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Entspannteres Fliegen? Erster Flughafen streicht strenge Handgepäck-Regel

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Eine Mitarbeiterin der Bundespolizei hält auf einem Flughafen an der Flugsteigkontrolle einen Beutel mit Fläschchen hoch.
Flüssigkeiten im Handgepäck bei Flugreisen: Der erste Flughafen hat jetzt die 100-Milliliter-Grenze wieder abgeschafft. So können sich die Fluggäste schneller durch die Sicherheitskontrollen bewegen. (Symbolbild) © Oliver Berg/dpa

Mehr Flüssigkeiten im Handgepäck: Ein Traum für jeden Fluggast. An einem Flughafen wurde die weltweit gültige Regelung nun abgeschafft.

London – Die Sicherheitskontrolle des Handgepäcks am Flughafen ist für viele Reisende eine lästigste Prozedur vor einem Flug. Haben die Fluggäste versehentlich verbotene Gegenstände mit eingepackt oder die Flüssigkeitsbegrenzungen nicht beachtet, können die Kontrollen eine gefühlte Ewigkeit dauern. In London ist damit jetzt Schluss: Am London City Airport können Reisende ab sofort Laptops und Flüssigkeiten im Handgepäck lassen, wenn sie die Sicherheitskontrolle passieren.

Das Drehkreuz im Osten Londons ist offiziell der erste britische Mainstream-Flughafen, der die seit 2006 gültige Regelung aufgehoben hat, heißt es in einem Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian. Nach einem vereitelten transatlantischen Bombenanschlag wurde im Jahr 2006 erstmals die 100-ml-Grenze für Flüssigkeiten, Pasten und Gele im Handgepäck eingeführt.

Flughafen in London lockert 100-Milliliter-Grenze für das Handgepäck

Wie es bei The Guardian weiter heißt, können Passagiere, die vom Flughafen London City fliegen, ab sofort Flüssigkeiten in Behältern von bis zu zwei Litern in ihrem Handgepäck mitnehmen. Da das Gepäckkontrollsystem auf neueste CT-Scanner (Computertomografie) aufgerüstet wurde, kann ein 3D-Bild des Handgepäck-Inhaltes erstellt werden. Fluggäste müssen daher auch nichts mehr in der Sicherheitskontrolle auspacken.

Besondere Vorschriften für die Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck
Regelung:Flüssigkeiten in Behältnissen mit einem Fassungsvermögen von jeweils bis zu 100 Milliliter müssen in einem durchsichtigen, wieder verschließbaren 1-Liter-Kunststoffbeutel verpackt sein, pro Fluggast ist die Mitnahme von einem 1-Liter-Beutel zulässig
Gültig seit:6. November 2006
Wo:auf den Flughäfen der Europäischen Union
Ausnahme:Duty-free-Einkäufe
Quelle: Bundespolizei Deutschland

Der schleichende Prozess des Ablegens von Gegenständen auf mehreren Tabletts ist somit vorbei. Mit den neuen Scannern, die pro Spur bis zu 550 Tabletts pro Stunde durchleuchten, können sich die Fluggäste schneller durch die Sicherheitskontrollen bewegen. Das Sicherheitspersonal am London City Airport fordert die Passagiere sogar auf, „alles in ihren Taschen zu lassen“, damit die Menschen viel schneller durch die Kontrollen kommen können, heißt es bei The Guardian.

100-Milliliter-Grenze im Handgepäck: Flughäfen in Deutschland planen neues Kontrollsystem

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt London die geplante Umstellung angekündigt. Auch hierüber berichtete The Guardian. London City sei mit voraussichtlich fast vier Millionen Fluggästen in diesem Jahr der erste große britische Flughafen, der die 100-Milliliter-Grenze vollständig lockern kann.

An anderen Flughäfen, einschließlich Heathrow, laufen Versuche. Auch an Flughäfen in Deutschland soll noch in diesem Jahr aufgrund des neuen Kontrollsystems die 100-Milliliter-Begrenzung für Flüssigkeiten im Handgepäck fallen. (hg)

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