Discounter oder Supermarkt - Was genau macht eigentlich den Unterschied aus?
Edeka. Rewe. Penny. Lidl. Aldi. Netto. Kaufland. Die Liste deutscher Lebensmittelgeschäfte ließe sich noch ewig fortführen. Doch bei der Unterscheidung von Supermarkt und Discounter kommen wir in Verlegenheit.
München - Manchmal sind wir etwas borniert. Gerade in den kleinen Dingen des Alltags meinen wir, uns auszukennen, und schenken ihnen - vielleicht gerade darum - wenig Beachtung. Kaufen wir Lebensmittel ein, gehen wir „mal schnell zu Lidl“ oder „schauen noch kurz bei Edeka vorbei“. Und würde uns jemand fragen, wo denn zwischen beiden der Unterschied liegt, wäre unsere Antwort klar: Lidl ist ein Discounter, Edeka ein Supermarkt. Doch ist das wirklich so?
Supermarkt und Discounter: Das macht bei Lebensmittelhändlern den Unterschied
Auf den ersten Blick sind Supermarkt und Discounter nicht so leicht voneinander zu unterscheiden. Beide nutzen das Prinzip der Selbstbedienung, sind reich an Filialen, betreiben professionelles Marketing und legen - besonders in den letzten Jahren - zunehmend Wert auf die ansprechende Gestaltung des Marktes.

Die Idee, der Discounter, abgeleitet vom englischen „discount“ (dt.: Preisnachlass), ließe sich an niedrigen Preisen und großen Rabatten erkennen, führt - gerade auch in Anbetracht der momentanen Teuerungsraten von Lebensmitteln - nicht wirklich zu sicheren Ergebnissen. tz.de bringt darum Licht ins Dunkel:
Discounter | Supermarkt | |
Marktambiente | Es gibt wenig Dekoration; Waren werden oftmals in Kartons oder Paletten angeboten. | Die Waren werden ansprechend ausgelegt; der Markt, der min. 400 qm aufweisen muss, ist vielerorts jahreszeitlich dekoriert. |
Warenvielfalt | Zwischen 1.000 und 3.500 verschiedene Artikel sind in großer Stückzahl erhältlich; Ladenhüter gibt es so gut wie keine. | Bis zu 40.000 unterschiedliche Produkte bieten die Vollsortimenter an; diese werden meist nur in geringer Stückzahl angeboten. |
Preise | Die Preise sind wegen der Einsparungen an Produktpräsentation und geringeren Lagerkosten i.d.R. niedriger. | Die Preise sind wegen der Marktgestaltung und dem breiten Angebot meist etwas höher. |
Markenartikel | Es wird stark auf diverse Eigenmarken gesetzt; Markenprodukte finden sich nur vereinzelt und oft auch nur kurzfristig. | Neben wenigen Eigenmarken steht eine breite Palette an Markenprodukten zur Verfügung. |
Service & Nonfood | Einen Servicebereich gibt es i.d.R. nicht. Nonfood-Artikel wie Schreibwaren, Zeitungen und Zigaretten sind kein fester Bestandteil des Sortiments. | Mit z.B. Käse-, Wurst- oder Fischtheke gibt es einen Servicebereich. Eine Vielfalt an Nonfood-Artikel ist dauerhaft im Markt erhältlich. |
Edeka, Lidl, Aldi und Rewe: Das sind die Supermärkte, das die Discounter
Dies vorausgeschickt, lassen sich die bekannten Lebensmittelhändler gut in Supermärkte und Discounter unterteilen. So gilt:
- Supermärkte: Edeka, Rewe, Kaufland
- Discounter: Aldi, Penny, Netto, Lidl
Zu beachten ist für die Einkaufs-Experten unter uns, dass man Discounter noch in Hard-Discounter und Soft-Discounter unterscheiden kann. Während Aldi zur erstgenannten Gruppe zählt, ist Lidl ein Soft-Discounter; mit einer größeren Auswahl an Artikeln und einem soliden Angebot an Markenware vereint er Teile von Discounter- und Supermarktcharakter. Solange die gewünschten Produkte jedoch zum angemessenen Preis über das Kassenband rollen, bleibt es aber meist bei eingangs genannter Gleichgültigkeit: Egal, ob Supermarkt oder Discounter - Hauptsache, es schmeckt. (askl)