Gestank, Urin und noch Schlimmeres: Anwohner und Touristen ekeln sich

Große und kleine menschliche Fäkalien, übler Gestank, Zerstörungswut und Hemmungslosigkeit: Die Anwohner von Burgweg und Markaner in Altena sind gefrustet.
Altena – „Hier kommen andauernd viele Touristen durch, die hoch zur Burg wollen, und dann sieht das hier so aus“, ärgert sich Burgweg-Anwohner Zeljko Milosevic. Hier – das sind Markaner, Parkpalette Bachstraße und der untere Teil des Burgwegs. So – damit sind menschliche Fäkalien in klein und groß, übler Gestank, Zerstörungswut und Hemmungslosigkeit gemeint. Anwohner wie er und Familie Werner sind vollkommen abgenervt, aber auch enttäuscht von Ordnungsamt und Polizei, berichtet come-on.de.
Stadt | Altena |
Kreis | Märkischer Kreis |
Einwohner | 16.430 (31. Dez. 2022) |
Montag während der Ratssitzung machte das Ehepaar Werner dem angestauten Ärger Luft. Stefanie Werner: „Wir fühlen uns verlassen, was Ordnung und Sicherheit angeht.“ Sie würden bedroht, es stinke ganz erbärmlich, Beleuchtung fehle, es werde auf privaten Autos herumgesessen, in alle Ecken uriniert und auch oft genug „groß“ gemacht. Sprächen sie Personen darauf an, werde man aggressiv angegangen. Burgweg und Markaner seien ein „Drogenumschlagplatz“, man müsse sich fürchten, nicht nur als Frau.
Touristen und Anwohner in Altena ekeln sich: Urin, Gestank und Schlimmeres
Bürgermeister Uwe Kober nahm das ebenso ernst wie Ordnungsamtsleiterin Lisa Pflüger. Man wisse von der „sehr dramatischen Situation“ (Kober), habe „aber keine zündende Idee“ (Pflüger). Da der Pächter des Grills am Markaner offenbar weg ist, suche die Stadt nach einer Lösung für die öffentliche Toilette. Die Streifen des Ordnungsamtes seien verstärkt worden. Baubetriebshofleiter Groppe sagte, der Burgweg werde immer freitags vor den Wochenenden gereinigt.

Ideelle Unterstützung fanden die Anlieger beim Ratsherrn der Linken, Christian Kißler. Er sagte, dass die Antwort der Verwaltung enttäuschend sei. Es müsse doch auch ohne hohen Personaleinsatz kreative Möglichkeiten geben. Kißler: „Licht hilft viel!“ Das Ehepaar Werner und Anwohner Milosevic verließen jedenfalls enttäuscht und wütend die Sitzung.

Einen Tag später ist Zeljko Milosevic am Burgweg anzutreffen. Er hat mitten in der Corona-Zeit die Häuser 1, 1a, 5, 5a und 7 gekauft. Die Nummer 7 hat er fast fertig renoviert, es ist wirklich sehr schön geworden. Noch vor dem Winter will er dort einziehen, um nicht immer aus Wuppertal pendeln zu müssen. Der 52-jährige Chemiefacharbeiter gibt an, aus Hobby Immobilien zu sanieren. Der nächste Plan ist, die Nummer 7 zu renovieren und dort einzuziehen. Die hübsche Nummer 5 könnte ein kleines Pensionshaus werden.
Weg zur Burg Altena verdreckt - Anwohner fühlen sich im Stich gelassen
Nummer 5a ist das Haus oberhalb des Burgwegs, das nur über steile Treppen zu erreichen ist. Tonnen von Gestrüpp, Dreck, und Abfall hat Milosevic entsorgt. Der ruhige und freundliche Mann hat viel Negatives erlebt in seiner neuen Heimat am Burgweg.

Unbekannte hätten sich mehrfach direkt vor seiner Haustür entleert, ebenso oft sei er in Aggressionen und gefährliche Situationen verwickelt worden. Er spricht von „Drogenabhängigen, Obdachlosen und Alkoholikern“, die ohne Anstand und jedwede Hemmungen Burgweg, Markaner und Parkpalette Bachstraße verdreckten. Mehrfach sei es zu Polizeieinsätzen gekommen.
Es fehle unbedingt an einer öffentlichen Toilette für die vielen Burgbesucher und an einer Beleuchtung zur Abschreckung der unerwünschten Personen, so Milosevic. Der Weg zur Burg Altena, die zu den größten Besucherattraktionen des Märkischen Kreises gehört, werde von einer großen Vielzahl von Touristen frequentiert.
Enttäuscht ist er von der Altenaer Verwaltung. Vor zwei Jahren sei die ganze Nachbarschaft vom Burgweg im Rathaus vorstellig geworden wegen dieser schlechten Zustände. Nichts von dem, was damals besprochen worden sei, habe die Stadt bislang eingehalten. Jetzt hoffe er darauf, dass wenigstens die versprochene Beleuchtung angebracht werde.