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Italien: Junger Mann tötet Vater mit sechs Messern - Und wird vor Gericht freigesprochen

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Italienisches Polizeiauto: In Turin hat ein Mann seinen Vater mit 34 Messerstichen ermordet (Symbolbild)
Italienisches Polizeiauto: In Turin hat ein Mann seinen Vater mit 34 Messerstichen ermordet (Symbolbild). © Localpic/Imago

Ein 20-Jähriger Italiener hat seinen Vater mit 34 Messerstichen umgebracht. Obwohl die Staatsanwaltschaft 14 Jahre Haft forderte, verließ der Angeklagte das Gericht als freier Mann.

Turin - Obwohl ein Mann seinen Vater mit sechs Küchenmessern ermordet hat, erhielt er von einem Schwurgericht in der norditalienischen Region Piermont einen Freispruch. Der 20-Jährige Angeklagte hatte die Tat im April des vergangenen Jahres begangen und war daraufhin von der italienischen Staatsanwaltschaft vor Gericht gebracht worden.

Doch verließ der Täter den Gerichtssaal nach dem Prozess als freier Mann, wie die Deutsche Presse-Agentur schildert. Der Grund: Der 20-Jährige habe in Notwehr gehandelt. Demnach sei die angespannte Lage in seinem Familienhaus im Frühling 2020 eskaliert. Am 30. April soll der Freigesprochene bei einem der häufigen hitzigen Gefechte seiner Eltern dazwischengegangen sein, um die Mutter zu schützen. Ursprünglich berichtete die Nachrichtenagentur Ansa über den Fall.

Turin: Mann richtet Vater mit sechs Küchenmessern hin - Gewalt gegen Frauen der Ursprung

Mit insgesamt sechs Küchenmessern habe der junge Mann seinen damals 52-jährigen Vater tödlich verletzt. Der Turiner Staatsanwalt hatte dem Bericht zufolge 14 Jahre Haft gefordert. Der Vater sei zwar nachweislich jähzornig und aggressiv gewesen, hätte aber nicht auf diese Weise sterben müssen, begründete er.

In einem Interview mit der Tageszeitung Corriere della Sera sprach der Student aus der Gemeinde Collegno über seine Tat und erklärte, dass er das alles nie gewollt habe: „Für mich geht es jetzt darum, anzufangen, zu leben“, ließ der Mann wissen. Er hoffe nun auf eine Normalität, die er bislang nie erleben konnte. Der Gerichtsprozess sorgte auch aufgrund des gewählten Datums für öffentliches Interesse: Am Donnerstag war der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Kürzlich schaffte München 48 weitere Plätze in Frauenhäusern. Sie richten sich speziell an jene Personen, die von Partnerschaftsgewalt betroffen und zugleich psychisch krank oder suchtkrank sind, und ihre Kinder. (PF/dpa)

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