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Klima-Kleber wollen „Betonhände“ gezielter einsetzen

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Von: Robin Dittrich

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Die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ sind auch als Klima-Kleber bekannt. Die sogenannten „Betonhände“ sollen nur noch strategisch eingesetzt werden.

München – Viele Autofahrer in weiten Teilen Deutschlands hatten schon mit ihnen zu tun: den Klimaaktivisten der „Letzten Generation“. Eine spezielle Aktion der Klima-Kleber soll zukünftig seltener eingesetzt werden – die sogenannten „Betonhände“.

Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ greifen zu radikaleren Methoden

Um für das Einhalten der Klimaziele zu demonstrieren, klebt sich die „Letzte Generation“ regelmäßig auf den Straßen in Deutschland und Österreich fest. Die Aktionen der Klimaaktivisten zeigten zuletzt immer extremere Züge – vonseiten der „Letzten Generation“ sowie von Autofahrern und Passanten. Letztere gingen immer häufiger dazu über, die Demonstranten schlichtweg von der Straße zu zerren, sie zu treten und zu schlagen, damit Autos passieren konnten.

Die „Letzte Generation“ setzte bei ihren Demonstrationen immer häufiger sogenannte „Betonhände“ ein.
Die „Letzte Generation“ setzte bei ihren Demonstrationen immer häufiger sogenannte „Betonhände“ ein. © Paul Zinken/dpa (Symbolbild)

Doch auch die Methoden der Klimaaktivisten werden zunehmend radikaler. Wie unter anderem bei den Demonstrationen in Berlin zu sehen war, klebten sich diese nicht nur mit Sekundenkleber an der Straße fest. Stattdessen nutzten die Klima-Kleber ein Gemisch aus Sand und Kleber, um sich an der Fahrbahn zu befestigen. Das Problem dabei: Die Polizei bekommt das „Betongemisch“ nicht so leicht vom Asphalt gelöst, wie herkömmlichen Kleber. Mit Presslufthämmern und Trennschleifern mussten sie die Demonstranten von der Straße entfernen.

Klimakleber sollen „Betonhände“ strategischer einsetzen

Die Polizei musste sogar Teile des Asphalts aufbrechen, um die Klima-Kleber von der Straße zu lösen. In einer öffentlichen Chatgruppe der „Letzten Generation“ auf Instagram äußerte sich die „Kerngruppe“ der Aktivisten zu den Aktionen. Diese sprach davon, dass die Klimaaktivisten viel Mut bewiesen hätten, als sie die sogenannten „Betonhände“ einsetzten. Fortan wolle man diese extreme Methode jedoch nur noch sporadisch zum Einsatz kommen lassen. „Betonhände machen viel Sinn, wenn die Störung dadurch erhöht wird“, wird dazu geschrieben – andernfalls seien sie „nicht bürgerlich oder anschlussfähig.“

Auch an Autoreifen und Antriebswellen klebten sich die Demonstranten in letzter Zeit immer häufiger fest. Problematisch sind für die „Letzte Generation“ nicht nur die längerfristigen Straßenblockaden. Auch die Bußgelder der Aktivisten scheinen die Klima-Kleber zunehmend nicht mehr stemmen zu können. Die größtenteils durch Spenden finanzierten Klimaaktivisten starteten Mitte Mai einen Aufruf zu Kleinspenden. Ihnen fehlen nach eigenen Angaben rund 840.000 Euro bis September, um sich finanzieren zu können: „Mehr Widerstand braucht auch mehr Geld.“

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