Kaufland-Angriff auf die Schokoholiker: „Abgabe in haushaltsüblichen Mengen“ für Milka

Ein Kaufland-Kunde setzt sich auf Twitter für sein „Recht auf Schokolade“ ein und stellt die haushaltsübliche Menge des Supermarkts infrage.
Neckarsulm - Es gibt wohl wenige Themen, auf die sich Menschen so gut einigen können, wie auf den Schokoladenkonsum. Fast alle mögen die süße Leckerei: Rund 75 Prozent der Deutschen essen mindestens einmal pro Woche Schokolade, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Splendid-Research ergab. Jeder sechste Mensch in Deutschland sogar täglich. Doch bei der Frage, was eine haushaltsübliche Menge ist, gehen die Meinungen offenbar auseinander.
Kaufland-Schild begrenzt Abgabe von Schokolade auf „haushaltsübliche Menge“
Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie sind sich die Supermärkte in Deutschland der Dynamik von Hamsterkäufen bewusst. Bei einem besonders guten Milka-Angebot wollte die Supermarkt-Kette Kaufland dem Kauf auf Vorrat nun offenbar vorbeugen, indem sie die Abgabe der Schokolade auf eine „haushaltsübliche Menge“ begrenzte. Denn der Hersteller Milka gehört hierzulande zu den beliebtesten Schokoladensorten - auch wenn der Schoko-Riese kürzlich mit einer Änderung seines Rezepts die Gemüter erhitzte.
Ein Kunde in Berlin reagierte über die Kaufland-Angabe der haushaltsüblichen Abgabemenge amüsiert und schrieb auf Twitter: „Kaufland, was ein Angriff auf alle Schokoholiker dieser Welt, die das Recht haben sollten, mehr als 32 Tafeln zu essen!“
Warum der Kaufland-Kunde mit seinem Scherz gar nicht so unrecht hat
Ein Blick auf die Statistiken in Deutschland verrät: Der Kaufland-Kunde hat mit seinem Witz gar nicht so unrecht - zumindest wenn man den durchschnittlichen Schokoladenkonsum pro Jahr heranzieht. Denn Angaben des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) zufolge konsumiert jeder Mensch in Deutschland im Schnitt neun Kilogramm Schokolade pro Jahr - also 90 Tafeln.
Vor 50 Jahren aßen die Deutschen im Schnitt noch 50 Tafeln pro Jahr, besonders in der Corona-Pandemie zog der Konsum nochmals deutlich an. Nur die Schweizer Nachbarn können da international mithalten, Deutschland und die Alpenrepublik wechseln sich als Spitzenreiter beim Schokoladenkonsum in den vergangenen Jahren immer wieder ab.