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Unwetter fegen über Österreich: „Unerträglich, wie die Menschen leiden“

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Von: Martina Lippl

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Unwetter in Österreich: Heftige Gewitterzelle sorgt am Dienstag (23. Mai) für Chaos und Schäden, wie hier in Graz (Steiermark).
Unwetter in Österreich: Heftige Gewitterzelle sorgt am Dienstag (23. Mai) für Chaos und Schäden, wie hier in Graz (Steiermark). © Screenshot Facebook BF-Graz/ Jakob Frey

Eine Gewitterzelle mit Starkregen und Hagel sorgte in der Steiermark für überflutete Straßen und Keller. Bäume wurden entwurzelt.

Graz – Ein heftiges Gewitter suchte am Dienstag (24. Mai) Regionen in Österreich heim. Hagelschäden in Millionenhöhe sind entstanden. Acker- und Obstkulturen sind zerstört. Besonders betroffen die Steiermark. Auch im Burgenland und in Niederösterreich kam es zu Schäden durch das schwere Unwetter. Dabei sorgte erst im Mai heftiger Schneefall in Österreich für Chaos.

Unwetter in Österreich: Heftige Gewitterzelle entlädt sich um 14 Uhr

Gegen 14 Uhr ging die Gewitterzelle in Graz nieder, berichtet das ORF. Sturmböen knickten Bäume um, Keller und Straßen wurden überflutet. Die Wassermassen legten den Bahnverkehr zeitweise lahm. Die Strecke zwischen der Grazer Messe und Gleisdorf musste zeitweise komplett wegen Überflutung gesperrt werden. Allein in Graz musste die Berufsfeuerwehr eigenen Angaben zufolge 100 Einsätze abarbeiten.

Schwere Unwetter in Österreich: „Unerträglich, wie die Menschen leiden“

Im Umland waren die Freiwilligen Feuerwehren nach den starken Regenfällen gefordert. Bäche traten über die Ufer und verwandelte Straßen in Flüsse. In Hart bei Graz war wegen überlaufender Bäche schnelle Hilfe gefragt. „Viel Oberflächenwasser“ machte den Einsatzkräften der Feuerwehr laut ORF zu schaffen. Die extreme Unwetterlage machte dem Bürgermeister Jakob Frey der betroffenen Gemeinde zu schaffen, wie ein Post in den sozialen Netzwerken zeigt:

„Es ist unerträglich, wenn man mitansehen muss, wie Menschen unter den immer stärkeren und immer öfteren Starkwetterereignissen leiden müssen und man kann nicht annähernd ausreichend helfen kann“, schreibt Bürgermeister Frey auf Facebook mit dem Status „fühlt sich wütend“. Und weiter: „Danke allen Einsatzkräften, allen voran der Feuerwehr Hart bei Graz für ihren Einsatz.“

Unwetter in Österreich (Steiermark): Harsche Reaktionen auf den Facebook-Post des Bürgermeisters

Die Reaktion auf den Post des Bürgermeisters der Gemeinde Hart bei Graz folgen prompt. Die Kritik überwiegt. Nutzerinnen und Nutzer prangern vor allem die Bodenversiegelung im Ort an. Halten dem Bürgermeister vor, dass seit mehr als 15 Jahren versäumt wurde ein Rückhaltebecken zu bauen und stattdessen noch mehr Flächen versiegelt wurden:

Heftige Gewitterzelle „kein besonders außergewöhnliches Ereignis“

Ein Nutzer gibt zum Thema Bodenversiegelung sogar einen TV-Tipp, der in der ORF-Mediathek zu finden ist. Ob die Kritik beim Bürgermeister Jakob Frey ankommt, ist zunächst noch unklar. Die Feuerwehr in Graz äußert sich dagegen klar zum Wetter am Dienstag.

„Das ist jetzt kein besonders außergewöhnliches Ereignis. Für die, die direkt betroffen sind, ist es natürlich immer dramatisch, aber wenn man es jetzt auf das gesamte Stadtgebiet sieht, ist diese Zelle eigentlich sehr kleinräumig drübergezogen“, so der Einsatzleiter der Grazer Feuerwehr, Ingo Mayer im ORF.

Unwetter in Österreich: Hagelschaden in Höhe von drei Millionen Euro

Die Unwetter in Österreich haben in Landwirtschaft jedoch erste größere Schäden verursacht. „Nach ersten Begehungen durch unsere Sachverständigen rechnen wir in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Steiermark mit einem Gesamtschaden in der Höhe von drei Millionen Euro, davon alleine zwei Millionen Euro in der Steiermark“, so Mario Winkler, Pressesprecher der Österreichischen Hagelversicherung, laut einer Mitteilung. In einer ersten Bilanz seien Acker- und Obstkulturen auf einer Fläche von 9.000 Hektar geschädigt worden.

Auch in Deutschland tobten heftige Unwetter. Ganze Ortschaften wurden Wasser und Schlamm geflutet. (ml)

 

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