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Geiselnahme: Polizei stürmt gekaperten Bus - Präsident Selenskyj kommt abstruser Forderung des Täters nach

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Von: Sabine Oberpriller, Marcus Giebel

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Geiselnahme in der Ukraine: In diesem Bus soll der Bewaffnete 20 Menschen in seine Gewalt gebracht haben.
Geiselnahme in der Ukraine: In diesem Bus soll der Bewaffnete 20 Menschen in seine Gewalt gebracht haben. © Twitter/@olliecarroll

Ein Geiselnahme-Krimi in der Ukraine ist glimpflich ausgegangen: Ein offenbar schwer bewaffneter Geiselnehmer hielt in einem Bus stundenlang mehrere Menschen gefangen. Nun konnte die Polizei den Täter überwältigen.

Update vom 21. Juli, 21.15 Uhr: Kurz bevor die Polizisten den Bus gestürmt haben, in dem der Geiselnehmer von Luzk einige Menschen gefangen hielt, ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj tatsächlich auf eine irre Forderung des Geiselnehmers eingegangen: Per Facebook forderte er auf, den sehr schockierenden Doku-Film „Earthlings“ an zu sehen - löschte das Video aber nach der Befreiung der Geiseln sofort wieder.

In der „Horror-Doku“ wird schonungslos dokumentiert, wie Tiere auf der ganzen Welt für die Fleischgewinnung gequält werden.

Geiselnahme in der Ukraine geht glimpflich zu Ende: Die Geiseln sind frei

Update vom 21. Juli, 21 Uhr: Die Geiselnahme in der westukrainischen Stadt Luzk ist beendet! Der schwer bewaffnete Täter wurde nach stundenlangen Verhandlungen festgenommen. Alle Geiseln seien freigekommen, heißt es vonseiten der Einsatzkräfte. Zuvor stürmten die Polizisten den Bus. Es wurde eine Blendgranate gezündet. Präsident Wolodymyr Selenskyj soll zuvor persönlich mit dem Geiselnehmer gesprochen haben.

Merklich erleichtert teilt Innenminister Arsen Awakow auf Twitter Fotos von der Befreiungsaktion: „Alles gut in Luzk“, schreibt er dazu. Über sein Live-Video verfolgen mehr als 9000 User, wie die Geiseln mit Polizeigeleit von der Stelle der Geiselnahme weggebracht werden.

Geiselnahme in der Ukraine: Präsident soll persönlich mit dem Geiselnehmer verhandeln

Update vom 21. Juli, 20.15 Uhr: Nach stundenlanger Gefangenschft sind nun drei Geiseln aus dem Linienbus freigekommen, den ein Geiselnehmer in der westukrainischen Stadt Luzk in seine Gewalt gebracht hatte. Darunter sind ein Jugendlicher und zwei Frauen, wie auf einem Video zu sehen ist, das Innenminister Arsen Awakow auf Twitter veröffentlichten hat. Aus einiger Entfernung sieht man, wie sie von einem Polizisten vom Bus weggeleitet werden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj soll Berichten zufolge persönlich mit dem Geiselnehmer gesprochen haben. Wie viele Menschen sich noch in der Gewalt des Mannes befinden, blieb zunächst unklar.

Geiselnahme in der Ukraine: Polizisten erringen mühsam einige Erleichterungen für die Opfer

Update vom 21. Juli, 19.40 Uhr: Trotz stundenlanger Verhandlungen mit dem Geiselnehmer im west-ukrainischen Luzk ist immer noch kein Opfer frei gelassen worden. Bislang habe lediglich ein Polizist Wasser für die Geiseln übergeben können, die in dem Bus eingesperrt seien, teilte Vize-Innenminister Anton Geraschtschenko mit.

Die Behörden teilten mit, dass gegen den Mann wegen Terrorismus und gefährlicher Geiselnahme ermittelt werde. Dem Mann drohen demnach bis zu 15 Jahre Haft.

Geiselnahme in der Ukraine: Täter stellt verrückte Forderung an Kirche und Staat

Update vom 21. Juli, 16.45 Uhr: Mittlerweile gibt es unterschiedliche Angaben über die Zahl der Geiseln. Während die Polizei von 20 Businsassen spricht, vermutet der Inlandsgeheimdienst SBU lediglich zehn Personen in dem Fahrzeug, die in der Gewalt des Bewaffneten sind.

Innenminister Arsen Awakow reiste zum Ort des Geschehens und sagte, die Polizei stehe in Kontakt mit dem Geiselnehmer: „Die Verhandlungen laufen. Die Menschen befinden sich in einem normalen Zustand.“ Der Angreifer soll gefordert haben, dass unter anderem Vertreter von Kirche und Staat sich öffentlich als „Terroristen“ bezeichnen.

Geiselnahme in der Ukraine: Identität des Geiselnehmers ist bekannt

Update vom 21. Juli, 14.55 Uhr: Mittlerweile scheint die Identität des Geiselnehmers klar zu sein, der auch in dem Bekennervideo (siehe Screenshot weiter unten) zu sehen sein soll Es handele sich den Ermittlern zufolge um den gebürtigen Russen Maxim K., der Mann sei bereits wegen Raubüberfällen verurteilt worden. Insgesamt dreimal habe er hinter Gittern gesessen, einmal gleich acht Jahre am Stück.

Schweres Geschütz: Auch Panzerfahrzeuge sind vorgefahren.
Schweres Geschütz: Auch Panzerfahrzeuge sind vorgefahren. © AFP / YURIY DYACHYSHYN

Update vom 21. Juli, 14.20 Uhr: Nach Angaben der Sun seien zwei Bomben in der Hauptstadt Kiew nahe einem Bahnhof entschärft worden. Ob ein Zusammenhang zu der Geiselnahme bestehe, ist nicht bekannt.

Update vom 21. Juli, 12.50 Uhr: Der Geiselnehmer soll auch darauf verwiesen haben, dass auch in der Innenstadt eine Bombe versteckt sei (vorher hatte es fälschlicherweise geheißen, ein Verbündeter halte sich in der Innenstadt auf, d. Red.). Allerdings heißt es im ukrainischen Innenministerium, der Mann leide an einer Reihe mentaler Erkrankungen.

Können jederzeit eingreifen: Spezialkräfte befinden am Ort der Geiselnahme.
Können jederzeit eingreifen: Spezialkräfte befinden am Ort der Geiselnahme. © AFP / YURIY DYACHYSHYN

Geiselnahme in der Ukraine: Bewaffneter meldet sich via Twitter zu Wort

Update vom 21. Juli, 12.03 Uhr: Der Polizeichef der Region berichtet von Nachrichten des Geiselnehmers, die dieser via Twitter verbreite. Zunächst habe der Mann auch auf Anrufe reagiert, dies tue er aber mittlerweile nicht mehr. „Er hat keine exakten Forderungen gestellt, einfach nur generell seine Unzufriedenheit mit dem System zum Ausdruck gebracht - ohne zu sagen, welches System genau“, fasst der Polizeichef zusammen.

Update vom 21. Juli, 11.44 Uhr: Der Geiselnehmer soll via Twitter in russischer Sprache Forderungen gestellt und vor versteckten Sprengsätzen in der Stadt gewarnt haben. Derweil ist auf Fotos zu sehen, das mindestens zwei Scheiben am Bus zu Bruch gegangen sind. 

Update vom 21. Juli, 11.40 Uhr: Wie die englische Boulevardzeitung Sun unter Berufung auf lokale Medien berichtet, habe der Geiselnehmer selbst Auskunft über seine Bewaffnung gegeben. Zudem behaupte er, es befinde sich ein zweites mit Bomben ausgestattetes Fahrzeug in der Stadt (vorher hatte es fälschlicherweise geheißen, es befinde sich ein Komplize im selben Fahrzeug, d. Red.).

Update vom 21. Juli, 11.32 Uhr: Nach Bild-Informationen soll auf Youtube ein Bekennervideo kursieren. In diesem posiere der Mann mit einem Maschinengewehr und erkläre den „Tag des Antisystems. Lügen Sie sich nicht selbst an. Feiern Sie die Wahrheit.“ Der Username bedeute übersetzt „Maxim, der Böse“.

Mutmaßlicher Geiselnehmer: Dieses Bild soll den Mann zeigen, der 20 Menschen in einem Bus in seine Gewalt gebracht hat.
Mutmaßlicher Geiselnehmer: Dieses Bild soll den Mann zeigen, der 20 Menschen in einem Bus in seine Gewalt gebracht hat. © AFP / -

Geiselnahme in der Ukraine: Bewaffneter nimmt 20 Menschen in Bus als Geiseln

Erstmeldung vom 21. Juli:

Luzk - Ein schwer bewaffneter Mann hat im westukrainischen Luzk etwa 20 Menschen in einem Bus als Geiseln genommen. Der Mann habe Sprengsätze und Waffen bei sich, teilte die Polizei am Dienstag im Online-Dienst Facebook mit.

Einem Polizeivertreter der Stadt zufolge fielen auch Schüsse, Berichte über Verletzte gibt es demnach aber bisher nicht. 

Geiselnahme in der Ukraine: Spezialeinsatzkräfte vor Ort - Bus weitläufig abgeriegelt

Offenbar wird befürchtet, der Geiselnehmer könnte das Fahrzeug in die Luft sprengen. Auf einem bei Twitter verbreiteten Video ist zu sehen, dass der Platz um den Bus weitläufig mit Absperrband abgeriegelt ist. 

Spezialeinsatzkräfte sollen vor Ort sein. Diese werden jedoch wohl zunächst abwarten, ob sich eine Gelegenheit ergibt, das Drama unblutig zu beenden.

Geiselnahme in der Ukraine: Präsident Selenskyj spricht von beschädigtem Bus

Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe der Mann den Bus um 9.25 Uhr Ortszeit in seine Gewalt gebracht. Zudem sei der Bus beschädigt.

Er selbst stehe dafür ein, dass die Situation unter Kontrolle gerate. Es werde alles unternommen, damit es keine Opfer gebe. (mg, afp, dpa)

Derweil gerät in der Affäre um den „NSU 2.0“ Hessens Innenminister Peter Beuth unter Druck. Nach der Festnahme des Schwarzwald-Rambos gab eine bekannte Musikband ein Statement heraus.

Für schockierende Szenen sorgte in Leipzig ein Kontrolleur, der einen Fahrgast fast bis zur Besinnungslosigkeit würgte. Erschreckend ist auch ein Video, das einen brutalen Polizeieinsatz gegen einen schwarzen Mann dokumentiert.

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