergiftung

Die Hirnschwellung war von einer Hyponatriämie, umgangssprachlich auch Wasservergiftung genannt, ausgelöst worden. Durch Summers exzessiven Wasserkonsum geriet ihr Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht, da zu viel Flüssigkeit in ihrem Körper war.

Täglicher Wasserbedarf

Der tägliche Wasserbedarf wird von vielen Faktoren wie etwa dem Alter und der Außentemperatur beeinflusst. Die Verbraucherzentrale nennt als Richtwert für Erwachsene 1,5 Liter pro Tag und bezieht sich dabei auf eine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Bei großer Hitze kann der Wasserbedarf laut der Verbraucherzentrale jedoch „auf das Drei- bis Vierfache steigen“. Sport und körperliche Arbeit können die benötigte Wassermenge ebenfalls hochschrauben. Die Maßgabe von 1,5 Litern ist somit lediglich ein Richtwert. Der tatsächliche Bedarf jedes einzelnen ist von vielen Faktoren wie etwa Alter, Gesundheitszustand, Geschlecht und Größe abhängig.

„Es gibt bestimmte Dinge, die das Risiko erhöhen können, aber im Großen und Ganzen ist es so, dass man zu viel Wasser und zu wenig Natrium im Körper hat“, erklärt Dr. Blake Froberg, Toxikologe bei IU Health, im Gespräch mit WRTV. Er rät dazu, beim Trinken auch darauf zu achten, dass man ausreichend Sodium und Elektrolyte wie Natrium und Kalium aufnimmt. Auch in Alaska gab es einen Todesfall, bei dem Wasser eine zentrale Rolle spielte. Ein Kajak-Fahrer filmte wohl seinen eigenen Tod. (sp)

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