Strafe für deutsche Touristen im Italien-Urlaub - „Zu viele Muscheln im Gepäck“

Vier deutsche Touristen wurden von italienischen Behörden ertappt. Sie wollten ca. 800 Muscheln und Steine als Andenken nach Hause nehmen - doch das Muschelsammeln ist auf Sardinien verboten.
Cagliari - Nach zwei Jahren Corona-Pandemie zieht es viele Deutsche jetzt wieder in den Urlaub. Viele Urlauber sehnen sich nach warmen Wetter und Strand. Wer dann ein Souvenir aus dem wohlverdienten Urlaub mit nach Hause nehmen möchte, kommt nicht selten auf die Idee, außerhalb von Magneten, Schmuck oder einer Flasche Wein, sich auch einfach am Strand umzusehen. Sand und Muscheln eigenen sich doch perfekt als Mitbringsel aus dem Strandurlaub, oder?
Tatsächlich ist die Mitnahme von Sand, Kieseln, Quarzgestein und Muscheln an einigen Orten und Ländern strengstens verboten, wie zum Beispiel auf Sardinien. Wenn man sich also für ein Souvenir direkt vom Strand entscheidet, sollte man zunächst die Zollbestimmungen des jeweiligen Landes lesen, um überflüssigen Ärger und hohe Bußgelder zu vermeiden. Für vier deutsche Touristen, die hunderte an Muscheln und Steine vom Strand auf Sardinien in ihrem Gepäck nach Hause nehmen wollten, kam dieser Hinweis jedoch zu spät.
Deutsche Touristen im Italien-Urlaub: mit 800 Muscheln im Gepäck erwischt
Da die Mitnahme der illegal gesammelten Strand-Andenken verboten ist, wird vor allem an Flughäfen kontrolliert. Nun haben italienische Behörden auf Sardinien vier deutsche Touristen mit hunderten Steinen und Muscheln im Gepäck ertappt. Die Fahnder der Finanzpolizei und des Zolls erwischten zwei Frauen, die ihre Rückreise am Flughafen in Cagliari antraten. Sie hätten dabei fast 220 Steine mit einem Gewicht von rund 8,6 Kilogramm und rund 160 Muscheln von verschiedenen Stränden dabeigehabt, teilte die Guardia di Finanza am Mittwoch (22. Juli) mit.
Zwei weiteren deutsche Touristen habe man, mit etwa 480 Steinen und rund 180 Muscheln im Gepäck, am Flughafen ertappt. Neben den Deutschen schnappten die Polizisten bei der Passagierkontrolle auf illegal gesammelte Strand-Andenken außerdem drei Touristen aus Spanien sowie je einen aus Russland, Litauen und Italien.
Muscheln, Steine und Sand aus Sardinien - die Mitnahme ist verboten
In Sardinien ist die Mitnahme von Sand und Muscheln laut einem regionalen Gesetz verboten, das im Juli 2017 verabschiedet wurde. Sand, Kieselsteine und Muscheln gelten dadurch als geschütztes Umwelterbe und dürfen nicht ohne Erlaubnis der Behörden von den Stränden oder aus dem Meer Sardiniens entfernt werden.
Wer erwischt wird, dem droht eine Strafe von mindestens 500 und bis zu 3000 Euro, wie aus dem sardinischen Regionalgesetz hervorgeht. Die genaue Festlegung der Höhe des Bußgeldes fällt in das Ermessen der Behörden. Die mitgenommenen Strand-Andenken werden in jedem Fall beschlagnahmt. (rrm/dpa)