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Jet-Trümmer treffen Familien-Auto in Italien und töten Mädchen - Vater: „Habe versucht sie zu retten“

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Nach einem Flugzeug-Absturz der italienischen Luftwaffe in Italien stirbt ein fünfjähriges Mädchen. Ihr Vater versuchte, sie zu retten.

Update vom 19. September, 7.47 Uhr: Die Staatsanwaltschaft von Ivrea hat gegen den Piloten Oscar Del Dò, dessen Flugzeug am Sonntag (17. September) abgestürzt ist und dabei ein fünfjähriges Mädchen getötet hat, einen Ermittlungsbescheid wegen Verdachts auf Totschlag und Herbeiführen eines Flugunglücks erlassen. Dem Piloten wurde ein Pflichtverteidiger zur Seite gestellt, wie die italienische Zeitung La Stampa berichtet.

Nach tödlichem Flugzeug-Absturz in Italien: Pilot äußert sich

Update vom 18. September, 14.27 Uhr: Bei einem Flugzeugabsturz der italienischen Luftwaffe ist ein fünf Jahre altes Mädchen gestorben. Die Kunstflugstaffel probte für einen Auftritt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Luftwaffe. Trümmer des Flugzeugs trafen ein Auto, in dem neben der Fünfjährigen auch ihre Eltern und ihr Bruder saßen. Sie alle erlitten Verletzungen, der 12 Jahre alte Junge liegt mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus.

Der Vater kämpft indes offenbar mit Selbstvorwürfen. Der Versuch, das Mädchen mitsamt des Kindersitzes aus dem Auto zu ziehen, scheiterte. „Ich konnte sie nicht losmachen, was habe ich falsch gemacht?“, sagte er gegenüber der Zeitung Corriere della Sera. „Ich habe einen Feuerball auf uns zukommen sehen“, beschrieb er die Momente kurz vor dem Unglück zudem gegenüber La Stampa, wie nau.ch berichtete. Abschirmversuche gegen das Feuer mit den bloßen Armen blieben ebenfalls erfolglos.

„Dann musste ich mit dem Schleudersitz abspringen“: Pilot spricht erstmals über Flugzeugabsturz

Der Pilot soll mehr als 2000 Flugstunden hinter sich haben, schrieb die italienische Zeitung Il Giornale. Der 35-Jährige besetzte in der Formation die Position „Pony 4“ - also die zweite Position von links. „Pony 4 teilte dem Formationsführer mit, dass der Motor aufgrund des Zusammenstoßes mit einigen Vögeln ausgefallen sei“, zitierte Il Giornale Urbano Floreani, Sprecher der italienischen Luftwaffe.

Der Pilot äußerte sich gegenüber La Stampa. Demnach sagte er, dass er so lange wie möglich versucht habe, den Kurs des Flugzeugs zu halten. „Dann musste ich mit dem Schleudersitz abspringen, weil das Flugzeug abgestürzt ist.“ Er hatte das Auto der Familie offenbar nicht gesehen.

Flugzeug-Absturz in Italien: Zeuge schildert seine Beobachtungen - „Schreckliche Szene“

Update vom 17. September, 21.23 Uhr: Nach dem tragischen Flugzeugabsturz in Italien, bei dem ein fünfjähriges Mädchen starb, hat ein Augenzeuge seine Beobachtungen geschildert. Michele Scarpello befand sich zusammen mit seiner Frau in der Nähe des Unglücksortes, als das Flugzeug abstürzte. „Wir hörten den Einschlag, es war 16.50 Uhr“, berichtete Scarpello der italienischen Zeitung La Stampa. Das Ehepaar eilte sofort zur Unglücksstelle, um Erste Hilfe zu leisten. „Auf dem Boden sahen wir das tote Kind liegen. Eine schreckliche Szene, die man nur schwer vergessen kann“, fügte Scarpello hinzu.

Dr. Giovanni La Valle, Generaldirektor der städtischen Gesundheitsverwaltung, dankte derweil allen Helfern für ihren Einsatz. „Ich möchte mich bei allen Fachleuten bedanken, die sich sofort um eine so komplexe Situation gekümmert haben, auch wegen der emotionalen Auswirkungen, die mit der besonderen Situation verbunden sind“, äußerte La Valle. Er drückte der betroffenen Familie sein Beileid aus.

Tödlicher Flugzeug-Absturz in Italien: Kampfflugzeug kracht nach dem Start in Landebahn

Erstmeldung vom 17. September, 16.39 Uhr: Turin – In Italien ereignet sich eine Tragödie. Während eines Probefluges der italienischen Kunstflugstaffel bei Turin ist am Samstag (16. September) ein Flugzeug abgestürzt. Dabei kommt ein fünfjähriges Mädchen ums Leben.

Videos in den sozialen Medien hielten das Unglück am Flughafen Turin in Caselle fest. Zu sehen war ein Flugzeug der Luftwaffe, das sich kurz nach dem Start von seiner Formation trennte und mit hoher Geschwindigkeit auf der Landebahn aufschlug. Unmittelbar darauf ging es in Flammen auf. Bei der Maschine soll es sich dem Branchen-Portal Aerotelegraph um das Kampfflugzeug „Aermacchi MB-339“ handeln.

Der Pilot konnte sich vor dem Bodenkontakt noch aus dem Flugzeug schleudern und mit einem Fallschirm landen. Wie die italienische Zeitung La Stampa berichtete, soll sich der Pilot dabei verletzt haben, konnte jedoch noch am selben Abend das Krankenhaus wieder verlassen.

Tragödie in Italien: Auto der Familie von brennenden Flugzeug-Trümmern getroffen

Weniger Glück hatte dagegen eine Familie, die mit dem Auto auf einer nahe gelegenen Landstraße fuhr. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge sollen brennende Trümmer des Kampfflugzeuges das Auto getroffen haben. Dabei wurde das fünfjährige Mädchen getötet, ihr Bruder erlitt schwere Verbrennungen. Auch die beiden Eltern der Kinder wurden verletzt.

Feuerwehrleute arbeiten an der Unfallstelle, an der die Trümmer eines verbrannten Autos zu sehen sind.
Feuerwehrleute arbeiten an der Unfallstelle, an der die Trümmer eines verbrannten Autos zu sehen sind. © Matteo Secci/dpa

Die genauen Umstände des Vorfalls sind bislang unklar. Das Flugzeug stürzte bei einer Probe der Kunstflugstaffel für einen Auftritt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Luftwaffe am Sonntag (17. September) ab. Die Feier wurde abgesagt. Wie La Stampa berichtete, könnte die Maschine womöglich mit einem Vogelschwarm kollidiert sein, woraufhin der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verloren haben könnte.

Reise-Chaos Flugzeug-Absturz in Italien: Flughafen Turin weiterhin gesperrt

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich schockiert über die Tragödie. Der Tod des kleinen Mädchens erfülle sie mit tiefer Trauer, schrieb die Politikerin beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) am Samstag (16. September).

Der internationale Flughafen Turin wurde nach dem Vorfall in Italien geschlossen. Die Auswirkungen auf den Reiseverkehr dürften erheblich sein. Auf der Webseite teilte der Flughafen mit, dass dieser bis Sonntagnacht geschlossen bleibe. Reisenden wird geraten, sich für Umbuchungen an die Fluggesellschaft oder das Reisebüro zu wenden. Die meisten Flüge wurden storniert, darunter auch ein Flug nach München am späten Nachmittag, oder werden unter anderem über Mailand umgeleitet.

Im vergangenen Jahr starb ein Münchner Kommissar bei einem Flugzeug-Absturz in Mittelfranken. In den USA verlor eine TV-Moderatorin ihr Leben bei einem Flugzeug-Absturz auf dem Weg nach Atlanta. (kas/dpa)

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