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Erdbeben-Katastrophe in Marokko: Nach abgelehnter Hilfe – Regierung kündigt eigenes Programm an

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Fast 3000 Todesopfer forderte das Erdbeben in Marokko. Unzählige Menschen sind verletzt oder mittellos. Helfen will sich die Regierung offenbar nur selbst.

Update vom 14. September, 22.46 Uhr: Nachdem die marokkanische Regierung stark dafür kritisiert wurde, nur bedingt Hilfe aus dem Ausland anzunehmen, hat das Land nun ein erstes eigenes Hilfsprogramm für die Menschen im Erdbebengebiet angekündigt. Das Büro des Königs teilte am Donnerstag nach einer Sitzung unter Vorsitz von Mohammed VI. mit, dass damit die Bewohner von rund 50.000 ganz oder teilweise zerstörten Gebäuden unterstützt werden sollen.

Betroffene Bewohner sollen laut den Angaben in provisorischen Unterkünften untergebracht werden, die vor Kälte und schlechtem Wetter schützen, oder in Aufnahmezentren, die „mit allen notwendigen Annehmlichkeiten ausgestattet sind“. Außerdem hätten die marokkanischen Behörden auch Soforthilfen von 30.000 Dirhams (rund 2.750 Euro) für von der Erdbebenkatastrophe betroffene Haushalte angewiesen. Für komplett eingestürzte Gebäude sollen rund 12.800 Euro bewilligt werden, für den Wiederaufbau teilweise zerstörter Häuser rund 7.300 Euro.

Update vom 14. September, 13.27 Uhr: Noch immer sind Dörfer nach dem Erdbeben in Marokko von der Außenwelt abgeschnitten. Rettungskräfte werfen deshalb Hilfspakete aus Flugzeugen in entlegenen Regionen ab. Derweil helfen Freiwillige und kümmern sich um die Menschen in Not, darunter auch eine Urlauberin aus Frankreich. „Diese Leute haben nichts“, schilderte sie gegenüber CNN.

Schwer getroffen hat es auch das entlegene Dorf Tenzirt im Atlasgebirge, etwa 80 Kilometer von Marrakesch entfernt. Das Beben habe fast die gesamte Ortschaft von der Landkarte ausradiert, berichtete die arabische Nachrichtenagentur Al Jazeera. Tenzirt „gibt es nicht mehr“, sagte ein Bewohner dem Portal. Die meisten Häuser hätten sich in Ruinen verwandelt. Auch öffentliche Verkehrsmittel fehlen, lediglich ein Transporter bringt Verletzte in Krankenhäuser nach Marrakesch.

Viele der Überlebenden schlafen unter freiem Himmel und warten vergeblich auf Hilfe. „Letzte Nacht sind wir fast vor Kälte gestorben“, schilderte ein weiterer Bewohner. Die Regierung in Marokko steht unter Druck, mehr internationale Hilfe anzunehmen. Bislang hat das nordafrikanische Land offiziell nur Unterstützung aus vier Ländern akzeptiert.

Erdbeben in Marokko: Hilfstransport des Deutschen Roten Kreuzes plötzlich abgesagt

Update vom 14. September, 8.14 Uhr: In Marokko herrscht nach wie vor Ausnahmezustand. Der vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung mangelt es weiter an notwendigen Dingen zum Überleben. Besonders entlegene Regionen im schwer getroffenen Atlasgebirge konnten Rettungskräfte bisher noch nicht erreichen. Etwa 100.000 Kinder sind von der Katastrophe betroffen, meldete das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef).

Eigentlich sollte am Donnerstag ein Hilfstransport des Deutschen Roten Kreuzes in die Erdbebengebiete geschickt werden, darunter Familienzelte und Bodenmatten. „Aus Gründen, auf die wir und auch unsere Partner der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung keinen Einfluss haben, wurden kurzfristig neue Regularien und Vorschriften bekanntgegeben, die den Start des Flugzeugs am heutigen Tag unmöglich machen“, hieß es in einer Mitteilung des DRK. Die Regierung in Marokko steht unter Druck, mehr internationale Hilfe anzunehmen. Bislang hat das nordafrikanische Land offiziell nur Unterstützung aus vier Ländern akzeptiert.

Nach dem Erdbeben am 8. September 2023 mangelt es Betroffenen an Lebensmitteln und Wasser.
Nach dem Erdbeben am 8. September 2023 mangelt es Betroffenen an Lebensmitteln und Wasser. © Kiko Huesca/imago

Zudem warnte die marokkanische Nachrichtenseite Hespress vor möglichem Menschenhandel mit jungen Mädchen. In den sozialen Medien würden Beiträge kursieren, in denen marokkanische Männer die Not auszunutzen versuchten und vorschlügen, minderjährige Erdbebenopfer zu heiraten, um sie „vor ihren Tragödien zu bewahren“, hieß es. Die Behörden meldeten bisher 2946 Tote und 5674 Verletzte. Es wird allerdings befürchtet, dass die Zahlen steigen.

Erdbeben in Marokko: Not der Bevölkerung wächst – viele Menschen obdachlos

Update vom 13. September, 7.18 Uhr: Nach dem Erdbeben in Marokko wächst die Not und Verzweiflung bei Betroffenen. Die Versorgungslage für die Überlebenden ist nach dpa-Angaben weiterhin sehr problematisch. Viele Menschen, die durch das Beben obdachlos wurden, müssen dringend mit Lebensmitteln und Wasser versorgt werden. In den Katastrophengebieten wird ab Mittwochnachmittag leichter Regen erwartet. „Selbst leichte Niederschläge könnten die Rettungs- und Hilfsbemühungen in der am stärksten betroffenen Region im Atlasgebirge behindern und auch die Bewohner gefährden“, berichtete das marokkanische Nachrichtenportal Hespress. Gerüchte über bevorstehende heftige Regenfälle dementierte hingegen das Wetteramt.

Mehr als 2900 Menschen kamen den jüngsten Zahlen des Innenministeriums zufolge ums Leben. Bisher seien mit Stand gestern Mittag 5530 Verletzte gezählt worden. Die marokkanische Regierung steht weiter unter wachsendem Druck, mehr internationale Hilfe anzunehmen. Gestern besuchte König Mohammed VI., wie die Nachrichtenagentur MAP meldete, ein Krankenhaus mit Verletzten in Marrakesch.

Eigene Bevölkerung übt nach Erdbeben Kritik an Marokkos Regierung

Update vom 12. September, 22.23 Uhr: Nach den heftigen Erdbeben gerät die marokkanische Regierung zunehmend in die Kritik. Aus Berlin vernahm man bereits Unverständnis darüber, dass das Land nur ausgewählte Hilfe aus dem Ausland annehme. Nun kommen kritische Stimmen auch aus der eigenen Bevölkerung.

Ein Anwohner aus Asni sieht nach dpa-Informationen die Schuld für das Unglück bei der Regierung. „Sie will nicht, dass die Häuser hier erdbebensicher gebaut werden – aus Angst, sie könnten ihren Charme für Touristen verlieren“, sagte der Mann, der bei einer lokalen Zeitung arbeitet. Das Bergdorf liegt südlich von Marrakesch, was besonders von der Katastrophe betroffen ist.

Das Atlas-Gebirge mit seiner schönen Landschaft und den an die roten Berghänge gebauten Dörfern ist eine beliebte Reiseregion. Aber nach Einschätzung von Experten sind die Häuser nicht robust genug gebaut, um starken Erschütterungen standzuhalten. Erdbeben sind in Nordafrika allerdings eher selten.

Faeser sichert Marokko Erdbeben-Hilfe zu – THW wartet nur noch auf das Gesuch der Regierung

Update vom 12. September, 19.42 Uhr: Die Hoffnung, noch Überlebende nach dem heftigen Erdbeben in Marokko zu finden, ist schwindend gering. Doch die Not ist auch für Überlebende weiterhin groß: Weit über 5000 Verletzte seien es nach Angaben des Innenministeriums. Unzählige haben durch die Erdstöße ihr Zuhause und sämtliches Hab und Gut verloren. Darunter auch viele Familien, die in den derzeit kalten Nächten im Freien schlafen müssten.

Nach Informationen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) sind etwa 100.000 Kinder von der Katastrophe betroffen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser signalisierte, dass das Unterstützungsangebot aus Deutschland gegeben ist. „Sobald wir mehr Informationen haben, welche Hilfe konkret benötigt wird, können wir unsere Spezialisten nach Marokko entsenden“, schrieb sie auf auf X mit. Das Technische Hilfswerk stehe bereit und bereite Hilfslieferungen vor, um die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten zu unterstützen, schreibt die SPD-Politikerin auf der früheren Twitter-Plattform.

„Fühlen uns komplett vergessen“: Betroffene kämpfen mit Folgen des Erdbebens in Marokko

Update vom 12. September, 15.36 Uhr: Inzwischen ist die Wahrscheinlichkeit, noch weitere Überlebende unter den Trümmern zu finden, verschwindend gering. Dennoch arbeiten die Einsatzkräfte vor Ort unermüdlich weiter. Der Fokus liegt jedoch zunehmend darauf, Notunterkünfte zur Verfügung zu stellen, berichtet die dpa. In vielen abgelegenen Gegenden sei kaum etwas von der Hilfe zu spüren gewesen. So sagte eine Bewohnerin des Bergdorfes Imoulas: „Wir fühlen uns komplett vergessen. Niemand ist gekommen, um uns zu helfen.“

Um den Betroffenen zu helfen, müssen auch entsprechende Geldmittel zur Verfügung stehen. Und während die Regierung versprach, in den kommenden Tagen Details über Entschädigungszahlungen zu nennen, richtet sich Caroline Holt, Vertreterin des Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit: „Wir haben einen Bedarf von 100 Millionen Schweizer Franken (105 Millionen Euro), um auf die dringlichsten Bedürfnisse reagieren zu können.“

World Central Kitchen bringt Erdbeben-Hilfe in abgelegene Gebiete in Marokko

Viele Gemeinden sind durch das Erdbeben von der Außenwelt abgeschnitten. Die gemeinnützige Organisation World Central Kitchen ist unter anderem im Erdbebengebiet im Einsatz und versorgt diese Gebiete via Helikopter mit Essen. Laut einem Tweet des Gründers und Küchenchefs José Andrés transportiere die Organisation zudem Ärzte in diese abgelegenen Regionen und evakuieren Verwundete.

Nach dem Erdbeben in Marokko ist ein schneller Wiederaufbau nötig – Regierung arbeitet Plan aus

Update vom 12. September, 10.02 Uhr: Auch das Hilfsangebot aus Österreich hat die marokkanische Regierung vorerst abgelehnt. Nur vier Hilfsangebote – von Spanien, Großbritannien, Qatar und den Vereinigten Arabischen Emiraten – wurden bisher angenommen. Steffen Krüger, Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rabat, ist jedoch davon überzeugt, dass „Marokko in den nächsten Tagen auch andere Länder einladen wird“, an den Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen teilzuhaben. Das sagte er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk.

Mit jeder Stunde sinkt die Wahrscheinlichkeit, weitere Überlebende in den Trümmern zu finden. Dennoch arbeiten die Hilfskräfte weiterhin daran, in schwer zugängliche Gebiete vorzudringen, die ebenfalls vom Erdbeben betroffen sind. Außerdem wollen die vielen Menschen versorgt werden, die durch das Beben verletzt wurden oder ihre Häuser verloren haben.

Steffen Krüger sieht den Wiederaufbau als besonders dringliches Anliegen an. Denn „die Regenzeit beginnt dort bald in der Region und natürlich dann auch der Winter. Und gerade in den höheren Gebieten fällt auch öfter mal Schnee und es gibt Minusgrade“, erklärt er.

Das ist auch der marokkanischen Regierung klar. Bereits am Freitag arbeitete ein Ministerausschuss unter Leitung von Premierminister Aziz Akhannouch einen Wiederaufbauplan aus, der Entschädigungszahlung für betroffene Familien einschließt, wie das Portal Morocco World News berichtet. Die genauen Details sollen in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.

Marokko nimmt Erdbebenhilfe von nur vier Ländern an

Update vom 12. September, 7.15 Uhr: Die Zahl der Toten steigt weiter und die Befürchtungen sind groß, dass es nicht bei der Zahl 2862 bleibt. Doch noch immer lehnt Marokko Hilfe aus Ländern wie Deutschland ab. Bislang zeigte die Regierung in Rabat daran jedoch kein Interesse. Marokko habe sich aber für das Angebot bedankt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Spanien, Großbritannien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind die einzigen vier Länder, deren Hilfe Marokko bisher annahm. Beamte des Landes rechtfertigten dies damit, dass es ihrer Einschätzung nach zu chaotisch wäre, wenn plötzlich Teams aus der ganzen Welt eintreffen würden.

Dabei wird die Suche immer verzweifelter. Und in der Bevölkerung wächst die Wut auf die Regierung, weil die Hilfe zur Suche und Wiederaufbau nicht vorankommt. In den schwer zugänglichen Erdbebengebieten in Marokko arbeiten die Einsatzkräfte nach Überlebenden am Rande der Erschöpfung. Teils mit bloßen Händen müssen sie sich bei großer Hitze durch Schutt und Trümmerhaufen vorkämpfen. Doch die Hoffnung, am vierten Tag nach dem schweren Erdbeben vom Freitagabend Menschen noch lebend zu finden, schwindet von Stunde zu Stunde. Dutzende Dörfer seien zerstört, berichtete die marokkanische Nachrichtenseite Hespress. Die Einwohner müssten nicht nur die Toten bergen und begraben, es mangele auch an Lebensmitteln und Wasser.

Der Einsatzleiter eines britischen Hilfstrupps warnte im Sender BBC vor einem steigenden Risiko von Krankheiten, wenn sich die Hilfe weiter verzögere. Die Einsatzkräfte versuchten unterdessen weiter, in entlegene Bergdörfer vorzudringen. Mit schwerem Gerät wie Bulldozern mussten in dem zerklüfteten Gelände Straßen von Geröll befreit werden, damit Krankenwagen nach Erdrutschen durchkommen.

Update vom 11. September, 22.49 Uhr: Das Innenministerium hat die Zahlen der Todesopfer nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko aktualisiert. Bislang verloren 2862 Menschen ihr Leben, 2562 wurden verletzt. Die endgültige Zahl der Todesopfer ist nach wie vor unklar. Das Beben am Freitagabend erreichte eine Stärke von 6,8 und gilt als schlimmstes seit Jahrzehnten.

Marokko verzichtet nach Erdbeben auf Hilfe aus Deutschland

Update vom 11. September, 21.11 Uhr: Rettungskräfte aus Großbritannien unterstützen Marokko bei Einsätzen nach dem verheerenden Erdbeben. Das teilte der britische Botschafter Simon Martin beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) mit. Auch eine Spezialeinheit des spanischen Militärs mit Suchhunden beteiligt sich an den Bergungseinsätzen.

Hilfe aus anderen Ländern, unter anderem Deutschland und Frankreich, wurde vorerst abgelehnt. Die Regierung in Rabat ließ bislang nur Helfer aus Spanien, Großbritannien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten ins Land. Mutmaßungen über diplomatische Spannungen wiesen Frankreich und Deutschland zurück. „Das Land kann nur allein bestimmen, welche Hilfe und in welchem Zeitraum es sie braucht“, sagte die französische Außenministerin Catherine Colonna. Auffällig sei, dass sich Marokko offensichtlich mit „befreundeten Monarchien“ umgibt, merkte der französische Historiker Pierre Vermeren an, der an der Universität Sorbonne lehrt.

Neben humanitärer Hilfe benötigen die Menschen in Marokko auch psychologische Unterstützung, hieß es in einem Bericht der Hilfsorganisation Care. Vor allem der „emotionale Schaden, der von dem erlebten Grauen und der ausgestandenen Angst verursacht wurde“, wiege schwer, erklärte Hlima Razkaoui, Generalsekretärin von Care Marokko.

Zahl der Todesopfer nach Erdbeben in Marokko steigt weiter

Update vom 11. September, 18.07 Uhr: Inzwischen sind 2681 Menschen bei dem verheerenden Erdbeben in Marokko ums Leben gekommen. Das teilte das Innenministerium am Montagnachmittag mit. 2501 Menschen seien verletzt worden. Den Angaben zufolge wurden 90 Prozent der Todesopfer bereits begraben.

Die Rettungskräfte haben nach wie vor Schwierigkeiten, entlegene Bergdörfer zu erreichen, teilte der marokkanische Justizminister Abdel Latif Wehbe dem arabischen Fernsehsender Al-Arabiya mit. Nahe des Epizentrums wurden Feldlazarette für Verletzte eingerichtet. Die endgültige Zahl der Todesopfer sowie das Ausmaß der Schäden sind aber weiterhin unklar, erklärte Wehbe.

Marokko lehnt Erdbeben-Hilfe aus Deutschland ab: THW sitzt auf gepackten Koffern

Update vom 11. September, 15.44 Uhr: Das Vorgehen der marokkanischen Regierung wirft Fragen auf: Bislang verzichtet das Land trotz etlicher Opfer und vielen Vermissten größtenteils auf internationale Hilfe. Auch an der Beteiligung von Such- und Rettungstrupps des Technischen Hilfswerks (THW) bestand noch kein Interesse.

Binnen kürzester Zeit kamen rund 50 Hilfskräfte des THW zusammen. Angesichts der ausgeschlagenen Hilfe seitens Marokko sowie der schwindenden Wahrscheinlichkeit, Verschüttete noch lebend zu bergen, zogen sich die Hilfskräfte vorerst zurück. Hilfsangebote bestehen allerdings auch über diese erste Phase der Bergung hinaus: Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums teilte mit, dass sich Deutschland bei Bedarf bei der Trinkwasserversorgung engagieren würde. Die „Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland“ (SEEWA) des THW stünde bereit, um vor Ort zu unterstützen, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisation.

Dass politische Gründe hinter dem Verzicht der Hilfe aus Deutschland stecken könnten, bezweifelte ein Sprecher des Auswärtigen Amte: „Ich glaube, politische Gründe kann man hier ausschließen für unseren Fall“. Die diplomatischen Beziehungen zu Marokko seien gut. Auch Frankreich bot Unterstützung an, Marokko lehnte ebenfalls dankend ab; ungeachtet des hohen Anteils marokkanisch-stämmiger Bürger in Frankreich. Die Europäische Union sicherte dem nordafrikanischen Land nach dem Unglück derweil eine Million Euro für humanitäre Hilfe zu.

Nach verheerenden Erdbeben in Marokko steigt die Zahl der Todesopfer auf 2497

Update vom 11. September, 13.04 Uhr: Während die Einsatzkräfte vor Ort weiterhin gegen die Zeit kämpfen und fieberhaft nach Verschütteten suchen, steigt die Zahl der Todesopfer auf 2497. Außerdem wurden durch die verheerenden Erdbeben in Marokko weitere 2476 Menschen verletzt. Das bestätigte das marokkanische Innenministerium am Montagmittag.

Hunderte Menschen werden demnach noch vermisst, etliche Ortschaften sind nach Erdrutschen nach wie vor nur schwer zu erreichen oder komplett von der Außenwelt abgeschnitten; insbesondere in Bergregionen. Derweil bleibt unter den Überlebenden die Angst vor Nachbeben. Viele Menschen haben mittlerweile die dritte Nacht infolge auf den Straßen verbracht.

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO sind alleine mehr als 300.000 Menschen in und um der Großstadt Marrakesch von der Katastrophe betroffen. Mit einer Stärke von 6,8 trafen die Beben in der Nacht zum Samstag (8. September) das Land im Norden Afrikas. Internationale Hilfe in Form von Such- und Rettungstrupps lehnt die Regierung bisher weitestgehend ab. Wer sich mit Spenden engagieren möchte, sollte den Empfehlungen vom Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) folgen.

Hilfskräfte aus Deutschland stehen nach Erdbeben in Marokko bereit, sind aber nicht erwünscht

Update vom 11. September, 10.44 Uhr: Weite Teile Landes liegen nach den heftigen Erdbeben in Trümmern. Dennoch lässt Marokko nur bedingt Hilfe aus dem Ausland zu. Derzeit hat die marokkanische Regierung einzig „auf die Unterstützungsangebote der befreundeten Länder Spanien, Katar, Großbritannien und Vereinigte Arabische Emirate reagiert“, wie aus einer Meldung der Nachrichtenplattform Hespress hervorgeht.

Auch Deutschland will Hilfe schicken. Noch am Samstagabend (9. September) bündelte das Technische Hilfswerk (THW) Einsatzkräfte aus Deutschland am Flughafen Köln/Bonn. „Die mehr als 50 Helferinnen und Helfer der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) des THW waren innerhalb kurzer Zeit bereit, um mit ihrer technischen Expertise humanitäre Hilfe in Marokko zu leisten“, betont THW-Präsidentin Sabine Lackner in einer Pressemitteilung am Sonntag (10. September).

Doch ein Hilfegesuch seitens der marokkanischen Regierung blieb bisher aus; trotz Unterstützungsangebot durch die Hilfsorganisationen des THW und I.S.A.R Germany (International Search and Rescue). In Berlin trifft die Entscheidung Marokkos auf Unverständnis. „Dass Rabat bislang auf deutsche Hilfe verzichtet, ist unverständlich“, sagte Carl-Julius Cronenberg (FDP), Vorsitzender der Parlamentarier-Gruppe Maghreb des Bundestages gegenüber dem Tagesspiegel. Es dürfe in der momentanen Situation nicht um „falsch verstandenen Nationalstolz gehen“, so der FDP-Politiker. Wichtig sei alleine „die schnellst- und bestmögliche Hilfe für die Opfer“. Im Sinne der betroffenen Familien appelliere Cronenberg an der marokkanischen Regierung, die internationalen Hilfen anzunehmen.

Marokko lehnt internationale Hilfe nach verheerenden Erdbeben größtenteils ab

Update vom 11. September 2023, 9.50 Uhr: Für die Einsatzkräfte vor Ort ist weitere Unterstützung eingetroffen: Such- und Rettungsteams aus Spanien und Großbritannien haben zum Montagmorgen die Arbeit in den Krisengebieten nach dem heftigen Erdbeben in Marokko aufgenommen. Das berichtet die marokkanische Nachrichtenagentur MAP.

Demnach sind 60 Such- und Rettungsexperten samt Ausrüstungen sowie vier Suchhunde aus Großbritannien angekommen, Spanien habe eine Spezialeinheit des Militärs mit Suchhunden geschickt. Auch kam Hilfe aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Weitere Hilfe hatte die marokkanische Regierung bislang abgelehnt. Laut der marokkanische Nachrichtenseite Hespress entschied sich das Innenministerium nach sorgfältiger Prüfung der Lage vor Ort dagegen, Unterstützungsangebote aus mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, anzunehmen. Ein Mangel an Koordinierung könne in solchen Situationen eher hinderlich denn hilfreich sein, hieß es.

Bis zum Sonntag waren einige betroffene Gebiete noch isoliert, weil Straßen in der bergigen Unglücksregion durch Erdrutsche blockiert wurden. Die Einsatzkräfte versuchen unter großen Mühen, so schnell wie möglich in die abgeschnittenen Bergdörfer vorzudringen. Überlebende des Bebens schilderten, dass aus den Trümmern der Häuser Leichengeruch ströme.

Verheerendes Erdbeben in Marokko: Hilfe wird vorerst nur aus den befreundeten Ländern angenommen

Update vom 11. September 2023, 7.34 Uhr: Die marokkanische Regierung hat nach dem verheerenden Erdbeben einen speziellen Hilfsfonds zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung ins Leben gerufen. Dieser soll unter anderem dazu dienen, die Kosten für die Sicherung beschädigter Gebäude zu decken, so die Nachrichtenplattform Hespress, die sich auf eine Aussage eines Regierungssprechers beruft. Über die genaue Höhe des Fonds wurde keine Auskunft gegeben. Es wurde jedoch bekannt, dass er sich aus Mitteln öffentlicher Institutionen und freiwilligen Beiträgen aus der Privatwirtschaft zusammensetzen soll.

Für die medizinische Betreuung der über 2000 Verletzten wurden neben den lokalen Krankenhäusern und Rettungsdiensten mehr als 1000 Ärzte sowie 1500 Krankenpfleger und Pflegekräfte mobilisiert. Marokko plant zudem, zunächst Hilfe aus vier Ländern anzunehmen. Das Innenministerium erklärte am späten Sonntagabend, dass die Behörden nach sorgfältiger Prüfung „auf die Unterstützungsangebote der befreundeten Länder Spanien, Katar, Großbritannien und Vereinigte Arabische Emirate reagiert“ hätten. Es war nicht bekannt, ob auch Deutschland um Unterstützung gebeten wurde. Deutsche Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk haben ihre bereitgestellten Mitarbeiter jedoch vorerst wieder nach Hause geschickt.

Update von 20.19 Uhr: Die Zahl der Todesopfer steigt immer weiter. Mittlerweile bestätigt das marokkanische Innenministerium mindestens 2412 Tote. Im Land herrschen Leid, Verzweiflung und Zerstörung.

Die Gefahr von Nachbeben ist weiterhin präsent, eines traf Marokko bereits. Rettungs- und Bergungskräfte suchen pausenlos nach Überlebenden unter den Trümmern, kommen in den teils abgelegenen Bergregionen aber schwer voran. Um internationale Hilfe hat die Regierung trotzdem noch nicht gebeten.

Verheerendes Erdbeben in Marokko: Helfer komplett frustiert – „Hier gibt es nichts“

Update von 17.54 Uhr: Italienische Helfer haben sich ohne Hilfegesuch der marokkanischen Regierung auf den Weg in das Erdbebengebiet gemacht. „Wir sind Freiwillige. Wir wurden nicht offiziell von der italienischen Regierung geschickt, also müssen wir nicht darauf warten, dass die marokkanische Regierung Italien um Hilfe bittet“, sagt einer der drei Männer zu CNN.

Er zeigt sich frustriert, spricht von einer Verzögerung der internationalen Hilfe und mahnt: Es braucht dringend mehr Helfer. „Hier gibt es nichts. Wenn in Italien ein Erdbeben passiert, dann steht am nächsten Tag ein Aufnahmezentrum mit Essen und Getränken und ein Feldlazarett. Hier schlafen die Menschen auf der Straße.“

Mehr als 2000 Tote durch Erdbeben in Marokko – Deutsche Hilfsteams bleiben vorerst zuhause

Update von 16.05 Uhr: Nach dem starken Erdbeben wurde Marokko nun auch noch von einem Nachbeben erschüttert. Das Ausmaß ist derzeit noch nicht gänzlich geklärt, doch die Situation vor Ort ist verheerend. „Ich konnte gerade noch die Kinder packen und hinauslaufen, als ich sah, wie mein Haus vor meinen Augen zusammenbrach. Das Haus des Nachbarn ist ebenfalls eingestürzt, und unter den Trümmern liegen zwei Tote“, sagte eine Bewohnerin der Stadt Asni (Region Marrakesch-Safi) gegenüber CNN.

Die Rettungsmaßnahmen gehen ununterbrochen weiter, doch Einsatzkräfte haben mit stetigen Herausforderungen zu kämpfen. Viele der Dörfer und Städte in den Ausläufern des Atlasgebirges sind abgelegen und nur schwer zugänglich. Inzwischen sind auch Rettungsteams aus Frankreich und Spanien auf dem Weg nach Marokko. Eine Spezialeinheit des spanischen Militärs ist in das Land geflogen, wie das Verteidigungsministerium Spaniens mitteilte. Ein Team französischer freiwilliger Retter ist am Sonntagmorgen in Marokko eingetroffen, wie die französischen Behörden vor Ort meldeten.

Hilfsteams aus Deutschland werden wohl die Reise zunächst nicht antreten. Da bisher kein internationales Hilfeersuchen von Marokko eingegangen sei, würden die THW-Kräfte an ihre Standorte zurückkehren, teilte das THW am Sonntagnachmittag mit. Seit Samstagabend hatten Einsatzkräfte für einen möglichen Rettungseinsatz bereitgestanden.

Update von 12.20 Uhr: Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko hat es am Sonntagmorgen ein Nachbeben gegeben. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte es eine Stärke von 3,9, laut der marokkanischen Nachrichtenseite Hespress wurde eine Stärke von 4,5 verzeichnet.

Schweres Erdbeben in Marokko löscht ganzes Dorf aus – Massengrab eingerichtet

Update von 10.10 Uhr: Mehr als 2000 Menschen starben nach bisherigen Angaben durch das schwere Erdbeben in Marokko. Die Suche nach Überlebenden geht währenddessen fieberhaft weiter. Zahlreiche Hilfsteam bereiten sich auf den Einsatz vor (siehe vorheriges Update).

In abgelegenen Bergdörfern des nordafrikanischen Landes gruben sich Rettungskräfte mit schwerem Gerät durch Trümmer eingestürzter Häuser. Ein kleines Bergdorf in der Provinz Chichaoua wurde nahezu vollständig zerstört, wie der staatliche marokkanische Fernsehsender TV 2M am Sonntag meldete. 65 Leichen seien geborgen und ein Massengrab eingerichtet worden. Es wurden Drohnen eingesetzt, um den Einsatzkräften bei der Suche nach Leichen zu helfen, wie die Nachrichtenseite Hespress berichtete. Allein in Chichaoua wurden 191 Todesfälle registriert.

Insgesamt wurden nach Angaben marokkanischer Behörden bisher 2012 Todesopfer gezählt. Mindestens 2059 weitere Menschen wurden verletzt, mehr als die Hälfte davon schwer, wie lokale Medien in der Nacht auf Sonntag unter Berufung auf das Innenministerium berichteten. Das Beben der Stärke 6,8 vom späten Freitagabend war das schlimmste seit Jahrzehnten in dem nordafrikanischen Land.

Zahl der Todesfälle erneut angestiegen - Erdbeben in Marokko stellt Bergungstrupps vor Herausforderungen

Update vom 10. September, 6.55 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben in Marokko ist die Zahl der Toten nach Behördenangaben auf 2012 gestiegen. Mindestens 2059 weitere Menschen wurden verletzt, wie das marokkanische Staatsfernsehen unter Berufung auf das Innenministerium in der Nacht auf Sonntag berichtete.

Die Bergungs- und Rettungstrupps stehen vor großen Herausforderungen. „Einige der am schlimmsten betroffenen Gebiete sind recht abgelegen und bergig und daher schwer zu erreichen“, teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) in einer Mitteilung mit. Die marokkanische Nachrichtenseite Hespress berichtete am Sonntag, dass ein Einsatzteam aus Spanien mit Hunden inzwischen in Marokko eingetroffen sei, um die Such- und Rettungskräfte zu unterstützen.

Derweil stehen auch in Deutschland und anderen Ländern Hilfskräfte einsatzbereit. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 300 000 Menschen in Marrakesch und umliegenden Gebieten vom Erdbeben betroffen. Sie verbrachten die zweite Nacht in Unsicherheit und Trauer. Die Zahl der Toten stieg nach Angaben marokkanischer Behörden auf inzwischen 2012. Mindestens 2059 weitere Menschen wurden verletzt, mehr als die Hälfte davon schwer, wie marokkanische Medien in der Nacht auf Sonntag unter Berufung auf das Innenministerium berichteten.

Das Beben vom späten Freitagabend war das schlimmste seit Jahrzehnten in Marokko. König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Auch die Staats- und Regierungschefs der EU boten in einem Brief an den König ihre Hilfe an und drückten ihre Anteilnahme aus. „Als enge Freunde und Partner Marokkos sind wir bereit, Ihnen in jeder Weise zu helfen, die Sie für nützlich halten“, heißt es darin. Die Bundesregierung prüft, ob in den Katastrophengebieten auch Deutsche unter den Opfern sind. Derzeit lägen keine Kenntnisse darüber vor, hieß es am Samstagnachmittag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin.

Update von 23.59 Uhr: Die Zahl der Todesopfer durch das Erdbeben in Marokko ist auf 2.012 Menschen gestiegen. Das teilte das marokkanische Staatsfernsehen am späten Samstagabend unter Berufung auf eine Erklärung des Innenministeriums mit. Die Zahl der Verletzten sei darüber hinaus auf 2.059 gestiegen, darunter 1.404 Menschen, die sich in einem kritischen Zustand befänden, hieß es weiter.

Heftiges Erdbeben in Marokko: Zahl der Toten steigt auf 1300

Update von 21.21 Uhr: Die Zahl der Todesopfer nach dem schweren Erdbeben in Marokko steigt nochmals deutlich an. Nach Angaben des Innenministeriums am Samstag seien mindestens 1305 Menschen ums Leben gekommen. Die aktuellen Berichte über das verheerende Beben hatten bisher von 1037 Toten gesprochen.

Mindestens 1832 weitere Personen sind den Angaben nach verletzt worden. Die Befürchtung nach dem Jahrhundert-Erdbeben in Marokko ist groß, dass die Zahl der Opfer noch weiter zunehmen wird. Die Naturkatastrophe richtete schwere Schäden in Teilen des nordafrikanischen Landes an. In Gebieten vom Atlasgebirge bis zur Altstadt von Marrakesch wurden Gebäude teils völlig zerstört und berühmte Kulturdenkmäler beschädigt. In Deutschland und anderen Ländern bereiteten sich Hilfskräfte auf Rettungseinsätze vor.

Erdbeben in Marokko: Dreitägige Staatstrauer ausgerufen

Update von 21.10 Uhr: Marokko hat nach dem verheerenden Erdbeben eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Nationalflaggen an allen öffentlichen Einrichtungen sollen dafür auf halbmast gesetzt werden, wie die staatliche Nachrichtenagentur (MAP) unter Berufung auf eine Mitteilung des Königshofs am Samstagabend berichtete. Zuvor hatte König Mohammed VI. demnach ein Krisentreffen mit Sicherheitsbeamten abgehalten, um das weitere Vorgehen zu beraten.

Dabei habe der König allen „brüderlichen und befreundeten“ Ländern gedankt, die sich mit dem marokkanischen Volk solidarisierten und Bereitschaft zur Hilfe signalisierten, hieß es in der Mitteilung weiter.

Schweres Erdbeben in Marokko: UNESCO-Welterbe in Marrakesch beschädigt

Update von 18.12 Uhr: Bei dem schweren Erdbeben in Marokko sind Teile des UNESCO-Welterbes in der Altstadt von Marrakesch beschädigt worden. Der Regionalleiter des marokkanischen Kulturministeriums, Hassan Hernan, bestätigte der dpa am Samstag, dass die Gebäude der Medina von Marrakesch teilweise zerstört worden seien. Einige der historischen Gebäude wiesen Risse auf. „Das Bild wird erst in 48 Stunden vollständig sein, aber sicher ist, dass der Schaden an wichtigen historischen Stätten in der Altstadt bisher gering ist“, sagte Hernan. Die Altstadt Medina, die für ihre engen Gassen und vielen Händler bekannt ist, ist normalerweise ein beliebtes Ziel von Touristen.

Aus Deutschland bereiten sich derweil Helfer auf den Einsatz in Marokko vor. Darunter Hundeführer der Hilfsorganisation I.S.A.R Germany sowie das Technische Hilfswerk (THW). Auch das Hilfswerk Action Medeor bereitet Unterstützung für das betroffene Gebiet vor. In einem ersten Schritt stelle man 30.000 Euro Soforthilfe bereit, teilte die Organisation aus Tönisvorst am Niederrhein am Samstag mit. Laut der Aktion „Deutschland hilft“ ist außerdem die Organisation CARE International vor Ort aktiv und plant humanitäre Hilfsmaßnahmen.

Zahl der Todesopfer nach dem Erdbeben in Marokko steigt auf mindestens 1000

Update von 15.15 Uhr: Die Zahl der Toten durch das Erdbeben in Marokko steigt weiter drastisch an. Mindestens 1000 Menschen verloren demnach ihr Leben, teilte die marokkanischen Regierung am Samstagnachmittag mit. Mindestens 1204 weitere Menschen sollen Verletzungen erlitten haben.

Update von 12.35 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich erschüttert über das verheerende Erdbeben in Marokko geäußert und dem Land Hilfe aus Deutschland angeboten. „Das Technische Hilfswerk bereitet sich bereits auf einen Einsatz vor. Sobald wir mehr Informationen haben, welche Hilfe konkret benötigt wird, können wir unsere Spezialisten nach Marokko entsenden“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Samstag. Das THW habe große Erfahrung aus Rettungs- und Bergungseinsätzen nach schweren Erdbeben, zuletzt Anfang dieses Jahres in der Türkei.

„Wir sind erschüttert über die Nachrichten von dem verheerenden Erdbeben in Marokko, bei dem so viele Menschen ums Leben gekommen sind. Wir wollen der marokkanischen Bevölkerung angesichts dieser schrecklichen Naturkatastrophe beistehen“, sagte sie. Die Bundesregierung wolle helfen, schnellstmöglich Menschenleben zu retten. Faeser sagte: „Ich danke den Helferinnen und Helfern des THW schon jetzt sehr herzlich für ihre jederzeitige, großartige Einsatzbereitschaft.“

Hilfswerk Medeor unterstützt nach Erdbeben in Marokko

Und auch das Hilfswerk Action Medeor bereitet Unterstützung für das betroffene Gebiet vor. In einem ersten Schritt stelle man 30 000 Euro Soforthilfe bereit, teilte die Organisation aus Tönisvorst am Niederrhein am Samstag mit. Man stehe mit verschiedenen Partnerorganisationen in Kontakt, sondiere die Lage und bereite sich auf mögliche Anfragen vor. „Wir haben noch kein klares Bild, aber wir gehen davon aus, dass medizinisches Material, Nahrung, Zelte und Decken in großer Anzahl benötigt werden“, sagte Sid Peruvemba, Vorstandssprecher des Hilfswerks. „Die nächsten Tage werden zeigen, welche konkreten Bedarfe vorliegen und wie wir sie bedienen können.“

Auch Nachbarländer Spanien und Portugal bieten Hilfe an

Auch die Nachbarländer Spanien und Portugal haben schnelle Hilfe angeboten. „Spanien hat Marokko seine Rettungskräfte und Hilfe beim Wiederaufbau angeboten“, sagte Außenminister José Manuel Albares am Samstag am Rande des G20-Gipfels in der indischen Hauptstadt Neu Delhi.

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez, der wegen einer Corona-Infektion nicht an dem Gipfel teilnehmen konnte, sicherte Marokko die Solidarität seines Landes zu. „Spanien ist bei den Opfern und ihren Angehörigen dieser Tragödie“, schrieb der Sozialist auf der bisher als Twitter bekannten Plattform X. Auch Portugals Regierungschef António Costa zeigte sich bestürzt. „Das Erdbeben in Marokko macht uns zutiefst traurig und ich spreche seiner Majestät dem König, den Opferfamilien und dem gesamten marokkanischen Volk, unserem Nachbarn, unser Beileid aus“, schrieb er auf X. Portugals Außenministerin Teresa Gouveia bot in einer Botschaft Hilfe ihres Landes „im Rahmen des Katastrophenschutzes“ an, wie die Zeitung „Público“ unter Berufung auf das Außenministerium in Lissabon berichtete.

Zahl der Toten steigt nach Erdbeben in Marokko erneut

Update von 12.10 Uhr: Das verheerende Erdbeben hat in Marokko mindestens 820 Menschen in den Tod gerissen und schwere Schäden angerichtet. Wie das Innenministerium des nordwestafrikanischen Landes am Samstag mitteilte, erlitten mindestens 672 Menschen Verletzungen. In weiten Gebieten vom Atlasgebirge bis zur berühmten Altstadt von Marrakesch wurden Gebäude teils völlig zerstört und berühmte Kulturdenkmäler beschädigt. In der Bevölkerung brach Panik aus. Rettungskräfte suchten unter den Trümmern fieberhaft nach Überlebenden. Es wurde jedoch befürchtet, dass die offizielle Zahl der Opfer weiter steigt, wenn die Einsatzkräfte entlegene Regionen erreichen.

Erdbeben in Marokko: Zahl der Toten steigt auf mindestens 632 - Beben auch in Spanien und Portugal zu spüren

Update von 11.30 Uhr: Das schwere Erdbeben in Marokko forderte hunderte Menschenleben, zahlreiche Menschen wurden durch die starken Erschütterungen verletzt. Die schweren Erdstöße spürten auch Menschen im Süden Spaniens und Portugals. Bei der Notrufzentrale im spanischen Andalusien gingen kurz nach Mitternacht mehr als 20 Anrufe besorgter Bürger aus den Regionen um Huelva, Sevilla, Jaén, Málaga, Marbella und Córdoba ein, wie die Organisation auf der früher als Twitter bekannten Plattform X schrieb. Über Schäden oder gar Opfer in Spanien sei jedoch nichts bekannt geworden. Auch die Behörden im südportugiesischen Faro, im Raum Lissabon und Setúbal hätten ähnlich berichtet, schrieb die staatliche portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa.

Das Epizentrum des Bebens mit einer Stärke von 6,8 lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS im Atlasgebirge rund 70 Kilometer südwestlich der auch bei Touristen beliebten Stadt Marrakesch. Die Zahl der Toten gab das Innenministerium in Rabat am Morgen mit mehr als 600 an. Weitere mindestens 329 Menschen seien in dem nordafrikanischen Land verletzt worden. Es wurde befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch steigen werde.

Erdbeben in Marokko: Technisches Hilfswerk bereitet sich auf möglichen Einsatz vor

Update von 10.15 Uhr: Das Technische Hilfswerk (THW) bereitet sich nach dem schweren Erdbeben in Marokko darauf vor, möglicherweise in dem Katastrophengebiet Hilfe zu leisten. „Wir beobachten die Lage und bereiten uns gerade auf einen möglichen Einsatz vor“, sagte ein THW-Sprecher am Samstagvormittag. Es liege aber noch kein Hilfegesuch aus dem nordafrikanischen Land vor.

Das Gesuch müsste demnach an die EU oder direkt an Deutschland gerichtet werden. Mit welchen Einsatzkräften und Geräten das THW in dem Fall ausrückt, ist den Angaben zufolge davon abhängig, was konkret aus Marokko angefordert wird. Neben Bergungsteams sind etwa Wasseraufbereitungsanlagen denkbar.

Erdbeben in Marokko: Zahl der Todesopfer deutlich nach oben korrigiert

Update von 8.50 Uhr: Die Zahl der Todesopfer durch das schwere Erdbeben in Marokko steigt auf mindestens 632. Das bestätigt das Innenministerium am Samstagmorgen.

Update vom 8.35 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben in Marokko hat Bundeskanzler Olaf Scholz sein Mitgefühl ausgedrückt. „Das sind schlimme Nachrichten aus Marokko“, erklärte der SPD-Politiker am Samstagmorgen auf der Plattform X (früher Twitter). „In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei den Opfern des verheerenden Erdbebens. Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen dieser Naturkatastrophe.“ Scholz hält sich derzeit für den G20-Gipfel in der indischen Hauptstadt Neu Delhi auf.

EU bietet Marokko nach verheerendem Erdbeben Unterstützung an

Update von 6.55 Uhr: Die Europäische Union hat Marokko nach dem verheerenden Erdbeben Hilfe angeboten. „Die EU ist bereit, Marokko in diesen schwierigen Momenten zu unterstützen“, schrieb EU-Ratspräsident Charles Michel am Samstagmorgen über den Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter). Die Nachrichten aus dem Land seien schrecklich. Er sei in Gedanken bei allen, die von der Tragödie betroffen seien, und bei den Rettungskräften.

Michel äußerte sich vom G20-Gipfel führender Industrie- und Schwellenländer in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu den Ereignissen in Marokko. Bei dem schweren Erdbeben dort sind nach offiziellen Angaben mindestens 296 Menschen ums Leben gekommen.

Ursprungsmeldung vom 9. September: Rabat – Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind mindestens 296 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das Innenministerium des nordwestafrikanischen Landes am frühen Samstagmorgen mit. Außerdem wurden 153 Verletzte zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht. Die meisten Schäden seien außerhalb der Städte entstanden. Bilder und Videos aus sozialen Netzwerken zeigen zerstörte Gebäude in Städten und auf den Straßen sitzende Menschen. Medienberichten zufolge wurden auch historische Wahrzeichen beschädigt.

Die US-Erdbebenwarte USGS teilte mit, das Beben habe eine Stärke von 6,8 gehabt und sich in einer Tiefe von 18,5 Kilometern gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch und 60 Kilometer nordöstlich der Stadt Taroudant ereignet. Das Epizentrum habe im Atlasgebirge gelegen. Das Geofon des Helmholtz-Zentrums Potsdam gab die Stärke des Bebens mit 6,9 an. Kurze Zeit später meldete die US-Behörde ein Nachbeben der Stärke 4,9.

Laut Augenzeugenberichten löste das Erdbeben in Marrakesch, Agadir und anderen Städten bei Bewohnern Panik aus. Wie die Zeitung Le Matin berichtete, war das Beben auch in Rabat und Casablanca zu spüren.

Schweres Erdbeben in Marokko: Behörden bestätigen hunderte Tote

Marokkaner posteten Videos, auf denen zu Schutt zerfallene Gebäude und beschädigte Teile der berühmten roten Mauern zu sehen sind, die die Altstadt von Marrakesch umgeben, ein Unesco-Weltkulturerbe. Andere Videos zeigen schreiende Menschen, die Restaurants in der Stadt verließen. Das Beben war Berichten zufolge auch in Portugal und Algerien zu spüren.

Nasser Jabour, Leiter einer Abteilung des Nationalen Instituts für Geophysik, bestätigte, dass die Nachbeben weniger stark seien. Das Beben sei in einem Umkreis von 400 Kilometern zu spüren gewesen, sagte er der marrokanischen Nachrichtenagentur MAP. Es sei das erste Mal seit einem Jahrhundert, dass ein derart starkes Erdbeben in Marokko registriert worden sei.

Erdbeben in Nordafrika sind relativ selten. 1960 hatte sich laut dem Sender Al Arabiya in der Nähe von Agadir ein Beben der Stärke 5,8 ereignet, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen. Im Februar hatte ein schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien Tausende Todesopfer gefordert.

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